Oma

DER JUNGE geht in den Kindergarten im Ort.
Alleine gehen kann er aber nicht. Er geht mit seinem Gehwagen.
„Walker“ sagen die Erwachsenen dazu.
Im Kindergarten hat er viele Freunde.
Auch im Kindergottesdienst ist er mitten drin.
Mit seinem Gehwagen kommt er überall in der Kirche hin.
Dabei trifft er einen Kindergartenfreund und dessen Oma.
Die alte Dame mustert ihn.
Dann dreht sie sich zu ihrem Enkel um und sagt:
„Ah, der Bub ist also behindert!“
Ihr Enkel schaut sie entrüstet an:
„Nein, Oma, der ist nicht behindert! Der kann nicht laufen.“

Die Geschichte vorgelesen …

3 Kommentare

  1. Nellie sagt:

    Schön und natürliche Inklusion, dass der Enkel das so einfach sieht.

    Aber was ist grundsätzlich falsch an der Aussage der Oma?
    Falsch ist doch nur die negative Assoziation – mit dem Wort behindert und das ist gar nicht ganz geklärt, wer hier gerade negativ assoziert 😉

    • Freiheit sagt:

      Ein Mädchen aus meinem Bekanntenkreis erzählte, daß sie in der Schule über Behinderte geredet hätten. Die Darstellungen der unbedarften Lehrerin müssen von Mitleid mit diesen ‘armen Menschen ‘ geradezu getrieft habe. Das Mädchen konnte jedenfalls keinen Zusammenhang zu mir mit Rollstuhl herstellen. Auch sie war fest davon überzeugt, daß ich nicht behindert bin

  2. Anonym sagt:

    Na, hoffentlich hat die alte Dame ihrem Enkel gut zugehört und wird über den Kommentar nachdenken…

    Super Zeichnung!

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