Wie es ist
DAS MÄDCHEN geht in die allgemeine Schule.
Die Mutter hat dort neulich eine Arbeitsgemeinschaft geleitet. Eltern bieten solche AGs regelmäßig an.
Jetzt sitzt sie in der Mensa und wartet auf ihre Tochter.
„Hallo“, spricht sie ein Schüler an, der in ihrer AG war, „ich wusste neulich gar nicht, dass Sie die Mutter des Mädchens sind…“
„Ja, das bin ich.“
„Ist es nicht schwer mit… naja, …“, der Junge sucht nach Worten, „…mit so einem Kind zu leben?“
Die Mutter ist von der Frage überrascht, so dass sie nicht gleich antwortet.
Da antwortet der Junge selbst: „Ne, was rede ich! Ist doch eigentlich normal. Sie ist ja auch immer hier, und wir finden es auch normal. Kann also nicht viel anders sein, oder?“
Die Mutter lächelt. Dann sagt sie: „Genauso ist es. Das hast Du schön gesagt.“
Heute habe ich mich aufgrund der netten Zeichnung an die Geschichte erinnert:
Unsere Tochter liebt Pferde.
Nach einem Wechsel des Reiterhofes und einigen Einzelstunden an der Longe, durfte sie heute am langersehnten Gruppenreitunterricht teilnehmen.
Ich sah zu. Ein Mädchen gesellte sich zu mir:
„Ihre Tochter hat eine Behinderung, oder?“
Und weil ich mit der Antwort zögerte, fügte sie hinzu:
„Auf dem Pferd jedenfalls merkt man davon nichts.“
Ähnliche positive Erfahrungen habe ich bei meinem behinderten Kind auf der Regelschule auch gemacht.Mein Kind war nicht gerade pflegeleicht,da es wegen Reizüberflutung manchmal Overloads hatte. Die Kinder in der Schule stellten sehr oft Fragen. Dadurch haben sie auch gelernt mit seiner Behinderung umzugehen. Sie lernte Rücksicht zu nehmen.Die Lehrer, die Schulleitung waren immer sehr hilfsbereit und unterstützten mein Kind damit es in der Schule integriert werden konnte.Es lief nicht immer alles zu Hundert Prozent,aber,jeder gab sein Bestes.
Wir sind glücklich,dass wir diese Chance hatten zu erleben was Inklusion bedeutet. Für viele ist es leider immer noch ein Fremdwort. Mir hat die Schulzeit meines Kindes gezeigt,dass Inklusion funktionieren kann,wenn die Mittel und der Wille da ist!
Bin Mutter eines autistischen Kindes und wünsche euch alles erdenklich Gute. Mein Kind hatte in der Schulzeit viel Inklusion erleben dürfen.Es gab manchmal Momente wo wir auch auf Nixklusion trafen weil Lehrer manchmal unerfahren waren. Unsere Schule wollte Inklusion machen,Lehrer hatten auch die Möglichkeit sich fortzubilden um behinderte Kinder besser verstehen zu können. Mein Kind vermisst die Schulzeit, seine Lehrer und Klassenkollegen. Es war eine sehr schöne Zeit.Und diese schöne Schulzeit wünsche wir jedem!
Oh, das ist ein schönes Beispiel, über das ich mich gerade heute besonders freue: seit heute habe ich nämlich ein Schulkind! Und natürlich wünsche ich ihm ganz viel Inklusion und wenig Nixklusion…
Und genau deswegen brauchen wir gut gemachte Inklusion.