Die Streithühner
Den ganzen Morgen haben sie sich schon gestritten.
Schulfreundin 1 und Schulfreundin 2 DES JUNGEN.
Richtige Streithühner sind sie heute.
Sie lassen sich von niemandem von ihrem Streit abbringen.
Eines der Mädchen muss sogar weinen.
Der Junge beobachtet alles ganz genau.
Nun sind Schule und Hort zu ende. Die Mädchen sind immer noch verkracht.
Der Junge wird von seiner Mutter abgeholt.
Er läuft schon auf sie zu, als auch seine Freundinnen aus der Tür kommen:
Erst die eine, dann die andere.
Da kehrt der Junge noch einmal um.
Er geht zu seiner Freundin 1, nimmt sie an die Hand und bringt sie zu Freundin 2.
Lange, mit vielen Worten und mit Händen und Füßen, redet er auf beide ein.
Als die Mutter näher kommt, schickt er sie weg.
Die Mutter soll nicht zuhören.
Er nimmt die Hand der einen Freundin und führt sie zur Hand der anderen.
Beide Mädchen geben sich nun die Hand. Die Mutter hört sie lachen.
Da dreht sich der Junge um und läuft zu seiner Mutter.
„Jetzt nach Hause!“, sagt er sichtlich erleichtert.
Die Mutter nimmt ihn in den Arm, und beide fahren nach Hause.
Voll süß!
Die Geschichte rührt mich sehr. Sie erinnert mich an ein Erlebnis in meiner Schulzeit, in der 6. Klasse am Gymnasium. Seit Beginn der 5. Klasse saßen meine Freundin und ich im Unterricht nebeneinander. Mitten im Schuljahr fauchte sie mich unvermittelt an, ich müsse mich wegsetzen. Sie wolle neben einem anderen Mädchen sitzen. Ich setzte mich weg, konnte aber meine Tränen kaum verbergen.
Bis heute weiß ich nicht, ob es in unserer Klasse jemanden gab, der es bemerkte.