Mitgedacht

DIE MUTTER des Mädchens trifft beim Einkaufen eine andere Mutter.
Beide haben sie Kinder, die an allgemeinen Schulen inklusiv lernen, allerdings an unterschiedlichen Schulen.
So langsam kehren die Klassen nach vielen Wochen an die Schulen zurück.
„Ich weiß bei meinem Sohn noch gar nichts“, klagt die andere Mutter.
„Warum“, fragt die Mutter, „habt ihr von der Schule noch keine Zeitpläne bekommen?“
„Doch, das schon“, antwortet die andere Mutter, „aber unsere Kinder sind da gar nicht mitgedacht! Die Sonderpädagogin hat auch schon beim Schulamt nachgefragt, aber keine Antwort bekommen!“
„Was heißt – nicht mitgedacht?“, hakt die Mutter nach. „Unsere Kinder sind doch wie alle anderen Schüler der allgemeinen Schule. Die Informationen des Rektors gelten natürlich auch für sie. Ich gehe fest davon aus, dass meine Tochter so wie ihre Klassenkameraden ab nächste Woche wieder tageweise Schule hat.“
„Aber viele Sonderschulen sind doch auch noch dicht…“
„Na und? Unsere Kinder sind keine Sonderschüler!“
Die andere Mutter schweigt einen Augenblick.
„Da hast Du recht“, sagt sie dann, „ich muss also nirgendwo extra nachfragen, oder?“
„Genauso ist es!“

Bunte Nixklusionsmännchen, die von allen Seite in eine Schule strömen.

Die Geschichte vorgelesen …

14 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Ich werde meine privaten Quellen hier selbstverständlich nicht offen legen, da dies ein öffentliches Forum ist. Ich stelle aber nochmal die Gegenfrage, wenn sie der Meinung sind, dass
    dass Förderschullehrer an den Förderschulen (GE und KME) in der Corona-Krise eine gute Arbeit gemacht haben weil …“, dann bringen Sie doch einfach mal die Argumente vor, satt ständig nur meine Kritik zu kritisieren. Wiederlegen Sie doch mal meine Kritik.
    Erzählen Sie doch mal, warum Sie der Meinung sind, das die meisten Förderschulen in der Corona-Krise eine gute Arbeit gemacht haben.

  2. Anonym sagt:

    "Von den weitaus meisten Förderschulen hört man jedoch nur, dass die komplett auf Tauchstation gegangen sind"
    Interessant. Können Sie das beweisen? Haben Sie eine Umfrage bei sämtlichen Schülereltern der weitaus meisten Förderschulen gemacht?

  3. Anonym sagt:

    Hallo, ich bin diejenige, die den kritischen Beitrag geschrieben hat, zu dem Verhalten von vielen Förderschulen in der Krise.
    Im Gegensatz zu meiner Vorrednerin bin ich der Meinung, dass hier viele Schreiber/innen sehr wohl sehr viel berechtigte Kritik anbringen.
    Zu meiner Kritik an den Förderschulen kann ich nur sagen, ich habe nur von einer Förderschule (GE) gehört, die sich auch in der Corona-Krise um ihre Schüler gekümmert hat. Das lief dann zum Beispiel so, dass man bei den Eltern gefragt hat, wie man helfen kann, ob überhaupt und wenn ja, welches Material soll zur Verfügung gestellt werden. Wenn es ging hat man auch per Video kommuniziert. Es geht also auch anders. Von den weitaus meisten Förderschulen hört man jedoch nur, dass die komplett auf Tauchstation gegangen sind. Deswegen bin ich der Meinung, dass diese in der Krise keine gute Arbeit geleistet haben.
    Wer anderer Meinung ist, kann hier gerne seine Argumente anbringen. Der sollte sich jedoch auch wirklich auf das beziehen was ich geschrieben habe. Das würde dann zum Beispiel so gehen
    „ich bin der Meinung dass Förderschullehrer an den Förderschulen (GE und KME) in der Corona-Krise eine gute Arbeit gemacht haben weil …“
    Das wäre dann wirklich mal sachlich!
    Das allgemeine Gejammere darüber wieviel Unrecht man diesen und jenem antut, ist definitiv nicht sachlich.

  4. Anonym sagt:

    Von mir stammt zwar der Kommentar nicht, auf den Sie sich beziehen, ich wundere mich aber über Ihre Antwort. Ich habe keineswegs den Eindruck gewonnen, dass sich hier jemand "persönlich" angesprochen fühlt, sondern dass jemand SACHLICH von der anderen Seite seine Erfahrungen schildert. Soviel Toleranz muss sein! In einem Blog, in dem dermaßen oft und unsachlich Sonderpädagogen kritisiert werden, müssen diese auch die Gegenseite schildern dürfen! Viele hier halten das nicht aus, schade!
    Lehrerbashing ist sowieso gerade "in" zu Coronazeiten.
    Haben Sie sich schon erkundigt, was die Lehrer jetzt so machen? Oder die Betreuer der Werkstätten? Am besten nachfragen, vielleicht haben sie einiges mehr zu tun als man von außen ahnt. Die,die ich kenne, schon.
    Natürlich ist es für uns Eltern jetzt sehr schwierig. Ich kann allerdings nicht bestätigen, dass "diese totale Abwesenheit" bei unserer Tochter "schlimme Spuren" hinterlässt. Im Gegensatz zu Ihnen weiß ich, dass unsere Betreuer jetzt in den Wohnheimen eingesetzt sind, denn dort müssen jetzt ja alle Behinderten rund um die Uhr betreut werden.
    Arbeit mit Kindern ist nie einfach, egal, ob es unsere eigenen zuhause sind, die wir einzel oder in Kleinstgruppe haben, manchmal aber über einen längeren Zeitraum, oder ob wir Kindergruppen zu betreuen und fördern haben, oft in großer Anzahl, oder mit special needs, alle gleichzeitig über viele Stunden.

  5. Daelli sagt:

    ad Anonym 07.06. 17:22: Das Problem des Lernen auf Distanz ist schon, dass viele Menschen in Deutschland mit Improvisation nicht gut klar kommen.
    Das nur nebenbei.
    – Ich weiß nicht, warum Sie sich persönlich angesprochen fühlen, wenn jemand die schlimme Erfahrung schildert, dass viele Förderschulen nach dem 13.03. auf Tauchstation gegangen sind. Ich verstehe schon, dass es nervig ist, wenn man sich bemüht und von Eltern nur kritisiert wird. Aber Sie dürfen einfach glauben, dass es sich andere Lehrkräfte sehr viel einfacher gemacht haben. Und Sie können sich auch dessen gewiss sein, dass diese totale Abwesenheit und fehlender Abschied bei den betroffenen Kindern schlimme Spuren hinterlässt! Ihre Schüler und Schülerinnen werden Ihnen für Ihr Engagement dankbar sein. Nehmen Sie die Kritik der Eltern mit, wo sie berechtigt ist, und lassen Sie unberechtigte Rückmeldungen an sich abperlen. Bedenken Sie einfach, dass viele Eltern mit der Situation der letzten Monate auch weit über Ihr Limit belastet waren.

  6. Anonym sagt:

    Liebe*R Anonym vom 08.06.2020 12:04h,

    Sie vermischen die Kommentare zweier Autor*innen und beurteilen mich aufgrund eines Satzes, der nicht aus meinem Kommentar stammt.
    Ich (vom 07.06.2020 17:22h) bin eine "sie" und kein "den"
    Ich beziehe mich auf den Kommentar über mir vom 06.06.20 19:35h) und NICHT auf die Geschichte. Ich dachte das wäre eindeutig, aber beim nächsten Mal werde ich es deutlicher schreiben.

  7. Anonym sagt:

    Guten Morgen!
    Ich finde mich in der Geschichte eher in der Mutter wieder, die davon ausgeht, dass für ihr Kind alles nach allgemeinen Bedingungen läuft, solange sie nichts anderes hört. So selbständig wie möglich und so viel Hilfe wie nötig ist meine Meinung.

    LG ein spät diagnostizierter "Aspie", der selbst entscheidet, wenn es angeht, dass seine "Macken" einen Namen haben

  8. Nicht alle I-Kinder gehören zur Risikogruppe.
    Genau so gibt es auch Schüler ohne Behinderung die auf Grund einer chronischen Krankheit z.B. zur Risikogruppe gehören.
    Es ist natürlich total leicht jetzt auf alle I-Kinder zu zeigen. Ist aber irgendwie am Thema vorbei.

  9. Anonym sagt:

    An den anonym von 07.06.2020, 17:22:00
    Sie schreiben
    "Ich spiele nicht beleidigte Leberwurst, lasse mich aber ungern beschimpfen"
    Nun in der obigen Geschichte ging es darum das zwei Mütter sich darüber freuen, mal das Gefühl zu haben "DAZU" zu gehören.

    Sie meinen nun die Geschichte so zu interpretieren ich zitiere
    "Es reicht völlig aus, wenn die Eltern später, nach der Erkrankung ihres Kindes, den unfähigen Lehrern und Sonderpädagogen sie Schuld zuweisen können."
    dann muß ich sagen, ist das eine Interpretation, die ich aus der obigen Geschichte keineswegs lese.
    Und aus diesem Grund finde ich, das Sie durchaus jemand zu sein scheinen, der schnell beleidigt ist.

  10. Anonym sagt:

    Ich bin keine Sonderpädagogin, arbeite aber mit Menschen mit Beeinträchtigung. Wir haben übrigens nicht einfach "unsere Pforten" geschlossen, sondern sind von der Landesregierung dazu sehr deutlich aufgefordert worden. Meine Erfahrungen aus der Corona Zeit:
    Klagen, dass die Kontaktaufnahme zu häufig sei (übergriffig, belastend),
    Klagen, dass es zu wenig Kontaktaufnahme gibt (ermöglicht keine Tagesstruktur)
    die Aufgaben sind zu schwer
    die Aufgaben sind zu leicht
    zuviele Aufgaben
    zu wenig Aufgaben
    Zuviel Papier (nicht zeitgemäß)
    Zuviel Technik erforderlich (wir haben keinen PC)
    zu langweilige Aufgaben…die Liste kann ewig weitergeführt werden
    ich wäre faul, inkompetent, nicht engagiert genug…
    mein Fazit: Eltern kann man es nicht recht machen und irgendwo doch Verständnis, denn wer einen relativ fremden Menschen zum Druck ablassen benötigt, muss doch arg an seine Grenzen gekommen sein.
    Ich "spiele nicht beleidigte Leberwurst", lasse mich aber ungern beschimpfen und kann die herrschenden strukturellen Probleme nicht lösen.

  11. Anonym sagt:

    Der Traum aller Eltern… Sich zurücklehnen und es läuft von selbst!

  12. Anonym sagt:

    Ja,dieses Thema liegt mir als Mutter jetzt wesentlich näher. Egal in welcher Schule oder Einrichtung das Kind ist, wichtig ist doch die Gesundheit! Zumindest Eltern schwerer behinderter Kinder haben häufig darum zu kämpfen,und jetzt natürlich besonders.
    Für wichtig halte ich deshalb jetzt, dass gerade in der Krise die behinderten Menschen und ihre Angehörigen auch gesehen werden, was aber kaum/ gar nicht geschieht. Dass gesehen wird, was Eltern und Heilerziehungspfleger und andere Betreuer gerade leisten, um diejenigen Behinderten zu pflegen, die zur Risikogruppe gehören. Auch das ist Inklusion, die Wertschätzung der Pflegenden/Betreuenden.

  13. Anonym sagt:

    Nun wenn ein Kind ein Risikofall ist, haben die Eltern das Recht ihr Kind zu Hause zu lassen. Sie benötigen dazu keine Sonderpädagogen, die den Eltern das sagen müssen!
    Und sowieso wo waren denn die ach so unentbehrlichen Sonderpädagogen, als der Shutdown begann? Viele Sonderschulen haben einfach ihre Pforten geschlossen und nichts mehr von sich sehen und hören lassen! Und das obwohl diese doch sonst sich stets solche Sorgen machen, wie es den „armen behinderten“ Kindern ergeht in der „bösen“ Inklusionswelt.
    Nebenbei bemerkt, DEN Sonderpädagogen gibt es nicht. Es gibt Sonderpädagogen, die sehr gut sind. Leider gibt es aber auch solche, die bei jeden sich gleich beleidigt fühlen, ständig die beleidigte Leberwurst spielen müssen und sich sowieso pausenlos angegriffen fühlen.

  14. Anonym sagt:

    Richtig, wen interessieren schon Risiken der I-Kinder, da gibt es ja keinerlei Vorerkrankungen, die in der jetzigen Situation gefährlich werden könnten. Nur die doofen Sonderpädagogen fragen nach. Ist doch überflüssig. Es reicht völlig aus, wenn die Eltern später, nach der Erkrankung ihres Kindes, den unfähigen Lehrern und Sonderpädagogen sie Schuld zuweisen können.

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