Der Job

DAS MÄDCHEN hat einen Job. Einen richtigen festen bezahlten Job auf dem ersten Arbeitsmarkt. Es arbeitet in einem Altenheim.
Der Weg dahin war weit, auch für die Mutter des Mädchens:
Praktikumsplätze suchen.
Das Mädchen stärken und motivieren.
Immer wieder kleine und große Probleme lösen.
Einen Coach finden.
Rückschläge aushalten.
Umwege gehen.
Viele Anträge stellen.
Und an vielen Runden Tischen sitzen.
Doch nun ist es geschafft.
Bei der Weihnachtsfeier des Altenheims trifft sie die Leiterin.
„Ich wollte mich noch einmal ganz herzlich bei Ihnen bedanken!“, sagt die Mutter.
Die Leiterin sieht sie irritiert an:
„Wofür? Ich muss mich bei Ihnen bedanken, dass Sie so eine fantastische Mitarbeiterin zu uns gebracht haben!“

Die Geschichte vorgelesen …

7 Kommentare

  1. Sleepwalker sagt:

    Dabei hat die Familie einer Freundin eine sehr entwürdigende Erfahrung machen müssen. Ihre jüngere Schwester hat nach einer Meningitis kognitive Einbußen (fehlende Impulskontrolle, fehlendes Kurzzeitgedächtnis). Ihr Schülerpraktikum machte sie im örtlichen Supermarkt und da durfte sie anschließend an den Wochenenden arbeiten. Für 5 Mark die Stunde räumte sie Regale ein, weil ihr der Filialleiter einen Ausbildungsplatz versprochen hat. Bekommen hat sie ihn zwei Jahre später nicht. Da hat er nämlich zugegeben, dass er das gar nicht entscheiden dürfte.

  2. Fan des Illustrators sagt:

    Eine sehr schöne Geschichte mit einer wunderbaren Zeichnung!

  3. Anonym sagt:

    Was die Mutter und die Tochter in der Geschichte durchmachen, kenne es sehr gut. Schon im Kindergartenalter rennt man von A bis Z, um ein geeigneten Platz zu finden. Jahrelang zig schlaflose Nächte, zig Momente der Verzweiflung. Man rappelt sich immer wieder auf und der Kampf geht weiter!

  4. Anonym sagt:

    Für Eltern behinderter Kinder ist das Leben nicht einfach.Bildlich gesehen ist es so als ob man sich in einem Boot mit dem eigenem Kind befindet und auf ein riesen Ozean ums Überleben kämpft. Man paddelt jahrelang auf der Suche nach einem Ufer, wo man willkommen ist. Wenn man Glück hat trifft man auf die Menschen,die dem Kind eine bleibe und Integration anbietet oder man hat das Pech und wird weggeschickt. Man macht sich dann wieder auf den Weg auf den stürmischen Ozean.Die Suche geht weiter! Egal in welcher Richtung man paddelt, der Windstoß kommt immer wieder von vorne. Eltern behinderter Kinder ist es nicht mal vergönnt in Ruhe zu sterben!Man hinterlässt schweren Herzens diese Kinder auf ein riesen Ozean der Ungewissheit!

  5. Anonym sagt:

    Schön zu lesen, dass es für die Leiterin des Altenheims unwichtig ist, ob das Mädchen behindert ist oder nicht.
    Das für sie nur die Arbeit des Mädchens zählt.

    Der Weg dahin war wirklich nicht inklusiv.

    Aber keiner schenkt uns die Inklusion – wir müssen dafür kämpfen.
    Das ist hart, ohne Frage.
    Aber wir sind auch Wegbereiter.

    LG Anita
    (https://twitter.com/AnitaWorks9698)

  6. Anonym sagt:

    Für immer Bittsteller , sehr sehr frustrierend

  7. Anonym sagt:

    Auch hier wieder keine Inklusion ! Die Eltern und behinderten Kinder müssen sehr hart kämpfen um überhaupt auf den ersten Arbeitsmarkt zu kommen . / Sie haben doch aber auf jeden fall den Anspruch auf einen Arbeitsplatz in der WfbM . Das wird einem regelmäßig von mehreren Personen bestätigt ! Und da sollen wir doch bitte froh sein ?!? Wieder werden die behinderten Menschen abgeschoben ganz nach dem Motto : aus den Augen aus dem Sinn ! Oder aber sie kämpfen immer noch so wie sie es schon die gesamte Schulzeit über getan haben . Wenn man sein Leben lang für alles doppelt und dreifach so viel kämpfen muss , hat man irgend wann keine Lust mehr . Darauf spekuliert vielleicht die Politik . Keine Solidarität , keine finanzielle Unterstützung und keine Inklusion ! Wir schaffen das ? Wenn mein Kind auf den ersten Arbeitsmarkt soll muss einzig und allein ich dafür kämpfen ! Ich und mein Kind ! Von – wir – ist dann nichts zu merken !!!

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