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Zwei unterschiedlich große Nixklusionsmännchen, die sich an den Händen halten. Eins ist in einer eckigen Klammer. (Collage und Wassermalfarben)

Elternabend in der dritten Klasse. Die Klassenlehrerin und der Sonderpädagoge sind ein gutes Team. Gemeinsam kümmern sie sich um alle Kinder. Das tragen sie auch so vor.
Es meldet sich der Vater eines Kindes ohne Behinderung: „Ich wollte mal fragen, warum es hier gar keine Schulbegleitungen gibt. Die Geistigbehinderten hätten doch einen Anspruch darauf, oder?“
Die Mutter DES MÄDCHENS will schon antworten. Doch der Sonderpädagoge kommt ihr zuvor:
„Weil wir gar keinen Bedarf sehen. Wir kommen hier zu zweit in der Doppelbesetzung ganz prima zurecht.“
Damit ist das Thema erst einmal vom Tisch.
Nach Ende des Elternabends hört die Mutter des Mädchens, wie einige Eltern noch auf dem Gang weiter diskutieren:
„Keinen Bedarf, naja“, sagt eine Mutter halblaut, „wenn die Behinderten alle ihre eigenen Betreuer hätten, dann könnten sich beide Lehrer mehr um unsere Kids kümmern. Bei ihnen kommt es doch jetzt drauf an. Die Grundschulempfehlung ist nicht mehr weit!“

Die Geschichte vorgelesen …

2 Kommentare

  1. B. ach. sagt:

    In Kürze haben die Lehrerinnen eine angemessene Antwort gegeben. – Trotzdem wären Gespräche mit den Eltern bestimmt sinnvoll und hilfreich.
    Ich bin vor Kurzem folgender Frage in der Pädagogischen Forschung nachgegangen: „Welche Wirkung hat die Anwesenheit von Lernenden mit Beeinträchtigungen in inklusiven Settings auf Lernende ohne Beeinträchtigungen?“
    Entgegen verbreiteter Annahmen werden Kinder/Jugendliche ohne Beeinträchtigung durch die Anwesenheit von Kindern mit einer Beeinträchtigung weder in ihren schulischen Leistungen benachteiligt/gebremst, noch fühlen diese sich weniger wohl bzw. weniger motiviert. Wenn die Schule und der Unterricht entsprechend gestaltet sind, kann inklusive Bildung das Vorankommen von Mitschülerinnen bei den Schulleistungen und darüber hinaus sogar fördern (Klemm 2021, Neumann 2018).
    Die Anwesenheit von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf wirkt sich günstig auf alle Lernenden aus. Dieser Vorteil ist über alle Schulstufen hinweg ähnlich, unabhängig davon, ob der sonderpädagogische Förderbedarf leicht oder schwer ist (Hattie 2023, 192).
    Kurz: Gut umgesetzte inklusive Bildung ist zum Wohle aller Kinder. Das lohnt sich doch zu wissen!

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