Schwarz
DER JUNGE trägt am liebsten schwarz: Schwarze Jeans, schwarzes T-Shirt, schwarze Jacke.
Dunkelgrau geht auch. Hellgrau ist schon schwierig.
Seinen Lehrerinnen ist das seit langem ein Dorn im Auge.
Immer wieder geht es in den Förderplangesprächen um das Thema „Bekleidung“.
Ob die Mutter nichts gegen diese Eintönigkeit tun könne.
Die Mutter verweist auf die Jungs, die immer im Fußball-Shirt ihres Lieblingsvereins erscheinen.
Unhygienisch sei das, jeden Tag dieselben Klamotten.
Nicht dieselben, die gleichen, erklärt die Mutter. Dass sie einige Shirts zweimal hat, und anderes über Nacht wäscht.
Auch heute ist es wieder Thema.
„Aber wir bleiben dran“, erklärt die Sonderpädagogin, „ich habe sehr schöne Arbeitsblätter mit ganz bunten Anziehsachen vorbereitet. Und in Kunst machen wir jetzt eine Collage mit Ausrissen aus Modezeitschriften. Ich bin optimistisch: Wir kriegen das hin!“
Unglaublich.
Erinnert mich an ein Kind das *acht Seiten lange* Geschichten schreiben konnte, dicke Bücher wie Harry Potter gelesen hatte und einem riesengroßen Wortschatz hatte – und die Lehrer der Grundschule es sehr schlimm fanden dass es nur Druckschrift konnte und sehr groß schrieb.
Da fragt man sich wo die Prioritäten liegen,
Ich verstehe nicht was daran so schlimm ist gerne schwarz zu tragen. Da fand ich das einheits-rosa bzw. blau in der Kita und den ersten 2 Jahren Grundschule schlimmer…
Hat nicht Steve Jobs immer das gleiche Modell von Rollkragenpullover angezogen ? Total übergriffiges Verhalten der Lehrkräfte.
Aber ich kenne ähnliches , mein autistischer Sohn hat bis zu Alter von ca. 12-13 Jahren keine Kleidung mit Knöpfen toleriert und Jeans mit Rundumgummizug getragen. Das waren ganz normale Hosen von anderen Jeans kaum zu unterscheiden.
Seine Schulbegleitung meinte jedoch, diese wären doch zu unmodisch und er würde wohl bald deswegen gemobbt werden, man solle ihm doch Jeans mit Knöpfen kaufen.
Gottseidank waren Hosen mit Knöpfen dann bald kein Problem mehr für ihn.
Absolut! Da sieht man wieder, was machen Leuten so wirklich wichtig ist im Leben. Manche haben halt echt keine anderen Probleme…
Kaum zu glauben! Aus Modezeitschriften – oh je und das Vermitteln, wie wichtig Äußerlichkeiten sein sollen! Was für pädagogische Tiefflieger!
Bitte mal die Stelle im Rahmenlehrplan zeigen, wo “bunte Klamotten” als Zielkompetenz steht. Ist der Lehrkraft langweilig? Weiß sie sonst nicht weiter? Was für eine unglaubliche Frechheit, so in das Privatleben einzugreifen. Bei keinem anderen Kind würde ihr das einfallen…
Aargh, da hat das Kind so vieles erreicht trotz Einschränkungen. Das hat Kind und Eltern bestimmt unendlich viel Kraft gekostet.
Was nimmt die Schule davon wahr? Nichts, sondern es wird eine Nebensächlichkeit als zu beackerndes Problemfeld ausgemacht!
Selbst wenn Änderungen von Routinen/Zwänge bei dem Kind ein Thema wären, gälte doch wohl „chose your battles well“ – dieser wäre total kontraproduktiv
Die Leistungen der Eltern und des Kindes konnte ich aus der Geschichte nicht herauslesen.
Dasselbe dachte ich beim Lesen des Kommentares auch.