Und außerdem
Die Eltern DES MÄDCHENS erhalten einen Anruf vom Schulamt.
Sie möchten für das Mädchen eine inklusive Beschulung und hatten das auch so gemeldet.
Nun erklärt ihnen der Mitarbeiter folgendes:
Für eine inklusive Beschulung seien die Ressourcen zu knapp.
Es gebe aber im nächsten Schuljahr eine ausgelagerte Klasse einer Sonderschule. An einer allgemeinen Schule. Voll versorgt mit einer zusätzlichen sonderpädagogischen Lehrkraft.
„Aber das ist doch eine Sonderbeschulung, das wollen wir nicht!“, wirft die Mutter ein.
„Nein, das ist praktisch das Gleiche wie Inklusion“, sagt der Mitarbeiter, „den Unterschied merken Sie gar nicht.“
„Aber mein Kind wird doch noch nicht einmal Schülerin der Grundschule“, entgegnet der Vater.
„Ja, vielleicht nicht formal… Aber die Schule hat Erfahrung mit ausgelagerten Klassen. Erst im vergangenen Jahr ist eine gestartet.“
„Können wir da mal hospitieren?“, fragt die Mutter.
„Das ist schwierig…!“ Der Herr vom Schulamt windet sich. Er sagt etwas von Datenschutz, engen Zeitplänen bis zu den Ferien und von Corona.
Als die Eltern nicht locker lassen, sagt er: „Außerdem ist die Klasse nicht mehr dort.“
„Was heißt das?“, fragt die Mutter.
„Die Sonderschule hat die Klasse wieder zu sich zurückgeholt. Es hat nicht so gut funktioniert. Aber alle haben daraus gelernt. Dieses Mal wird es bestimmt klappen!“
Ich bezweifle es, dass der Mitarbeiter vom Schulamt sich mit dem System Sonderschule befasst hat und den Unterschied zu Regelschulen überhaupt kennt.
In den meisten Sonderschulen Schwerpunkt geistige Entwicklung erhalten die Schüler Anfang des Schuljahres nicht Mal Schulbücher oder Arbeitshefte. Der Schwerpunkt in der Förderung wird auf Alltagskompetenzen gelagert.
Wie soll die Mutter nicht den Unterschied erkennen? Wo bleibt dann die Inklusion, die Chancengleichheit in der Bildung?
Elf Jahre Außenklasse und das an drei verschiedenen, jeweils weiterführenden Regelschulen – was Besseres hätte unserem SOHN nicht passieren können! Alle haben von dem Zusammensein profitiert. Die Fünfergruppe war bestens in den Klassenverband integriert, die Zusammenarbeit der Lehrkräfte war harmonisch, bei jeweils 2-wöchigen Aufenthalten in Sizilien und der Türkei hat sich die gegenseitige Rücksichtnahme in den Workshops bewährt. Alle Beteiligten haben m.E. viel „fürs Leben“ gelernt und das zählt schließlich auch. Wir hatten aber auch besonderes Glück mit den sehr engagierten Lehrer*innen, sowohl der Förder- als auch der Regelschulen.
In Deutschland haben viele immer noch die Einstellung, dass Kinder mit erhöhtem Forderbedarf in Sonderschulen eingeschult werden sollen.
Wie oft müsste ich im Laufe der Jahre mir den Satz anhoren: behinderte Kinder sind in Sonderschulen am besten aufgehoben, weil sie dort unter sich sind.
Viele haben die naive Einstellung des Zooseparatismus. Man muss die Löwen von den Affen trennen, Denn nur dann können sie sich gut entwickeln, wo die Tierpfleger auch ortsgebunden sind in der Pflege.
Als ob in Deutschland die Förderung der Kinder mit erhöhtem Forderbedarf ortsgebunden(Sonderschulen) wäre.
Inklusion bedeutet dass die Gesellschaft sich an die behinderten Menschen anpassen muss und nicht andersrum.
Ich bin empört!! Meine TOCHTER ist weder ein Mongo noch ein Affe. Sie wird mit ihrem Vornamen oder als Mädchen mit Behinderung angesprochen. Ist das zu viel verlangt, Anonymous?
Wir geben diesen Kommentar frei, aber wir lesen das nicht im beanstandeten Kommentar. Dort ist der „Zooseparatismus“ als Beispiel einer Einstellung genannt.
Lieber Anonym 16:28
Wo bitteschön habe ich jmd als Mongo bezeichnet? Hilfeee! Lesen Sie sich bitte den Text nochmal durch. Ich habe die Einstellung vieler in Deutschland kritisiert zum Thema Integration behinderter Menschen.
Viele behinderte Menschen leben in einer Parallelgesellschaft, weil dies erwünscht wird. Leider!
Deutschland hat im Laufe der Jahre folgende Entwicklungsstufen durchgemacht.: Separatismus, Exklusion, Integration und Inklusion.
Leider sind wir in vielen Bereiche immer noch in der ersten Phase.
In Sonderschulen wird Inklusion betrieben? Seit wann?
In Sonderschulen sind Kinder mit erhöhtem Forderbedarf nur unter sich. Jeden Tag werden sie mit Krankheiten und Behinderungen konfrontiert. Die meisten verstehen nicht mal ihre eigene Behinderung. Wie sollen sie sich noch an die Behinderungen anderer anpassen? Die meisten sind immer nur unter sich.
Dieser Mitarbeiter vom Schulamt sollte doch seine eigene Kinder auf eine Sonderschulen schicken. Im Schulkonzept jeder Sonderschulen steht es geschrieben dass die Sonderpadagogen differenziert arbeiten. Das heisst sie passen sich jedem Kind in der Förderung an.
Also, er hat so gesehen nichts zu verlieren. Oder? Nur zu!
Der „ Deckmantel“ der Inklusion. Jeder versteht darunter etwas anderes, interpretiert das für ihn passende hinein und möchte dann (politisch medial) im Scheinwerferlicht stehen. Und die Eltern sollen schweigen. Es wäre spannend, ob eine Fehleranalyse vom Schulamt und den beteiligten Schulen beim gescheiterten Klassenversuch gemacht wurde.