Die Einladung

Tisch mit Blumen, zwei Nixklusionsmännchen trinken Kaffee und essen Kuchen (Collage).

2019

Die Patentante des MÄDCHENS ist bei einem neuen Kollegen eingeladen.
Es gibt Kaffee und Kuchen.
Eine kleine Runde, auch die Frau des Kollegen ist dabei.
Sie erzählt: Von ihren drei Kindern und ihrer vollen Stelle.
Sie ist Sonderpädagogin.
„Komm, nimm noch mal vom Kirschkuchen“, sagt sie lachend, „sonst kann ich morgen keinen neuen backen und muss noch mehr Kirschmarmelade einkochen!“
„Wie Du das alles schaffst…!“ Die Patentante ist beeindruckt. „Du musst doch sicher auch noch die ganze Unterrichtsvorbereitung am Wochenende machen!“
Sie weiß aus der Familie des Mädchens, dass es dort viel um passgenaues Fördermaterial geht und es viel Zeit und Mühe kostet, dies zu finden.
„Ach, halb so schlimm“, wehrt die Frau des Kollegen ab „weißt du: Ich mach‘ mir das Leben nicht unnötig schwer! Ich schau‘ immer, dass ich eine unserer Klassen für geistig behinderte Schüler bekomme. Ich hab da Einiges an fertigem Material für Vorschulkinder. Irgendwas davon passt immer. Und ich lasse meine Schüler viele Mandalas malen, gehe mit ihnen auf den Schulspielplatz, oder wir machen zusammen Pudding. Diese Kinder sind ja schon mit ganz einfachen Dingen so zufrieden!“

 

Die Geschichte vorgelesen …

Ein Kommentar

  1. Anonym sagt:

    Die Kinder und deren Eltern geben sich meistens mit ganz einfachen Dingen zufrieden, weil sie nicht was anderes kennen.
    In Regelschulen gibt es Lehrpläne, wo die Lehrer sich daran halten müssen, aber, in Förderschulen liegt der Förderschwerpunkt in der Förderung der Alltagskompetenzen .
    Die meisten Förderschulen Schwerpunkt geistige Entwicklung haben keine Schulbücher. Anfang des Schuljahres bekommen diese Kinder nicht mal ein Malbuch oder ein Bilderbuch.
    Ich kennen das so aus der Schulzeit meiner Kinder. Anfang jedes Schuljahres ,am ersten Schultag, stand meine Tochter vor der Haustür mit einem schweren Stapel, Schulbücher und Arbeitshefte. Die Regelschulen finanzierten die Bücher und Arbeitshefte ihrer Schüler.
    Mein Sohn der Förderschüler kam Jahr für Jahr mit einer leeren Tasche nach Hause.
    Es ist soo traurig!
    Viele Förderschulen finanzieren über Spenden special Olympic, zeigen sich von außen fürsorglich. Zumindest war das so in der Förderschule meines Sohnes .Wenn es darum ging mal den Kindern Bilderbücher, Malbücher, Arbeitshefte zu finanzieren dann klappte es nie.
    Mit meinem Sohn wurde in der Förderschule nicht mal die Stifthaltung geübt.

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