Im Freibad
DER JUNGE ist mit seinem Vater im Freibad.
Sie tauchen, rutschen und werfen sich einen Tauchring zu.
Bis plötzlich jemand ruft: „Hallo, Junge!“
Es ist ein Mitschüler des Jungen. Mit einer ganzen Clique ist er da.
Check – die beiden begrüßen sich.
Nun tauchen und schwimmen alle Jungs durcheinander. Der Junge mittendrin.
Der Vater liegt jetzt entspannt im Liegestuhl.
Er sieht sie immer wieder intensiv miteinander reden.
Auch wenn das Sprechen nicht die große Stärke des Jungen ist.
Die Jungs springen abwechselnd vom Beckenrand.
Bis die Bademeisterin kommt und sie ermahnt. Sie ermahnt alle. Auch den Jungen.
Die nehmen lachend die große Rutsche zurück ins Becken und setzen sich nun gegenseitig den Tauchring auf.
Wie eine Krone.
Nach fast einer Stunde heißt es wieder: Check!
Der Junge kommt zu seinem Vater zurück:
„Und jetzt Pommes!“ sagt er.
Leider kann ich von Erfahrung sagen, dass auch wenn sie "kein Problem" sagen, ist das nicht ganz so. Mein Kind geht in einem berliner Sportverein. Training – ja, aber in den Ferien/Traininglager war es nicht eingeladen. Ich traue mich nicht zu fragen, warum
Eine einnehmende Geschichte,
charmant illustriert!
Ich bin Mutter eines behinderten Kindes und habe in meinem Freundeskreis viele Mütter,die auch behinderte Kinder haben. Vor ein paar Wochen erzählte mir eine Freundin,dass ihr 17 jähriger autistischer Sohn den Wunsch äußerte bei der freiwilligen Feuerwehr im Ort mitmachen zu wollen.Da das Sprechen auch nicht zu seinen Stärken zählt,nahm meine Freundin telefonisch Kontakt zu dem Gruppenleiter auf.Vorsichtig fragte sie den Gruppenleiter ob sie auch behinderte Kinder aufnehmen.Sie erzählte von den vielen Probleme,die ihr Sohn hat.Hatte schon die Befürchtung eine Absage zu erhalten. Der Gruppenleiter kam ihr aber entgegen und sagte nur:Kein Problem! Ihr Sohn ist bei uns herzlich willkommen! Wir haben hier bei uns auch Kinder mit ADHS. Wir geben hier unser Bestes damit jeder sich bei uns wohl fühlt!
Meine Freundin war nach dem Telefonat einfach nur sprachlos.Sie kannte das nicht.Dass ihr Sohn einfach so in einem Verein aufgenommen wird,ohne dass sie zig Gutachten und zig Gespräche führen muss? Ihr Sohn wurde nicht nur bei den Junioren der Freiwilligen Feuerwehr aufgenommen,sondern auch bei den Senioren!Er versteht nicht alles was da vorgeht, die Übungen,die da vorgenommen werden. Da das Sprechen auch nicht seine Stärke ist,schafft er es auch nicht alles wiederzugeben aber er strahlt jedes Mal wenn er von solch einem Treffen nach Hause kommt.Alle akzeptieren ihn so wie er ist.Wenn er die Jacke der Feuerwehr anziehen darf,dann ist er überglücklich!
Wie schön, dass es mal wieder eine Inklusionsgeschichte gibt. Das hilft nicht den Mut zu verlieren. Besonders schön finde ich die Stelle „ sie ermahnt alle. Auch den Jungen“, denn genau solche kleinen Momente zeigen echte Inklusion.