Ein guter Plan

DER JUNGE macht bei einer Ferien-Freizeit mit.
Im vergangenen Jahr war er schon einmal tageweise dabei.
Zum Schnuppern.
Nun ist er fest angemeldet.
Die Mutter telefoniert mit dem Leiter, der alles organisiert.
„Leider haben wir nicht alle unsere tollen Teamer vom vergangenen Jahr mit dabei…“, beginnt dieser.
„Darf der Junge dann nicht kommen?“, unterbricht ihn die Mutter.
„Doch, doch“, beruhigt sie der Leiter, „aber ich habe mir viele Gedanken gemacht, wie es klappen kann. Denn es ist ja gut, wenn immer jemand in der Nähe ist, wenn der Junge etwas braucht oder eine Frage hat…“
„Also sollen wir doch eine Begleitung mitschicken…?“, fragt die Mutter und rechnet schon im Geiste aus, wie und ob die Familie das finanzieren könnte.
„Nein, nein“, beruhigt sie der Leiter. „Ich hatte eher an so eine Art Paten-Modell gedacht. Dass sich die älteren Teilnehmer nach einem klaren Plan abwechseln, den Jungen im Auge zu haben und ihm bei Bedarf zur Seite zu stehen. So, dass er auch immer weiß, an wen er sich wenden kann.“
Die Mutter lächelt. „Das klingt nach einem guten Plan“, sagt sie.
Und jetzt ist sie wirklich beruhigt.

Nixklusionsmännchen, vier weitere Männchen reichen ihm eine Hand.
Die Geschichte vorgelesen …

5 Kommentare

  1. Anonymous sagt:

    Ja, es gibt auch sie, die gelungenen Beispiele! Inklusion ist möglich!

  2. Anonym sagt:

    Ein schönes Beispiel für eine unkomplizierte Lösung durch Mitmenschen und durch Mitmenschlichkeit. Hier wird gesellschaftliche Teilhabe durch die gesellschaftliche Teilhabe selbst möglich. In einer Freizeit nur für Behinderte gäbe es nämlich womöglich keine Teilnehmer, die in der Lage sind, anderen als Paten zu helfen.

  3. Anonym sagt:

    Diese Situation sollte es viel öfters geben. Auch in der Schule, auch in Sportvereinen, auch in der Nachbarschaft….
    Eins sehr schöne Geschichte, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert!

  4. Anonym sagt:

    Schön! Trotzdem finde ich es in einem reichen Industrieland wie Deutschland schlimm, dass die Mutter eine Betreuung für ihr Kind selber finanzieren müsste. Und wenn sie es nicht kann, weil das Geld einfach zu knapp ist? Dann klappt es nicht mit der gesellschaftlichen Teilhabe des Jungen. Hier sehe ich den Staat deutlich in der Pflicht, aber derzeit ist ja eher das Gegenteil der Fall. Um jeden Cent muss gekämpft werden. Sehr, sehr traurig!

  5. Anonym sagt:

    So eine schöne Geschichte und so ein schönes Bild!

Schreibe einen Kommentar zu Anonym Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert