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Die Mutter DES JUNGEN trifft eine Freundin auf dem Wochenmarkt.
Deren Tochter ist gerade in die 5. Klasse gekommen. In einer „inklusiven Lösung“. Die wurde in den Medien groß vorgestellt.
„Hallo“, sagt die Mutter des Jungen, „du schlenderst auch über den Markt? Du hast ja jetzt auch ein bisschen Zeit, oder? Die Klasse ist auf Klassenfahrt zur Teambildung, habe ich gehört.“
„Das stimmt“, antwortet die andere Mutter, „aber unsere Kinder sind nicht mitgefahren.“
„Was heißt das?“, fragt die Mutter überrascht.
„Na, die Kinder mit Behinderung sind hier geblieben. Die Lehrer der Schule haben sich das noch nicht zugetraut nach so kurzer Zeit, sie mitzunehmen. Und die Sonderpädagogen fanden das auch richtig. Die Kinder mit Behinderung sollten sich erst einmal als Gruppe finden, haben sie gesagt.“
Die Mutter des Jungen ist sprachlos.
„Äh, und wo finden die sich jetzt?“
„Eine Woche an der Sonderschule“, sagt die andere Mutter.

Die Geschichte vorgelesen …

3 Kommentare

  1. Graugrüngelb sagt:

    Wenn ich mich im Bekanntenkreis umhöre, ist das leider keine Ausnahme, sondern eher die Regel.

  2. Moma sagt:

    Ebenfalls sprachlos.

  3. Renée sagt:

    Wow. Das ist nicht mal mehr Nixklusion, das ist EXklusion par excellence. Was sind das für Sonderpädagogen??!?
    Die Chance in der ganzen Klasse in einem Setting jenseits des Unterrichts anzukommen wird hier genommen. Unglaublich.

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