Sportunterricht 1

DER JUNGE besucht eine allgemeine Schule.
Seine Körperbehinderung spielt im Unterricht keine große Rolle.
Ausnahme: Der Sportunterricht.
Denn er kann nicht richtig rennen, er kann keinen Ball fangen, und springen kann er auch nicht.
Er prellt mit einer Hand und bewegt sich sonst eher langsam und vorsichtig.
Was macht denn der Junge im Sportunterricht?
Wenn die Mutter mittags sein Sportzeug auspackt, ist es niemals durchgeschwitzt.
Manchmal ist es auch noch so gefaltet, dass man denken könnte, der Junge hat es gar nicht getragen.
Nach ein paar Wochen fragt sie den Jungen direkt.
„Naja, viel mache ich nicht mit“, sagt dieser vorsichtig.
„Was heißt das?“, fragt die Mutter nach.
„Wenn etwas gemacht wird, was ich nicht kann, muss ich mich auf die Bank setzen.“
Die Mutter ist sprachlos.
„Aber… hast du das nicht mal angesprochen? Da lässt sich doch sicherlich auch etwas finden, was du machen kannst…“
„Nein, hat die Lehrerin gesagt. Und: Damit musst du dich einfach abfinden.“

Die Geschichte vorgelesen …

11 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Lieber Fan des Illustrators, nach heutiger Perspektive haben die Lehrer selbstverständlich einen Anspruch auf ein sonderpädagogisches Fortbildungsangebot. Nutzen dies aber die meisten Lehrer in Schulen auch? ich kann aus meiner Erfahrungen zu meinem Kind dazu berichten,wie manche Schulen das handhaben!
    Als mein Kind noch Schüler war, wenn es um Fortbildungen ging, dann wurden die Schulbegleiter zur Fortbildung geschickt. Die Schulbegleiter, die ein freiwilliges soziales Jahr als Schulbegleiter absolvierten waren jedes Mal darüber empört, wieso der Sonderpädagoge sie zur Fortbildung schickte(dies fanden meistens Samstage statt). Laut den Schulbegleiter wäre es auch die Aufgabe der Fachlehrer Fortbildungen zu besuchen!Was auch stimmt!Dies taten sie aber nicht, weil viele keine Lust dazu hatten die Samstage in Fortbildungen zu sitzen.
    Schulbegleiter zählen in einer Schule zu den Menschen die kommen und gehen. Wenn im nächsten Schuljahr ein Kind mit erhöhtem Förderbedarf eingeschult wurde, so hieß es dann von der Schulleitung, dass sie das Kind nicht einschulen können, weil die Bedingungen nicht da sind. Sie hätten kein qualifiziertes Personal für ein behindertes Kind! Und wie heißt es so schön in Deutschland?Ein behindertes Kind kann auf eine Regelschule aufgenommen werden, NUR dann wenn die Bedingungen das sind! Kein Gesetz kann die Schulen dazu zwingen dieses Kind aufzunehmen!

  2. Anonym sagt:

    An Fan des Illustrators: Solange man in Deutschland Lehrer nicht ZWINGT,den sonderpädagogischen Fortbildungsangebot in Anspruch zu nehmen, wird sich in Deutschland zum Thema schulischer Inklusion kaum was tun!Was hat Deutschlands in den letzten 10 Jahren getan? Hatten sie nicht genug Zeit um sich darauf vorzubereiten?
    Als mein Kind eine Sonderschule besuchte, wurden Sonderpädagogen zur Fortbildungen zum Thema Unterstütze Kommunikation geschickt. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie unverschämt mich die Sonderpädagogin anmachte als ich das Thema ansprach. Wir wohnen in Hamburg. Sie warf mir vor, dass sie wegen den Fortbildungen bis nach Hannover und Bremen an den Wochenenden fahre müsse!Sie guckte mich dabei pikiert an!Das wäre,laut sie, ein Ding der Unmöglickkeit!
    Ich habe in meinem Verwandtenkreis und Freundeskreis viele Ärzte !
    Sie verbringen sehr oft die Wochenenden in Fortbildungen! Keiner rumpft dabei die Nase, wenn sie auf Fortbildungen angesprochen werden, auch wenn diese am Wochenenden stattfinden. Und sie müssen auch von Norden Deutschland bis nach Süden fahren um dort eine Fortbildung zu besuchen!
    Wenn aber Lehrer einen Arzt konsultieren müssen, dann bin ich mir sicher, dass sie dann den besten Arzt haben wollen, der die höchste Qualifikation erreicht hat.Am besten von einem Professor der zig Stunden in Fortbildungen verbracht hat.
    Mir hat noch nie ein Arzt vorgeworfen, dass er Fortbildungen besuchen musste. Bin mir sicher dass die Lehrer in Deutschland so was auch nicht erleben müssen
    Aber, solange wir Politiker in Deutschland haben, die Inklusion nicht unterstützen und sich gegen Inklusion stellen, werden die Lehrer auch die Fortbildungen ignorieren!

  3. Fan des Illustrators sagt:

    Dass die Lehrerin für einen "zeitgemäßen" Unterricht nichts taugt, ist offensichtlich.
    Aber warum ist das so?
    Liegt das an ihrer Ausbildung?
    Nach heutiger Perspektive hat sie eindeutig einen Anspruch auf ein sonderpädagogisches Fortbildungsangebot.
    Man sollte ihr die Chance der Nachreifung geben!

    Krasse Zeichnung!
    Der traurige, ausgegrenzte Junge inmitten der fröhlich turnenden Mitschüler…

  4. Anonym sagt:

    Für Sportaktivitäten wie Special Olympics setzen sich sehr oft Sonderschulen ein. Sie gehen an die Öffentlichkeit und sammeln Geld durch Spenden. In der Sonderschule meines Kindes tat der Schulleiter der Schule dies Jahr für Jahr! Es waren manchmal enorme Summen,die er sammelt.Für manche sportbegeisterte Schüler sind solche Sportaktivitäten ein unvergessliches Erlebnis. Finde es für diese Schüler ganz toll.
    Würde es gerne mal erleben, dass ein Schulleiter einer Sonderschule an die Öffentlichkeit geht und Gelder durch Spenden sammelt für Schulbücher und Arbeitsmaterial für die Schüler.Habe leider so was noch nie erlebt! Hier ist es den Sonderschulen egal ob die Kinder zur Bildung kommen dürfen oder nicht.

  5. Anonym sagt:

    Liebe / r Anonym , da hast Du aber Recht ! Selbst im zehnten Jahr UN – BKN gibt es in diesem unseren Lande überwiegend und nur die Nixklusion ! Ich lasse zu diesem traurigen Anlass 10 schwarze Luftballons als Zeichen meiner Trauer und Unverständnisses steigen ! Es werden noch Generationen unter der Nixklusion zu leiden haben !

  6. Anonym sagt:

    Bei meiner Tochter gab es neulich einen Schulunfall . Ein anderes Kind einer Fördrrschule GB fuhr ihr mit einem Anhänger über den Fuß . Dieser war nun geprellt . Da meine Tochter Gott sei dank Hart im Nehmen ist , hat sich das Schmerzempfinden schnell gebessert . Für die Pädagogen bis heute kein Grund sie vom Sportunterricht auszuschließen . Hier wird für meinen Geschmack mit Kanonen auf Spatzen geschossen ! Natürlich gilt die Fürsorgepflicht , aber der Punkt ist es , das ich im Laufe der Jahre schon sehr , sehr , sehr oft erleben musste das eben in dieser Schule GB die Sonderpädagogen eben nicht so kompetent sind wie man es den Eltern immer weis machen will . Dies bezieht sich sowohl auf der geistigen als auch der körperlichen Ebene des Kindes . Geschweige denn das wir als Eltern mit einbezogen werden . Man erzählt den Schwerbehinderten Kindern spätestens mit Vollendung des 18 Lebensjahres das es doch jetzt groß sei und doch selbständig werden müsse. Tja , aber das diese Kinder jahrelang für die Förderschule gut genug waren , dafür hat es gereicht … Entschuldigung aber es ist zum kotzen

  7. Anonym sagt:

    Jetzt hab ich aber was : mein Sohn darf man beim Sportunterricht mitmachen . Ok er ist in einer Koopklasse da dürfen sie bei den Regelkindern mitlaufen . Es wird maximal so gehandhabt das Inklusion und Nixklusion ineinander verlaufen , wobei für uns Eltern fast nie ersichtlich ist , wo die In und wo die Nixklusion anfängt oder aber aufhört ! Und da ist sie wieder , die beliebte Pipi Langstrumpf Pädagogik , ich mache mir die Welt wie sie mir gefällt .

  8. Anonym sagt:

    Ein weiters schlimmes Beispiel dafür , wie sehr die Eltern von Anfang an trainiert werden , für jedes noch so kleine Recht ihre behinderten Kindes kämpfen zu müssen .
    Diagnose
    Schwerbehindertenausweis
    Grad der Behinderung
    Merkzeichen
    Pflegegrad
    Therapie
    Hilfsmittelversorgung
    Und weil das alles eben noch nicht reicht und man nichts , wirklich nichts ohne Kampf bekommt , kommen auch noch die Schulfächer dazu bei denen sie mal ganz , mal garnicht dabei sein dürfen . Es ist nach wie vor ein Recht auf Bildung was unseren Kindern verwehrt wird .

  9. Anonym sagt:

    Es gibt die olympischen Spiele für die „ normalos „ die Paralympics für Menschen mit körperlichen Behinderungen und die Special olympics für Menschen mit geistiger Behinderung . Also es werden die Behinderten untereinander auch noch getrennt , geistig Behinderte können ja auch nicht mit Prothesen oder ähnlichem versorgt und somit „ verbessert „ werden .
    Solange die Menscheit es noch so handhabt , und sich dieses aussortieren weiter und weiter verbreitet und durchgeführt wird , solange können wir niemals von der viel gegaukelten Toleranz reden ! Es liegt eben wie immer auch an der Gesellschafft Dinge als normal anzusehen . Aber das ist nicht gewollt .

  10. Anonym sagt:

    Da wir beim Thema Sport sind! Neulich sah ich auf NDR ein Bericht über Special Olympics im Harz. Bei St.Andreasberg wurden die Special Olympics in Niedersachsen ausgetragen. 130 Menschen mit geistiger Behinderung hatten sich im Skilanglauf und Schneeschuhlauf gemessen. Fand den Bericht und die Jugendlichen ganz toll bis die Präsidentin des Special Olympics zur Wort kam,die für Inklusion warb.Sie hatte mich etwas durcheinander gebracht.Sie sagte:Inklusion bedeutet überall dabei sein,nicht nur in der Schule und in der Arbeitswelt sondern auch in der Freizeit!
    Ich unterhielt mich über diesen Bericht mit einer Mutter, deren behinderte Kinder bei den Special Olympics dabei waren. Wir haben uns beide gefragt was der Bericht überhaupt mit Inklusion zu tun hatte. Bei den Special Olympics in Niedersachsen waren die behinderten Jugendlichen NUR unter sich, ähnlich wie in Sonderschulen oder Behindertenwerkstätten! Bedeutet jetzt Inklusion auch wenn behinderte Menschen den Boden betreten dürfen ,den die nicht behinderte Menschen tagtäglich betreten?Wird das jetzt an den Medien schon als vollkommene Inklusion verkauft? Bedeutet es, dass ich bei meinem Kind Inklusion mache, wenn mein Kind das Haus verlässt und auf meiner Strasse den Asphalt betritt, den es die nicht behinderte Nachbarn auch betreten dürfen? 😉

  11. Anonym sagt:

    So etwas kenne ich von meinem Kind!Als er eine Sonderschule besuchte, durfte er am Sportunterricht nicht teilnehmen. In einem ganzen Schuljahr durfte er gerade Mal zwei Mal teilnehmen.Ende des Schuljahres,stand aber im Schulzeugnis geschrieben, dass er ein ganzes Schuljahr teilgenommen hatte und wurde mit zig pädagogischen Begriffen schön beschrieben, was er alles angeblich so im Sportunterricht getan hatte.Eine halbe Seite schmückten die Sonderpädagogen das Zeugnis damit!
    Da mein Kind schwerstbehindert ist, war es für die Schulleitung der Schule nicht so interessant. Die Schulleitung kümmerte sich Jahr für Jahr immer nur um die behinderten Kinder,die etwas fitter waren. Damit konnten sie dann bei Special Olympics als Schule protzen. Hier sammelte die Schule Jahr für Jahr spenden um teilnehmen zu können!Es waren aus einer Schule mit ungefähr 120 Kinder immer nur die gleichen Schüler(ungefähr 15).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert