Einmal

Die Mutter DES JUNGEN ist eingeladen. Bei der Podiumsdiskussion kommen auch Mütter zu Wort, die sich für ihre Kinder – so steht es in der Einladung – „bewusst“ für die Sonderschulen entschieden haben.
Nach dem Ende der Veranstaltung kommt eine davon auf die Mutter des Jungen zu.
„Meine Tochter hatte es immer gut in der Schule“, sagt sie.
„Alle allgemeinen Schulen, die ich mir angeguckt hatte damals, haben gleich abgewunken: So schwer Behinderte könnten sie nicht unterrichten.“
Die Mutter des Jungen nickt. „Ja, das immer noch traurige Realität.“
„Oft war meine Tochter in der Sonderschule im Snoezel-Raum“, fährt die andere Mutter fort, „das war schön. So mit sanftem Licht und leiser Musik. Viele viele Stunden hat sie dort verbracht…“
Sie macht eine Pause. Dann sagt sie:
„Aber wissen Sie: Ich habe mir so oft gewünscht, dass sie einmal in einem Kreis mit anderen Kindern ohne Behinderung sitzen könnte. Eines der Kinder nimmt sie an die Hand. Alle singen. Meine Tochter hört zu und ist mittendrin. Einmal. Nur einmal.“

Die Geschichte vorgelesen …

6 Kommentare

  1. Variationen sagt:

    Es soll auch schon Förderschulen geben, welche sich für Regelschueler öffnen und auch diese qualifiziert über die Schulzeit beschulen.

    • anonym sagt:

      Wo ist denn eine Sonderschule für schwer mehrfachbehinderte Kinder, in der auch Regelschüler, die einen qualifizierten Abschluss anstreben, beschult werden?

  2. kipa sagt:

    Diese Geschichte ist so traurig…

  3. Anonymous sagt:

    Ja, das wäre schön. Und zwar nicht nur einmal. Es wäre auch eine schöne und wichtige Erfahrung für die anderen Kinder. Sie könnten lernen, dass Glück nicht an Leistung hängt. Beitrag zur Gesellschaft sich nicht allein am Bruttosozialprodukt bemessen lässt.
    Und sie würden Menschen wie die Tochter mitbedenken, wenn sie später als Architektinnen Häuser und Behindertenntoiletten planen, als Erzieher Kindergartenkonzepte etc.

  4. Anonymous sagt:

    Das ist eine sehr traurige Geschichte

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