Der neue Sachbearbeiter
Hospitation und Runder Tisch in der Schule DES MÄDCHENS.
Das Sozialamt möchte sich ein Bild über den Einsatz der Schulbegleiter machen.
Ein neuer Sachbearbeiter ist gekommen.
Er schaut eine Schulstunde zu, dann folgt das Gespräch mit der Lehrerin und der Mutter.
„Haben Sie eigentlich schon mal darüber nachgedacht, ob ihre Tochter auf der Sonderschule nicht viel besser aufgehoben wäre?“, fragt er die Mutter.
Die ist völlig perplex. Auch die Lehrerin zuckt zusammen.
„Nein…“, sagt die Mutter schließlich, „es gibt im Schulgesetz das Recht auf Inklusion, und ich habe von meinem Wahlrecht sorgfältig Gebrauch gemacht!“
„Na ja, ich wollte auch nur mal fragen…“, rudert der Sachbearbeiter zurück.
Nach dem Gespräch ist die Lehrerin ganz zerknirscht:
„War mein Unterricht so schlecht?“, fragt sie.
„Bestimmt nicht“, sagt die Mutter, „Sie machen das doch toll!“
Am nächsten Tag klingelt bei der Mutter das Telefon.
Es ist der Sachbearbeiter des Sozialamts.
„Ich habe da nur noch ein paar kleine Nachfragen wegen meines Berichts“, sagt er.
„Welche Informationen brauchen Sie denn noch?“, fragt die Mutter freundlich.
„Bevor wir dazu kommen, wollte ich Sie fragen, ob Sie denn noch mal über die Sonderschule nachgedacht haben.“
„NEIN!“, antwortet die Mutter nun laut und energisch.
Der Sachbearbeiter schweigt kurz. Dann sagt er:
„Also wenigstens anschauen könnten Sie sich die doch mal!“
Logisch habt ihr über die Sonderschule nachgedacht und seit zur Entscheidung gekommen das das keine Alternative für euch ist.
Es ist traurige Realität! Wir haben unser K auf eine Sonderschule gegeben, weil uns zu viele Steine in den Weg gelegt wurden und sie wenigstens sich Wohlfühlen sollte, was sie auch tut. In der Sonderschule erlebt sie erstmals nicht ausgegrenzt zu werden. Ich habe viele Schulen angesehen und nur eine wirklich inklusive Schulform kennengelernt. Die Montessori-Schule, die ich gesehen habe, hat 12 Kinder in der Klasse, davon 2 mit Förderbedarf und 2 Lehrkräfte.So kann Inklusion wohl gelingen! Aber tatsächlich müssten solche Bedingungen in der Breite geschaffen werden. Leider war diese Schule zu weit weg von uns. Davon abgesehen ist sie teuer, den alle müssen monatlich mehrer hundert Euro Schulgeld aufbringen, da die Schule privat ist und die staatlichen Zuschüsse nicht reichen.
danke danke danke!
Lieber Illustrator,
ich liebe Dich für Deine Zeichnungen!
Sie sind einfach genial.
Sie hauchen den harten Geschichten der Realität soviel Empathie ein und geben mir dadurch die Hoffnung, dass wir es schaffen, die Welt zu verbessern!
Dein Fan
Ich bin jemand, der bisher keinen (bewussten) Kontakt zu MmB und insbesodere Kinder mit Behinderung hatte. Es entsetzt mich zu lesen, wie mit den Kindern und ihren Eltern umgegangen wird. Ich wusste nicht, dass die Behinderung gleich "im Paket" mit solchen Schwierigkeiten durch Ämter und Personen kommt. Was kann man denn machen, als Unbeteiligter, um irgendwas zu bewirken? Außer weitere Unbeteiligte darauf aufmerksam zu machen?
Der Sachbearbeiter hat die Vorgabe Geld zu sparen, wo es nur geht. Der Sachbearbeiter ist letztendlich auch nicht das Problem und es ist völlig uninteressant, ob seine Kinder Abitur machen oder gar keinen Abschluss. Die Struktur stimmt nicht und deshalb sind solche Geschichten leider an der Tagesordnung. Das Recht auf inklusive Beschulung ist doch eine Farce, wenn die notwendigen Rahmenbedingungen nicht finanziert werden wollen. Ich gehe davon aus, dass in einem reichen Land wie Deutschland Geld kein Problem sein sollte.
Den Satz "Behinderte Kinder sind in Sonderschulen besser AUFGEHOBEN!"kann ich nicht mehr hören!
Was das Wort aufgehoben bedeutet,musste ich feststellen,als mein Kind eine Sonderschule besuchte. Mein Kind hatte kein Recht auf Bildung,obwohl es ein riesen Potenzial hatte. In der Sonderschule hatte er keine Schulbücher,keine Arbeitshefte und dadurch kaum ein strukturierten Lehrplan. Es war wie Kindergarten! Aufgehoben hatte dann die Bedeutung von Aufbewahren
Für das Sozialamt ist es günstiger,wenn Kinder mit erhöhtem Förderbedarf in Sonderschulen untergebracht werden.
In Sonderschulen haben sehr wenige Anspruch auf ein Schulbegleiter! Hier wird den Eltern vorgegaukelt,dass die Sonderpädagogen es auch ohne schaffen.Dies schaffen sie nur,indem sie an die pädagogische Ansprüche der Kinder runterschrauben…zum Leid der Kinder!
Der Sachbearbeiter sollte seine eigene Kinder auf eine Sonderschule schicken! Warum denn nicht? Die Sonderschulen behaupten von sich differenziert zu fördern. Das heißt in der Sprache der Pädagogik,dass jedes einzelne Kind in der Sonderschule auf sein Leistungsniveau unterrichtet werden kann!
Also,musste der Sachbearbeiter nichts befürchten! Seine Kinder haben die Möglichkeit sogar ihr Abitur in einer Sonderschule zu machen.
So wird uns Eltern behinderter Kinder von der Schulleitungen der Sonderschulen bei der Einschulung vorgegaukelt! Das steht auch in jedem Schulkonzept der Sonderschule!