Hausbesuch

Ein Haus mit Haustür. Darüber steht: Zu Hause. Ein Nixklusionsmännchen steht draußen, eine Hand an der Türklinke.

Die Mutter der DES MÄDCHENS ist im Stress.
Sie hetzt durch den Supermarkt, wo eine befreundete Mutter sie anspricht.
„Keine Zeit“, sagt die Mutter des Mädchens, „ich muss schnell nach Hause, noch aufräumen und Kuchen backen. Heute Nachmittag hat sich der neue Klassenlehrer meiner Tochter zum Hausbesuch angekündigt.“
„Hausbesuch?“, fragt die andere Mutter nach.
„Ja, er will mal sehen, wie wir so leben. Meine Tochter hat gleich schon rumgezickt und gesagt, in ihr Zimmer darf er auf keinen Fall gehen, auch keinen Blick reinwerfen. Na ja, dann sitze ich eben mit ihm auf dem Sofa und esse Kuchen!“
„Ich kenne das gar nicht“, gibt die andere Mutter zu bedenken, „bei meinen Kindern wollte nie ein Lehrer zu uns nach Hause kommen.“
„Deine Kinder sind ja auch nicht behindert!“, antwortet die Mutter des Mädchens.

Die Geschichte vorgelesen …

6 Kommentare

  1. Anonymous sagt:

    Mein angekündigter Hausbesuch bei mir zu Hause lief so ab, dass die Lehrperson zum Mittagessen kommen wollte und anschliessend in den Kinderzimmern die Farbkombination an den Wänden bemängelte. Es war alles weiss und das gefiel ihr nicht. Der Fernseher sollte dann auch raus aus dem Wohnzimmer. Wir haben dann die Wände gestrichen und den Fernseher entfernt. Und wenige Monate später die Schule gewechselt.
    Ein Hausbesuch bei Familien mit Kindern ob mit oder ohne Behinderung sollte schon wirklich Gründe haben und nicht nur mit dem eventuellen Sonderschulstatus zu tun haben.

  2. Türkis sagt:

    Hausbesuche von LehrerInnen an öffentlichen Schulen kenne ich nur dann, wenn eine schulische Notlage fürs Kind besteht und ein Kontaktaufbau über Telefon oder Sprechstunde bereits erfolglos blieb, z.B wenn ein kleines Kind nur sehr unregelmäßig in die Schule geschickt wird , ein Jugendlicher häufig schwänzt oder eine Entscheidung zur weiteren Schulaufbahn getroffen werden muss.
    Diese Hausbesuche haben immer das Ziel durch Vertrauensaufbau eine Unterstützung fürs Kind zu erreichen und erfolgen in Absprache mit den Eltern.

    Ohne Notlage finde ich Hausbesuche von LehrerInnen überflüssig und übergriffig und so empfinden es Mutter und Tochter in der Geschichte wohl auch. Meiner Fantasie nach könnte der Lehrer hier ein etwas übermotivierter Berufsanfänger sein 🙂 !
    Ich denke auch, die Mutter könnte direkt formulieren, dass sie die Schule und nicht das heimische Sofa als passenden Ort für ein Elterngespräch sieht, – das ist aber bitte nicht als Kritik an der Mutter zu verstehen, ich selbst wäre vermutlich auch etwas überrumpelt Kuchen essend mit dem Lehrer im Wohnzimmer gelandet !!

  3. Anonymous sagt:

    Hallo,

    kenne das von meinem älteren Sohn, der einen Waldorfkindergarten besucht hat. Da wollte die Erzieherin auch Hausbesuch machen.

  4. Anonymous sagt:

    Müsste man beim Lehrer nachfragen, WIESO er den Hausbesuch machen will. Und ob er allen Schülern einen Hausbesuch abstattet. Hausbesuche können den Kontakt zu den Schülern und Eltern verbessern, sind also nicht unbedingt immer negativ zu sehen. Eine Erklärung wäre schon interessant.

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