Das Video

Die Klasse DES JUNGEN besucht eine Lungenklinik. Alle Realschulklassen machen das einmal in ihrer Schulzeit. Als Aufklärung und Abschreckung gegen das Rauchen.
Ob der Junge wohl viel verstehen wird, fragt sich die Mutter? Die Ankündigung des Ausflugs war schon in ziemlich schwerer Sprache.
Doch als er zurückkommt, ist er ganz aufgeregt. Ein tolles Video hätten sie gesehen, sagt er. Das gebe es auch im Internet, er wolle es unbedingt noch einmal sehen.
„Ein Video – worüber denn?“, fragt die Mutter.
„Da war so ein langes Ding, und dann ein Bild, und alles konnte man ganz genau sehen“, erzählt der Junge, „wie eine Fahrt durch einen Tunnel!“
Die Mutter überlegt. Dann googelt sie gemeinsam mit dem Jungen. Lungenklinik – Untersuchungen – Filme…
„Da ist es!“, ruft der Junge. Es ist der Film über eine Bronchoskopie, eine Lungenspiegelung.
Der Junge ist begeistert! Dreimal sieht er den kurzen Film.
Am nächsten Tag trifft die Mutter eines der Mädchen aus der Klasse des Jungen.
„Und wie fandst Du es in der Klinik?“, fragt sie.
„Total langweilig“, stöhnt das Mädchen.
„Aber der Film war doch ganz spannend, oder?“
„Von dem hab ich kaum was mitbekommen“, sagt das Mädchen, „ich hatte ja zum Glück mein Handy dabei!“

Die Geschichte vorgelesen …

2 Kommentare

  1. Fan des Illustrators sagt:

    Die Geschichte zeigt, wie fair es ist, wenn junge Menschen gleichberechtigt Zugang zu allen Bildungsangeboten bekommen.

    Die Illustration ist bemerkenswert: Hervorragend!

  2. Anonym sagt:

    Der Junge ist ähnlich wie mein behindertes Kind.Mein Kind ist 17 Jahre alt und es begeistert sich für so viele Dinge,die gleichaltrige nicht behinderte Jugendliche als langweilig empfinden.Er nimmt seine Umgebung sehr intensiv wahr. Mein Sohn begeistert sich für Sachen,die Kleinkinder ganz toll finden.Er mag Spielzeug,das leuchtet oder kleine Tonfiguren,die er mit viel Liebe und Hingabe sammelt.Er beschäftigt sich auch ganz intensiv damit.Seine Augen leuchten wenn er sich für etwas begeistert. Er strahlt dann vor Freude.Jeder muss es auch wissen,dass er glücklich ist! Es müssen nicht teure Geschenke sein,bzw Markensachen. Es ist ihm egal! Andere nicht behinderte Kinder beschäftigen sich sehr oft mit teuren PCSpiele,Konsolen,Markenklamotten, u.s.w, während mein Kind sich riesig auf ein Spielzeug aus dem 1 Euro Laden freut…und es auch richtig schätzt.Und ähnlich wie oben in der Geschichte,guckte ihn seine ältere Schwester verwirrt an und kann so oft nicht nachvollziehen,wie man sich für solche Sachen in seinem Alter noch freuen kann. In der Schule ist es ähnlich. Er ist bei Weitem nicht so weit, wie seine Klassenkollegen,aber jede Zahl und Buchstabe in sein Arbeitsblatt wird mit viel Liebe und Hingabe geschrieben.
    Es gibt den Spruch"Genieße die kleinen Dinge im Leben. Sie machen das Leben großartig!".Dieser Spruch passt zu der Lebensinstellung meines Kindes und auch zu der des Jungen in der Geschichte!

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