Vermittlung

ein Haus, zwei Pfeile zeigen raus, an den Spitzen stehen Nixklusionsmännchen, eins mit einer Bohrmaschine, eins mit einem Spachtel.

Die Mutter DES JUNGEN trifft eine Bekannte. Die beiden haben sich schon länger nicht mehr gesehen.
Die Bekannte schwärmt für den Berufsbildungsbereich, in dem ihre Tochter jetzt ist:
“Alles ist dort möglich”, sagt sie, “die arbeiten mit einem völlig neuen Konzept. Die jungen Leute sollen später möglichst auf einem Arbeitsplatz im Sozialraum arbeiten. So richtig betriebsintegriert.”
“Aha”, sagt die Mutter des Jungen, “das klingt interessant.”
“Hier …” – die andere Mutter gibt ihr einen Flyer, den sie aus der Tasche zieht. “Hier steht alles. Die haben eine beeindruckende Vermittlungsquote! Ich finde das so toll, dass meine Tochter dann richtig arbeiten kann, so mit Gehalt und ohne Grundsicherung. Das war ja eigentlich immer unser Ziel.”
Die Mutter überfliegt den Flyer.
Dann liest sie ihn gründlich.
Dann liest sie ihn noch einmal gründlich.
“Also, wenn ich das richtig verstehe”, sagt sie schließlich, “sind das alles Außenarbeitsplätze. Die werden nur anders genannt. Und mit Vermittlung meinen die: Die Vermittlung eines ausgelagerten Werkstattplatzes.”
Die andere Mutter bekommt ganz große Augen: “Echt?”

Die Geschichte vorgelesen …

2 Kommentare

  1. Anonymous sagt:

    Wäre interessant wie hoch die „ Vermittlungsquote“ ist. Immerhin gibt es scheinbar mehr Außenarbeitsplätze, die gibt es ja auch nicht so reichlich. Die Chancen da hin zu bekommen, sind auch schon gering, außer man schafft sich einen eigenen Außenarbeitsplatz. Ich finde es immer schlimm, wenn mit diesen Arbeitsplätzen Werbung gemacht wird, aber die Chance da rein zu kommen, wird verschwiegen. Genauso, wie Werbung mit dem einen Fall gemacht wird, wo dann doch mal ein Mensch auf den allgemeinen Arbeitsmarkt gewechselt hat ( und dass das nur Dank Einsatz der Eltern geklappt hat, wird auch gerne verschwiegen).

  2. Anonymous sagt:

    oh man, ey! immer diese Augenwischerei. Alter Wein in neuen Gläsern….

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