Die Kerzenleuchter
DER JUNGE ist Messdiener.
Bislang hat er immer nur die Kollekte einsammeln dürfen.
Jetzt ist es Zeit für neue Aufgaben.
Je ein Messdiener mit großen Kerzenleuchtern in der Hand steht immer rechts und links vom Pfarrer, wenn der das Evangelium vorliest.
Wird der Junge das hinbekommen?
Was passiert, wenn ihm der Leuchter zu schwer wird? Wenn doch einmal Wachs auf seine Hand tropft, was er gar nicht mag?
Die Leiter der Messdienergruppe haben eine Idee:
Einer der älteren Messdiener stellt sich einfach neben den Jungen, um ihm im Falle eines Falles den Kerzenleuchter abzunehmen.
Und damit das nicht irgendwie komisch aussieht, stehen heute auf der anderen Seite neben dem Pfarrer auch mal zwei Ministranten.
Alles klappt prima. Erst ganz am Ende des Evangeliums gibt der Junge seinen Leuchter dem Messdiener neben ihm.
Nach dem Gottesdienst ist er sehr stolz und zufrieden.
Ob wohl jemandem etwas aufgefallen ist, fragt sich die Mutter.
Vor der Kirche wird sie von einer älteren Dame angesprochen.
„Schön war’s heute“, sagt sie, „und so besonders feierlich!“
Was für eine tolle Idee mir den je 2 Ministranten. Da sieht man was Inklusion vor allem braucht. Kreativität und Flexibilität!
Sehr beeindruckend, welche Bereicherung es sein kann, wenn Aufgaben/Rituale phantasievoll modifiziert werden.
Da lacht sogar Jesus am Kreuz, wenn er sieht, wie freudig und stolz der JUNGE die Kerze hält und feierlich mit drei anderen Messdienern dem Pfarrer leuchtet.
Atmosphärische Zeichnung!
Sehr schön!
So wohltuend, diese gelungene Inklusion! So normal wie möglich einbezogen, mit sehr viel Einfühlungsvermögen, was will man mehr?
Eine schöne Geschichte! Der Löwenjunge hatte auch gerade ein Erfolgserlebnis in der Kirche, als er – ohne erwachsene HIlfe – mit den anderen Kindern im Gottesdienst getanzt und gesungen hat!
<3