Eine Katastrophe (Teil 2)

Nur vier Wochen durfte DER JUNGE in der ersten Klasse der allgemeinen Schule bleiben.
Dann geschah „eine Katastrophe“: (Hier nachzulesen, Geschichte vom April 2018)
Die Eltern hatten keine Chance, sich gegen die Umschulung auf die Sonderschule zu wehren.
Das ganze Schuljahr war ihr Sohn jetzt dort.
Die Eltern erfahren nur wenig über den Unterricht.
Sie bemerken nur, dass ihr Sohn zu Hause nie mehr schreibt oder rechnet.
Dabei hatte er in der Grundschule schon viele Buchstaben gelernt. Und das Rechnen hatte ihm besonders viel Spaß gemacht.
Hausaufgaben gibt es an der neuen Schule aber nie.
Jetzt kommt das Zeugnis:
Ihr Sohn sei sehr selbständig, steht da. Er könne Obst schneiden, duschen und sich anziehen.
All das konnte er allerdings schon vor der Einschulung. Genauso wie Fahrrad fahren, was an der Schule geübt wird.
Über Lesen und Schreiben steht im Zeugnis nichts.
Allerdings ist zu lesen, dass der Junge oft, wenn er sich langweilt, Blödsinn macht. Und dass er die Laute der Kinder mit schweren Behinderungen imitiert.
Die Mutter lässt das Zeugnisblatt sinken und sagt zu ihrem Mann:
„DAS ist jetzt wirklich eine Katastrophe!“

Die Geschichte vorgelesen …

10 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Das wird es immer geben, Kinder, die das eine oder andere nicht in der Schule, sondern Zuhause lernen. Da gibt es unterschiedliche Gründe dafür. Ging mir mit meinen Kindern, ob behindert oder nicht, auch nicht anders. Möglicherweise gibt es auch Sonderschulen oder Sonderpädagogen, wo Schüler manches nicht lernen, was sie lernen könnten. Von diesen Schulen oder Lehrern kann man aber nicht auf alle schließen! Ja, das stört mich. Ich kenne viele junge Leute, die auf einer Sonderschule Lesen, Schreiben und etwas Rechnen gelernt haben, obwohl sie eine schwere geistige Behinderung haben. Man kann nicht ein "System" gegen das andere ausspielen. Und offensichtlich lernen Kinder manches besser zu Hause, in der 1:1 Betreuung, und brauchen nicht in jedem Fall immer das "inklusive soziale Umfeld", wie der Fan des Illustrators suggeriert.

  2. Anonym sagt:

    Beweisen?
    Ich als betroffener Elternteil habe schon von vielen Eltern erzählt bekommen, dass ihr Kind nicht in der Schule, sondern bei Ihnen Zuhause das Lesen gelernt haben – und teilweise lesen diese Kinder inzwischen richtig gut.
    Und auch unser eigenes Kind hat erst nach dem Wechsel in die inklusive Schule lesen gelernt. Es stimmt natürlich- Schule ist nur ein möglicher Lernort von vielen.
    Aber wenn Kinder Kulturtechniken nicht in Schule sondern im Elternhaus erlernen….. dann läuft doch wohl was gehörig falsch in den angeblich so wunderbar individuell fördernden (Sonder-) Schulen!!!

  3. Anonym sagt:

    Danke für die Klarstellung. Da habe ich ganz falsch kombiniert. Entschuldigung! Wir sind ja da ziemlich gleicher Meinung.

  4. Anonym sagt:

    Mein Kommentar (11:47h) bezog sich auf den Kommentar des "Fan des Illustrators". Das hätte ich vielleicht deutlicher machen sollen.
    Ich kann verstehen, dass Eltern mit Schule unzufrieden sind und beklagen, dass nicht genug Wissen vermittelt wird. Aber für mich wird hier Bildung zu sehr auf Lesen, Schreiben, Rechnen reduziert, damit wird der Fokus schnell wieder defizitorientiert und davon wollen und müssen wir weg.

  5. Anonym sagt:

    Nein, mein Kommentar ist überhaupt nicht abwertend gemeint. Mir geht es so, dass ich den Kommentar von "Fan des Illustrators" als abwertend empfinde, für Menschen,die nie lesen, schreiben usw. lernen können, und für ihre Eltern, die von Anfang an alles für ihre Förderung tun. Wir haben hier eine kleine Analphabetin.Sie wird so geliebt, wie sie ist.

  6. Anonym sagt:

    Können Sie das beweisen? Haben Sie schon einmal einem Schüler mit sehr schwerer geistiger Behinderung Lesen, Schreiben und Rechnen beigebracht, nachdem er auf der Sonderschule war und es dort nicht lernen konnte? Im inklusiven Setting einer Regelschule?

  7. Anonym sagt:

    Vor dem Hintergrund der großen Anzahl an Analphabeten weltweit und der im Vergleich zur Menschheitsgeschichte noch gar nicht so lange eingeführten Schulpflicht mit der Möglichkeit Lesen und Schreiben zu lernen, habe ich große Schwierigkeiten mit ihren Kommentar und empfinde ihn abwertend. Ich kenne sehr eigenverantwortlich lebende Analphabeten mit bemerkenswerten Strategien zur Alltagsbewältigung.
    Schule ist lediglich ein möglicher Lernort für Menschen.

  8. Fan des Illustrators sagt:

    Ich finde es auch eine Katastrophe, wenn Schülern mit Behinderung das Lernen von Lesen, Schreiben und Rechnen vorenthalten wird. Diese Kulturtechniken bilden die Voraussetzung für die Entwicklung von analytischen Fähigkeiten, die wiederum Grundlage für ein eigenverantwortliches Leben sind.
    Das Lernen dieser Kulturtechniken funktioniert nur in sozialer Interaktion, also am besten in der Inklusion.

  9. Anonym sagt:

    Die Sonderschule in unserer Nähe, hat vor einiger Zeit mal die Aussage getätigt: "Lesen lernen ist die Privatsache der Eltern."

    Dann vielleicht lieber gar keine Schule.

  10. Anonym sagt:

    *Tränen in den Augen*

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