Zu bedenken
Die Mutter DES MÄDCHENS steht am Gartenzaun, und hört, wie sich zwei
Nachbarinnen über die Gartengrenzen hinaus unterhalten.
Eine davon ist, das weiß sie, Lehrerin an einer Sonderschule. Die andere
hat zwei Kinder in einer weiterführenden allgemeinen Schule.
“Ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht”, sagt letztere.
“Homeoffice, immer diese Einkaufsschlacht im Supermarkt und beide Kids
haben wirklich jede Menge Aufgaben, vieles auch online. Dann blockieren
sie stundenlang die Rechner.”
“Das kann ich mir vorstellen”, sagt die Sonderpädagogin”, da bin ich
froh, dass das bei meinen Schülern nicht so ist.”
“Bekommen die keine Aufgaben von Dir?”, fragt die andere Nachbarin.
“Doch schon”, sagt die Sonderpädagogin, “aber online läuft da natürlich
nix. Ich habe ihnen ein paar Arbeitsblätter kopiert. Die sind
freiwillig.”
“Aber irgendetwas müssen die doch auch lernen in diesen Wochen, oder”,
wirft die Nachbarin ein.
“Ja, natürlich! Aber Du musst doch bei allem immer bedenken: Die sind
behindert!”
Es wäre so was von wichtig, genau hier Hilfe und Unterstützung anzubieten. Wenn Eltern das Gefühl haben, mit ihren Kindern unerwünscht zu sein, nur weil Menschen "Standards 08/15" fordern", unter "ihresgleichen" ihre Kinder sehen wollen, keinesfalls mit Kindern zu tun haben wollen, die mehr Förderung brauchen und nicht standardisiert unterrichtet sein können, dann ist das sehr traurig. Und ich schreibe bewusst traurig, denn verständlich ist das nicht. Warum nicht einfach akzeptieren, dass jeder Mensch individuell ist? Wenn Eltern wegschauen, sobald sie eine Person sehen, die besondere Bedürfnisse hat, so tun es ihnen die Kinder nach einer gewissen Zeit gleich. Was aber würde passieren, wenn sich Eltern von Kindern einer Klasse zusammenschliessen und fordern, dass ein Kind mit besonderen Befürfnissen aus dem Quartier in der Klasse beschult wird? Wenn auch die Lehrperson dahintersteht? Wenn die Schulleitung sich um die Fördermittel bemüht, welche dem Kind dann zustehen? Ja, dann kann es klappen und es wird auch klappen. Und dann sind im Grunde genommen alle zufrieden und glücklich. Die Mitschülerinnen und Mitschüler lernen so viel mehr als nur das 08/15-Lernen. Dem "besonderen" Kind wird eine Art Bildung zuteil, welche sich von dem abhebt, was an anderen Orten möglich ist, da es auch das Zusammenleben mit "nicht so besonderen" Kindern lernt und hier eine Wertschätzung erfährt. Die Lehrperson lernt so viel dazu und wird dabei immer glücklicher, so viel beitragen zu können. Die Schulleitung darf sich rühmen, hier einen ganz tollen Job zu machen. Der Steuerzahler wird nicht stärker belastet, vielleicht sogar im Gegenteil – langfristig gesehen. Aber die Sonderschulen haben ein Kind weniger zu beschulen. Ist das schlimm? Nur dann, wenn dieser Platz besetzt sein muss, da er vorhanden ist. Wenn es aber Verschiebungen der Plätze gibt, dann profitieren die Kinder, die tatsächlich an der Sonderschule besser begleitet werden, ebenso. Denn es hat mehr Platz und mehr Zeit für das einzelne Kind.
Der Vergleich oben stimmt nachdenklich. Keiner wird wohl an einen Ort gehen, an dem er nicht erwünscht ist, um Ferien zu machen. Hier hat man die Wahl und sucht sich einen anderen Ort. Ein Flüchling wird aber vielleicht schon versuchen, solch einen Ort zu betreten. Warum? Weil er es sich einfach nicht vorstellen kann, dass ihn Menschen abweisen. Menschen die im Grunde genommen genauso sind wie er – einfach an einem anderen Ort geboren. Und so sind auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen auch Menschen wie alle anderen auch – einfach mit gewissem "Extra", mit gewissen Einschränkungen und Besonderheiten.
Antwort an Anonym 19:24
Die erste Lieferung von 20 afrikanischen Sklaven an die nordamerikanische Kolonie in Jamestown (Virginia) USA erfolgte durch holländische Händler im Jahr 1619, um der Tabakproduktion aufzuhelfen.
Überlegen Sie wie lange es gedauert hat bis die Schwarze Bevölkerung in USA endlich eine Schule für Weiße besuchen durfte.
1954 hat das Oberste Gericht entschieden dass die Schwarzen Kinder auch die Schulen für Weiße besuchen dürfen.
Dass viele in Deutschland für Inklusion nicht kämpfen liegt es daran weil sie ähnlich wie die Schwarzen Bürger in USA nie zur Bildung kommen durften.Sie wussten nicht Mal dass sie Rechte haben.
Ich persönlich finde es nachvollziehbar warum viele Eltern für Inklusion nicht kämpfen. Wenn man diesen Eltern und ihren behinderten Kindern das Gefühl vermittelt unerwünscht zu sein,ihnen das Gefühl vermittelt eine Last für die Schulen,Gesellschaft zu sein,ihnen das Gefühl vermittelt Deutschlands unerwünschte Kinder zu sein ,dann braucht man sich nicht zu wundern dass sie auch nicht solche Einrichtungen besuchen wollen.
Gehen Sie in den Urlaub an einem Ort wo sie nicht erwünscht sind? Welcher ärmste Flüchtling würde ein Land betreten wo es nicht erwünscht ist?
Darum kämpfen so viele Eltern darum, ihr Kind in einer Regelschule beschulen zu lassen.
Deswegen haben die Sonderpädagogen SONDERlehramt studiert um sich Gedanken darüber zu machen wie jedes Kind differenziert unterrichtet werden kann.
In jedem Schulkonzept einer Sonderschule steht es geschrieben,dass die Sonderschulen fähig sind DIFFERENZIERT zu arbeiten.Das bedeutet dass jedes Kind nach seinem eigenen Potenzial angepasst unterrichtet werden kann!
Wie oft müssen sich Eltern die den Wunsch haben ihr behindertes Kind auf eine Regelschule zu beschulen ,von den Schulleitungen den Satz anhören" Bitte,schicken sie ihr Kind UNBEDINGT auf eine Sonderschulen ,denn NUR DORT,ABER AUCH NUR DORT,können die Kinder differenziert unterrichtet werden. DENN NUR IN SONDERSCHULEN finden sie die passenden ausgebildete Lehrkräfte die ihr Kind gerecht fördern kann!"
In der Sonderschule meines Sohnes( wie in vielen anderen SONDERSCHULEN in Deutschland) haben die Sonderlehrer ein Tag unterrichtsfrei. Das bedeutet dass sie entweder Zuhause oder in der Schule verpflichtet sind Arbeitsmaterial für die Schüler vorzubereiten,oder Fortbildungen besuchen oder Förderpläne,Zeugnisse schreiben.
Mein Kind hat in einer Sonderschule weder Förderpläne,noch Arbeitsblätter jeweils erhalten….wie viele andere Kinder auch!
Die Geschichte ist selbstverständlich traurig, lässt allerdings glücklicherweise keinen Schluss auf die Einstellung aller Sonderpädagoginnen zu. Es ist nun mal so, dass es in jedem Berufszweig Leute mit der falschen Einstellung gibt. Zudem ist hier ohne Kontext nicht ersichtlich, wie die Aussage gemeint ist. Höchstwahrscheinlich ist diese Aussage ein Resultat von Erfahrungen der Lehrerin. Zudem ist es nicht leicht, für Menschen mit unterschiedlichen (Graden an) Behinderungen ein passendes Onlineangebot zu erstellen.
An Anonym 23:40
Schulische Inklusion ist sehr wohl wichtig. Warum soll schulische Inklusion nicht funktionieren können ? Sie funktioniert zur Zeit in Deutschland nicht wie sie sein soll weil die finanzielle Unterstützung fehlt!
Mein Kind wurde beim Verlassen der Sonderschule von einer Sonderschullehrerin zig Mal gefragt ob es wirklich auf eine Regelschule wechseln möchte,da laut ihres Wissens behinderte Kinder in Regelschulen gemobbt werden.
Mein Kind ging dann auf eine Regelschule und es wurde nicht gemobbt. Im Gegenteil!
Was spricht dagegen die Kinder aus einer Sonderschule auf einer Regelschule zu beschulen wenn es auch die nötige medizinische Versorgung auch da erhält.
Was macht uns als Menschen aus? Es sind die Tugenden! Ohne diese Tugenden haben wir Menschen sonst umsonst gelebt!
Es ist Aufgabe der Schule und Eltern diese Tugenden den Kindern beizubringen.
Ich habe sehr oft beobachtet dass nicht die Kinder mit Beeinträchtigungen ein Problem mit ihren Mitmenschen haben ,wenn es um Inklusion geht . Es sind die Erwachsenen. Viele schämen sich wegen ihre Kinder ,suchen den bequemen Weg und geben sich mit dem System zufrieden.
Manche von den Eltern sind unwissend.Viele wissen nicht Mal das ihre Kinder Rechte haben.
Wenn ein Kind wegen der Behinderung kaum Fortschritte macht dann ist es nicht schlimm!
Anonym22.04.2020, 23:40:00
Was genau meinen Sie denn mit "ich sehe das differenzierter"?
Ich habe weiter oben konkrete Vorschläge gemacht, wie Sie Ihr eigenes Vorgehen in der UK verbessern können, damit Ihr Schüler mehr davon profitiert.
Sie können zu Fortbildungen gehen, Sie können geeignete Literatur lesen und Sie können Kollegen fragen, die sich mit dem Thema sehr gut auskennen.
Ich gehe davon aus, dass Sie keinen dieser Vorschläge befolgen werden.
Stattdessen beharren Sie einfach weiter darauf, dass Ihr Schüler nunmal nicht von UK profitiert.
Deshalb müssen Sie sich auch nicht aus Ihrer Komfortzone bewegen und über den eigenen Tellerrand schauen.
Letzteres wird vermutlich eher das Problem sein.
Schade für Ihren Schüler, den Sie um Möglichkeiten bringen, sich weiter fort zu entwickeln.
Zwar hat die Sonderpädagogin ihre Aussage, "aber die sind doch behindert" mit Sicherheit nicht abschätzig gemeint. Gleichwohl aber nimmt sie mit ihrer Aussage in gewissem Maße eine Abschätzung der betroffenen "Behinderten" bzw. SuS mit Förderbedarf vor.
Darüber hinaus konterkariert die Aussage inhaltlich die UN-Konvention "über die Rechte von Menschen mit Behinderung", indem die Lehrerin ihre SuS bewusst anders behandelt als die Kinder ohne Beeinträchtigung. Auf die Weise verstärkt sie mit ihrem Verhalten bzw. ihrer Einstellung einmal mehr die ohnehin bestehende Ungleichheit zwischen Kindern bzw. Jugendlichen mit und ohne Behinderung.
Tatsache ist, dass ich einfach manches anders ansehe wie Sie. Zum Beispiel halte ich Sonderschulen für eine sinnvolle Einrichtung für manche Schüler, aus vielen verschiedenen Gründen, die ich hier nicht alle aufzählen kann. Ich habe auch nichts gegen inklusive Beschulung, wenn es für das Kind passt. Warum sollte ich was dagegen haben? Aber ich behaupte nicht gebetsmühlenartig, dass ALLE Kinder in der schulischen Inklusion am besten beschult werden können, oder dass ALLE Kinder kommunizieren lernen können, wenn man es nur richtig angeht, usw. Nein, das sehe ich einfach differenzierter. Außerdem sind mir viele anderen Dinge für mein Kind viel wichtiger als schulische Inklusion, z.B. gute gesundheitliche Versorgung,Inklusion im familiären und nachbarschaftlichen Umfeld, u.v.m.
Schule ist nur ein Lebensbereich von vielen.
An Anonym 12:06 mit der Aussage"Wir sind doch hier überhaupt jenseits vom leistbaren Regelschulniveau.
Verstehe leider ihre Haltung nicht.
Mein Kind schafft bei Weitem nicht das was andere Kinder mit Beeinträchtigungen schaffen. Deswegen muss ich nicht neidisch sein und gegen stinkern.
Sie verstehen Inklusion falsch.
Keiner zwingt sie auf Regelschulniveau ein Abschluss zu erreichen. Inklusion bedeutet dass jedes Kind das schaffen soll was es kann,Hauptsache ihm die Chance zu geben inmitten der Gesellschaft zu sein. Akzeptanz,Toleranz sind wichtige Tugenden die man Schülern in Regelschulen beibringen sollte.
Mein Kind hat kein Abschluss geschafft! Na und?
Sonderschulen tun nichts anders als eine Parallelgesellschaft zu erschaffen. Behinderte Kinder sind nur unter sich! Nur weil jmd behindert auf die Welt gekommen ist soll es ein Leben lang nur behinderte Menschen sehen dürfen wo es nur mit Krankheiten und Behinderungen konfrontiert sein darf!
Stellen Sie dich gegen Inklusion,weil Sie selbst nie die Chance dazu hatten, nach dem Motto " wenn meinem Kind das nicht vergönnt wurde,warum den anderen? "
Danke für ihre Belehrung.Was Sie schreiben, ist für mich alles nichts neues. Es ist sehr erfreulich, dass dieser Weg für Ihr Kind der richtige ist und ihr Kind offensichtlich einiges lernen kann. Das gilt so für viele andere auch. Aber glauben Sie mir, es gibt eben auch ganz andere Kinder, auf die das nicht zutrifft, die nicht das Niveau Ihres Kindes erreichen können. Und das ist dann auch okay. Wer redet denn von Einsern oder Vierern? Wir sind doch hier überhaupt jenseits vom leistbaren Regelschulniveau.
Es gibt Familien, in denen die Realität vollkommen anders aussieht als bei Ihnen.
An den Anonym 18.04.2020, 20:00:00
Wenn Ihre Bemühungen bei ihren Schüler nicht ankommen, dann liegt das Problem häufig eher in der Form wie vermittelt wird.
Ich empfehle Ihnen hier die Zeitschrift „Unterstützte Kommunikation“ die Ausgabe 1/2019, die sich ausgiebig mit den Fallstricken in der UK befasst.
Außerdem empfehle ich Ihnen zum Beispiel das Buch „Einander verstehen lernen“ von Angela Hallbauer und Claudio Castaneda. Es gibt natürlich auch noch andere gute Literatur dazu. Desweiteren gibt es Fortbildungen, die von der Gesellschaft für Unterstützte Kommunikation zu dem Thema angeboten werden.
Zudem könnten Sie sich auch Beratung von anderen Fachkräften holen, die in diesem Thema sehr bewandert sind, denn viele Sonderschulen bieten eine Beratungsstelle für UK an.
Es geht hier nicht um das Recht auf Kommunikation, sondern darum, dass es Schüler gibt, denen man die ganzen Möglichkeiten der nonverbalen Kommunikation anbietet, ja mit diesen mehrjährig konsequent versucht , einen Zugang zum Schüler zu finden, und trotzdem lehnt der Schüler alle Möglichkeiten ab oder wendet sie höchst selten und unzuverlässig an!
Lieber Anonym 12:32
Inklusion bedeutet Chancengleichheit.
Auch wenn manche Kinder mit Literacy nicht arbeiten können dann gibt es bestimmt Alternativen.Genau das ist das Ziel was man in Lehramtsstudium den Studenten beibringt. Sie lernen wie man Alternativen bieten kann.
Klar,dass nicht jeder Schüler ein Einserschüler ist. Trotzdem hat ein Viererschüler auch die gleiche Chance zur Bildung zu kommen.
Mein Kind konnte aufgrund seiner Probleme,die es hatte auch nicht im Unterricht mithalten. Trotzdem wurde ihm Arbeitsmaterial angeboten auf sein Niveau. In Mathematikunterricht hatte er zum Beispiel ein Meterband gebastelt und es vorgetragen während seine Klassenkollegen die Maßeinheiten und Brüche berechneten.
Mein Kind konnte im Geographieunterricht auch nicht ein Vortrag zum Thema London zum Beispiel vortragen,(weil es damals ein Wortschatz von ungefähr 100 Wörter hatte),. Es hat dann aber eine Karte von London gemalt.
In einer Schule sind doch nicht alle Schüler Einserschüler( Lehrer auch nicht in ihrer Schulzeit gewesen) Trotzdem dürfen sie zur Bildung kommen.In einer gut funktionierenden Gesellschaft ist jeder Beruf wichtig! Ein Arzt kann ohne einen Elektriker seinen Beruf auch nicht ausüben!
Inklusion bedeutet ,jeder tut das ( inmitten der Gesellschaft) was es kann!
An den Anonym18.04.2020, 12:32:00 .
Zu Ihren Erstens, wen das nicht immer so ist an Ihrer Schule, na dann ist das ja zu begrüßen.
Zu Ihren Zweitens, das sehe ich konträr anders als Sie. Jeder Mensch, egal wie beeinträchtigt er ist, hat ein Recht auf Kommunikation. Und kein Sonderschullehrer sollte das Recht haben nach eigenen intransparenten Kriterien zu entscheiden welcher Schüler Unterstützte Kommunikation erhält und welcher nicht. In der Regel ist in Wirklichkeit nicht der Schüler das Problem, sondern mangelndes Wissen seitens des Lehrers wie man UK denn angehen sollte.
Das Traurige daran ist, dass die Eltern behinderter Kinder nicht Mal eine Anlaufstelle haben,wenn sie mit dem Sonderschulsystem nicht zufrieden sind.
Manche Eltern erzählen dass die Schulbehörden ihnen keine grosse Hilfe sind. Im Gegenteil!
In Hamburg hat man die Ombudsstelle Inklusion eingerichtet. Ich habe sehr gute Erfahrungen machen dürfen.Kann ich jedem empfehlen! Diesen Mitarbeiter, die sich für Inklusion ,für die Rechte behinderter Menschen einsetzen, werde ich ein Leben lang dankbar sein. Solche Ombudsstellen sind in allen Städten in Deutschland bitter notwendig!
Die Mitarbeiter der Ombudsstelle haben mir und meinem Kind viele schlaflose Nächte ersparrt und haben sich für meinen autistischen Sohn immer eingesetzt.
Mein Kind besuchte die Grundschulzeit eine Sonderschule, wo er unglücklich war. Er hatte Schwierigkeiten sich dort zu integrieren. Auf dieser Sonderschule gab es nicht Mal Förderpläne.Kein einziger Sonderpädagoge hatte eine Fortbildung besucht zum Thema Autismus( dies wurde mir sogar vom Schulleiter der Schule schriftlich bestätigt).Die Sonderschule feierte sogar ihren 50 ! Es war für mich schwer vorstellbar wie eine Sonderschule seit 50 Jahren bestehen konnte ohne dass ein Mitarbeiter eine Fortbildung hatte zum Thema Autismus!Mein Kind war schliesslich nicht das erste Kind auf dieser Welt mit der Diagnose Autismus!
Die Sonderpädagogen waren von niemandem bislang gezwungen worden was zur Arbeitsqualität beizutragen.
Bei einem autistischen Kind aus meinem Bekanntenkreis der auf die gleiche Sonderschule ging hatten sie sogar versucht die Diagnose Autismus abzuerkennen. Dies waren anscheinend die Methoden um ja nicht die Notwendigkeit einer Fortbildung zu begründen.
Der Schulleitung der Sonderschule war auch nicht bereit mir den Schulkonzept der Schule zum lesen zu geben. Ich erhielt lediglich ein paar Seiten. Wann die letzte Evaluierung stattfand konnte man dem auch nicht entnehmen! … Die Zeit auf dieser miserablen Sonderschule missen wir nicht!
Mag sein dass manche Sonderschulen mehr zu bieten haben als das was ich bei meinem Sohn erleben konnte. Fakt ist dass Sonderschulen kaum was zur Bildung beitragen! Ein Sonderschulsystem durch fehlende Arbeitshefte ,Schulbücher ist kaum durchschaubar." Die Kinder gehen mit leeren Schulranzen zur Schule und kommen mit leeren Schulranzen nach Hause." Transparenz kaum vorhanden!
Erstens heißt es längst nicht immer, der Schüler solltest dies und das im lebenspraktischen Bereich lernen, bevor Lesen und Rechnen dran sind, sondern geschieht eine scheinbar unterschiedliche Gewichtung eher dadurch, dass der entsprechende Schüler in manchen Bereichen überhaupt nicht oder kaum vorwärts kommt.
Zweitens helfen auch Literacy und Unterstützte Kommunikation nicht wirklich jedem Schüler. Das man dadurch jeden schwachen Schüler sehr gut fördern kann, stimmt so leider nicht.
Es gibt halt manchmal sehr enge Grenzen.
Das ist ein großes Problem. Eigentlich sollte doch gerade für diese Schüler die Notbetreuung da sein. Wenn man da zuhause keine Hilfe hat,weil man z.B. alleinerziehend ist oder der Partner arbeiten muss oder andere Probleme da sind, schafft man das nicht. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen,wie mir da ein Lehrer oder Betreuer aus der Ferne wirklich helfen könnte, außer dass er sofort das Kind in die Notgruppe aufnimmt. In manchen Fällen sind eben zwei Probleme da, die anstrengende Pflege des Kindes, bei der man Entlastung haben muss, und die drohende Vereinsamung, die gerade bei nicht sprechenden und geistig schwer behinderten Kindern sehr groß sein kann, da für sie die Nähe anderer Menschen sehr wichtig ist und die
durch Telefonate, Videotelefon, Spaziergänge mit großem Abstand, distanzierte Besuche an der Haustüre nur sehr rudimentär ersetzt werden kann.
Aus der Geschichte entnehme ich eine Haltung, die man leider in der Sonderpädagogik und auch in der Allgemeinbevölkerung immer wieder antrifft.
Das geht so „XY soll erstmal lernen sich den Popo allein sauber zu machen, bevor es Sinn macht Lesen und Rechnen zu lernen“ oder
„XS soll erstmal lernen einen Löffel zu halten, bevor wir es sich lohnt UK (Abk. für Unterstützte Kommunikation) zu machen. Das versteht er sowieso nicht“.
Und ja ich weiß, daß es schwer beeinträchtigte Kinder gibt. Diese Kinder können keinen Stift halten oder ein Arbeitsblatt bearbeiten.
Aber auch hier gibt es super Methoden diese zu fördern. Zum Beispiel gibt es Literacy und Unterstützte Kommunikation, mit dem man die Kinder sehr gut fördern kann.
Bei unseren Kindern ohne Behinderung sagen wir ja auch nicht, wir sprechen erst mit Dir, wenn du keine Windeln mehr brauchst oder du lernst erst Rechnen, wenn du weißt, wie man sich richtig benimmt.
Ich sehe es wie mein Vorredner (anonym 16.04.2020 13:49:00). Die Sonderschulen haben keine Konkurrenz und müssen sich keine Gedanken machen, dass sie keine Schüler mehr bekommen. Also müssen sie sich auch nicht um guten Unterricht bemühen. Sie sind nicht gezwungen sich regelmäßig fortzubilden und ihren Unterricht sukzessive zu verbessern.
Ich kenne übrigens auch sehr gute Sonderschullehrer, die sind dann allerdings in der Inklusion tätig.
Oh, ach so, ja, Sie haben recht! Der Illustrator muss es ja wissen!
Aber nun im Ernst: was glauben Sie, wer die Notbetreuung macht? Und wie die wohl abläuft, unter außergewöhnlichen Bedingungen?
Betrachten Sie doch mal die hübsche Illustration der Geschichte!
Ich bin Mutter eines autistischen Sohnes und kann sehr oft nicht nachvollziehen,warum manche hier sich darüber aufregen wenn Sonderpädagogen ,auf gut Recht, kritisiert werden.
Auf der Regelschule meines Sohnes hatten sich Lehrer und Schulleitung über Kritik gefreut.
Jedes Jahr wurden anonyme Umfragen mit über 100 Fragen an Eltern durchgeführt. Eine gute Schule evaluiert Jahr für Jahr.
Nur Einrichtungen die Jahr für Jahr evaluieren können Verbesserungen durchführen ( so wurde uns Eltern von den Lehrer der Schule bei Elternabende gesagt). Schliesslich muss jeder in seinem Beruf Kritik einstecken und evaluieren,Fortbildungen besuchen.Jeder Arbeitgeber erwartet dass seine Mitarbeiter ZEITGEMÄSS arbeiten sollen,sonst würde sein Betrieb Pleite gehen!
Schulen sind ähnlich wie Dienstleistungen.Jeder muss zur Qualitätsentwicklung beitragen!Jeder ist verpflichtet seine Arbeit zu hinterfragen ohne mit den Zähnen zu knirschen!
Dass manche Sonderschulen mit Kritik nicht umgehen können habe ich selber erlebt.bei meinem Sohn. Es liegt einfach daran weil sie keine Konkurrenz haben.
In einem riesen Bezirk befindet sich meistens nur eine Sonderschule. Diese Sonderschulen müssen keine Angst haben die Kinder aus dem Bezirk zu verlieren. Also müssen sie auch nicht um ihre Schüler kämpfen. Ähnlich wie die Sonderpädagogin in der Geschichte oben ist es ihnen egal! Wenn Eltern über die schlechte Unterrichtsqualität jammern ,dann werden sie verwiesen die Sonderschule zu wechseln. Und was bleibt den Eltern übrig! Sie halten den Mund sonst müssten ihre Kinder eine Sonderschule besuchen ,die im nächsten Bezirk ist( manchmal bis zu 20 km weiter) Die Eltern müssen dann ihre Kinder selber dahin befördern weil die Kosten für den Fahrdienst nur dann übernommen werden wenn das Kind im gleichen Bezirk die Schule besucht.
Auf dem Gymnasium meiner Tochter hatten die Lehrer hohe Ansprüche in der Pädagogik. Am Nachmittag fanden zig AGs sogar statt . Her kämpften die Lehrer um ihre Schüler und den Ruf der Schule weil sie sonst befürchteten die Schüler zu verlieren. Das nächste Gymnasium war zwei Strassen weiter!
Da Schüler einer Sonderschule nicht die Möglichkeit haben Regelschulen zu besuchen,wo die Unterrichtsqualität viel besser ist und die Kinder auch Mal ein Arbeitsbuch erhalten,müssen sie sich wie immer mit wenig zufrieden geben.
Und wo sind die Lehrer dieser "bedürftigen Kinder" jetzt? Was machen sie? Ich höre von Eltern, dass sich Sonderschulen kein einziges Mal gemeldet haben. Die Kriterien für die "Notbetreuungen" an Sonderschulen sind mancherorts so eng, dass da 2-4 Kinder sind. Die anderen mit schweren Behinderungen sind zu Hause, und das, obwohl sich viele Sonderschulen doch soooooo unverzichtbar fühlen. Verhinderungspflege, Kurzzeitpflege – alles zZ nicht möglich. Ich kenne zwei Familien, die es einfach nicht gechafft haben allein mit den Kindern zu Hause. Deren Kids mit kognitiven und körperlichen Einschränkungen sind jetzt in der Psychiatrie. Alle bei Corona mitgedacht? Ne. Und: nein, böswillig ist dieser Kommentar nicht.
Ja, so ist die Diskussionsebene hier leider. Keiner fragt nach, welche Kinder die Sonderpädagogin unterrichtet, wenn denn dieser Dialog so stattgefunden hat. Da leben Kinder hier und heute und unter uns, die können keine Arbeitsblätter abarbeiten, so fürsorglich runtergebrochen die auch sein mögen. Diese Kinder können auch nicht fröhlich am Whatsapp-Klassen-Chat teilhaben.
Was Sie schreiben, bezweifle ich ja auch nicht, dass es in Ihrem Fall klappt.Das ist ja ganz okay. Nur gibt es ja auch sehr, sehr viele andere behinderte Kinder, bei denen es eben ganz anders aussieht. Und die auch von Anfang an jede mögliche Förderung erhalten. Mein Kind hatte einige sehr kompetente Lehrkräfte, die ihm sehr viel individuelle Förderung zukommen ließen. Denen bin ich sehr dankbar. Natürlich gab es auch einzelne Lehrkräfte, über die ich mich manchmal geärgert habe. Oft allerdings mangelte es ihnen an Erfahrung. Alles in allem weiß ich,was Sonderpädagogen leisten.
Woher wissen Sie denn so genau, dass die Sonderschullehrer Urlaub im Liegestuhl machen? Und selbst wenn sie sich mal ausruhen, ist das so unerträglich? Ich gönne ihnen das gerne, glaube aber eher, dass sie doch noch einiges zu tun haben.
Das Schlimme ist, das hier überwiegend Eltern von relativ fitten Kindern so bösartig über die Hilfen für bedürftige Kinder urteilen, die nicht viel mehr können, als sich bemerkbar zu machen, wenn irgendwas nicht passt oder glücklich zu sein.
Guten Abend, wir machen den Unterricht auch nicht online, neben dem Erlernen von Zahlen und Buchstaben sind eben genau die lebenspraktischen Bereiche ein Schwerpunkt. Aber unsere Lehrerin und das Klassenteam haben eben nicht nur Kopien mitgegeben, sondern sind per Threema, Telefon, Video mit dem Kind und den Eltern im engen Kontakt, schicken immer wieder Vorschläge für Lerninhalte und Materialien. Sie bereit den Unterricht ideenreich und kreativ vor, ich setze zum. Kopien sind da tatsächlich eher selten. Ich denke, wenn eine Lehrerin einer Förderschule schlicht ein paar Kopien mitgibt und es dabei belässt, versäumt sie viele mögliche Förderungen in dieser schulferien Zeit – und: mein Sohn ist auch "wirklich behindert".
Ich zucke jedes Mal zusammen, wenn jemand von „den Behinderten“ spricht.
Denn behindert werden Menschen mit Behinderung genau von denen, die diese so unterschiedlichen Menschen auf ihre Behinderung reduzieren.
Und wenn eine Sonderpädagogin sagt: „Die sind behindert!“ und das als Ausrede dafür benutzt, dass sie sie nicht um ihre Schützlinge kümmern kann, dann finde ich das umso unerhörter!
Denn gerade diese Pädagogen/innen sind beauftragt, jedem einzelnen Schüler und jeder einzelnen Schülerin ein individuelles „unbehindertes“ Lernen zu ermöglichen!
Auch in der Coronakrisenzeit erwarte ich ein bisschen mehr Engagement als Urlaub zu Hause im Liegestuhl zu machen!
Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, sein Kind an einer Schule beschulen zu lassen, die sich für die Förderung eines jeden einzelnen Kindes einsetzt und an sein Potenzial glaubt. Dieses Potenzial kann sich sehr unterschiedlich zeigen, es geht nicht nur um Lesen, Schreiben und Rechnen. Aber von vornherein Kinder als "die sind behindert" zu bezeichnen, schreckt so manche Eltern von "leichter beeinträchtigten Kindern" davon ab, diese in eine Sonderschule zu geben.
Mein Kind ging die Grundschulzeit auf eine Sonderschule.Hier hatten die Sonderpädagogen eher an den Alltagskompetenzen der Schüler gearbeitet. Arbeitsblätter waren nie da! Die Sonderpädagogen hatten auf der Sonderschule mir immer wieder gesagt,dass mein Kind nie lesen und rechnen lernen wird (wegen seiner Behinderung)
Als mein Kind dann die Schule wechselte, hatte mein Kind das Glück Sonderpädagogen zu haben die Ansprüche in der Pädagogik hatten. Mein Kind hat dann rechnen und lesen gelernt. Und er lernt jeden Tag dazu.Es ist nicht immer einfach! An manchen Tagen macht er zwei Schritte nach vorne und einen Schritt zurück und an manch anderen Tagen macht er einen Schritt nach vorne und zwei zurück. Es ist wie in einer Achterbahn!
Alle Kinder haben ein riesen Potenzial,egal wie behindert sie sind! Den meisten Eltern behinderter Kinder ist es bewusst,dass ihre Kinder kein Hochschulabschluss erreichen können. Trotzdem muss man ihnen die Chance geben zur Bildung zu kommen. Wie soll man überhaupt erfahren welches Potenzial ein behindertes Kind hat,wenn es nie zur Bildung kommen darf?
Inklusion bedeutet Chancengleichheit. Jeder soll das schaffen was es kann!
Ich würde diese Lehrerin sehr gerne zu uns einladen, damit ihr vermittelt werden kann, welche enormen und beeindruckenden Lernfortschritte bei einem geistig behinderten Zehnjährigen bei optimaler Zusammenarbeit zwischen Lehrern und Eltern passieren kann. Die Lehrerin und das Lernteam meines Sohnes sind allerdings sehr engagiert, suchen und finden jeweils pro Fach und pro Kind individuell zusammengestelltes Material – eben nicht nur Kopien – und sind im engen Austausch mit uns Eltern. Sogar während der Osterferien. Unsere Lehrerin hat eben keine "Corona-Ferien", sondern ist weiterhin als Lehrkraft tätig. Und ja, ich als Mutter habe Gelegenheit und Freude daran, den Unterricht Zuhause umzusetzen – das braucht die Lehrerin, um diese Eefolge per Fernunterricht zu erzielen. Wenn Eltern das nicht leisten können, wird es für die Lehrkräfte schwieriger. Allerdings denke ich, ist die Einstellung der Lehrkräfte mit ausschlaggebend – "du musst doch bei Allem immer bedenken: Die sind behindert" scheint da kontraproduktiv.
Und so werden sie es auch bleiben!
Was für eine Einstellung?!? *kopfschüttel*
Oh je! Wenn ich da an meine Tochter mit schwerer geistiger Behinderung und an manche ihre ehemaligen
Klassenkameraden denke! Wie hätte sie online lernen sollen,wenn sie nicht einmal ein Arbeitsblatt bearbeiten kann? Ich verstehe die Lehrerin schon! Es ist halt schon traurig, dass man nie sieht, dass wirklich für manche Behinderten das Erlernen ganz praktischer Dinge wie selbst essen und Toilettentraining Lebensqualität bedeutet! Und das dauert manchmal jahrelang!!! Aber DAS ist für manche wichtig! Und nein, einfach ist das gewiss nicht für die Lehrkräfte mit wirklich Behinderten!