Langsam
DER JUNGE hat wieder einmal ein Praktikum gemacht.
Gemeinsam mit seiner Anleiterin war er in der Woche viel unterwegs.
Denn sie hatte an unterschiedlichen Einsatzorten zu tun.
Sie sind überall hin zu Fuß gegangen oder mit dem Bus gefahren.
Quer durch die ganze Stadt.
Als die Mutter nach dem Praktikum um eine Rückmeldung bittet, sagt die Anleiterin:
„Das war natürlich manchmal ein bisschen viel Hin und Her für ihn. Er ist ja doch recht gemütlich unterwegs!“
Die Mutter lacht: „Das haben Sie sehr nett ausgedrückt. Natürlich weiß ich, dass er wirklich sehr langsam ist. Vielleicht zu langsam für Sie und Ihren Job.“
„Nein, so würde ich das gar nicht sagen“, antwortet die Anleiterin, „er hat mich in dieser Woche wirklich sehr entschleunigt! Und das hat doch auch seine Qualität!“
NICHT beklagt… da fehlt ein wichtiges Wort
Die Geschichte zeigt deutlich, dass unsere Arbeitswelt nicht stimmt. Vielleicht ist nicht der Mensch mit Behinderung zu langsam, sondern wir sind einfach zu schnell geworden?! Ich kenne kaum einen Menschen, der an seinem Arbeitsplatz den Stress und die Arbeitsverdichtung beklagt.
Ich würde mich übrigens sehr über mehr Geschichten aus der "Arbeitswelt" freuen.
Eine schöne Geschichte zu den japanischen Aphorismen:
„Wenn du es eilig hast, geh langsam.“
oder
„Die schönen Dinge siehst du nur, wenn du langsam gehst.“
Wow!
Die Illustration ist entzückend:
Entschleunigung kann eine echte Chance für eine positive Beziehung sein!
Ich wünsche mir mehr solche Menschen wie die Anleiterin!