Götter

Es regnet wie aus Kübeln.
Die Mutter holt DEN JUNGEN ausnahmsweise mit dem Auto ab.
An der Bushaltestelle stehen drei nasse Mädchen aus einer anderen Klasse.
Eines der Mädchen war mit dem Jungen vier Jahre lang in einer Grundschulklasse.
Die Mutter hält an und fragt: „Wollt ihr mitfahren?“
Sie wollen gerne und quetschen sich ins Auto.
Dem Jungen gefällt das nicht. Anders als sonst ist es im Auto jetzt voll und laut.
„Die Götter zürnen!“, sagt er schließlich ernst und sehr feierlich.
Zwei Mädchen schauen ihn irritiert an.
Das Mädchen aus seiner Grundschulklasse lacht und sagt:
„Ach, Du immer mit Deinen Göttern! Die haben sich doch früher auch immer schnell wieder beruhigt, oder?“

Die Geschichte vorgelesen …

4 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Hurrah, that's what I was seeking for, what a data!
    present here at this website, thanks admin of this
    web site.

  2. Kirsteneins sagt:

    Wir finden: Das haben Sie sehr schön gesagt!

  3. Anonym sagt:

    Wenn man einander kennt dann ist im Verhalten des anderen nichts irritierende mehr. Das mädchen weiß das das das göttergrollen gleich vorbei ist und kann so den jungen aus ihrer Erfahrung bestärken das er das für ihn unangenehme überstehen wird

  4. Kai sagt:

    Wieviel Tiefgang doch in dieser scheinbar harmlosen Geschichte steckt!
    Inklusion einmal im ganz Kleinen und andersherum dargestellt:
    Die "Randgruppe" sind hier drei nasse Mädchen am Straßenrand, "Teilhabe" heißt hier "Mitfahren", und deren Gegner äußert sich wie üblich nicht persönlich, sondern beruft sich bequem auf eine höhere Instanz – sonst besteht die aus irgendwelchen Studien oder Behörden, hier sind es die "Götter".
    Fazit: Nicht nur in DEM JUNGEN, sondern in jedem von uns kann unerwartet ein kleiner oder großer Inklusionskritiker stecken. Was für eine weise Erkenntnis!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert