Förderplanung
Förderplangespräch mit der Sonderpädagogin DES MÄDCHENS.
Diesmal möchte die Mutter besonders über den Entwicklungsstand im Rechnen sprechen.
„Ja, aber wichtig ist mir auch noch, dass Fähigkeiten aus dem lebenspraktischen Bereich zu Hause geübt werden“, sagt die Sonderpädagogin.
„Alltag lebt meine Tochter mit uns ja sowieso jeden Tag“, antwortet die Mutter, „extra Üben ist da nicht notwendig.“
„Oh, sagen Sie das nicht“, entgegnet die Sonderpädagogin, „ich habe festgestellt, dass Ihre Tochter nicht gut spülen und abtrocknen kann!“
Die Mutter ist irritiert: „Wir haben zu Hause eine Spülmaschine. Und die kann meine Tochter genauso gut ein- und ausräumen wie ihre Schwester, die aufs Gymnasium geht.“
„Trotzdem wäre es gut, wenn Sie mit ihr spülen und abtrocknen üben würden“, beharrt die Sonderpädagogin.
Die Mutter schüttelt verständnislos den Kopf. „Aber warum?“, fragt sie.
„Wissen Sie“, erklärt die Sonderpädagogin, „nicht in allen Wohngruppen gibt es Spülmaschinen. Es kann schon sein, dass Ihre Tochter in eine ohne Spülmaschine kommt.“
„Gut“, sagt die Mutter, „dann verpflichten wir uns jetzt schriftlich, auf eigene Kosten eine Spülmaschine in eine Wohngruppe einbauen zu lassen, falls unsere Tochter jemals dort einziehen möchte. In Ordnung? Können wir jetzt bitte über Mathematik sprechen?“
Ich kann nur Vorteile daran erkennen, dass wir uns nicht an Regellehrpläne halten müssen. Wir haben somit jegliche Freiheit was den Fortschritt jedes einzelnen Kindes und seines individuellen Lerntempos betrifft. Wir müssen nicht stur irgendwelche Klassenziele durchdrücken sondern jedes Kind kann so lange an einer Aufgabe arbeiten, bis es sie verstanden hat. Inhaltlich macht es für motivierte Lehrer keinen Unterschied welchen Lehrplan man nutzt. Wenn ich einen Schüler in der Mittelschulstufe habe der im Zahlenraum bis 100 mulitplizieren kann, dann tut er das auch im Unterricht. Gleichzeitig zählt in der gleichen Klasse ein anderer Schüler wie viele Äpfel am Baum hängen, weil er sich noch im Zahlenbereich 5 aufhält.
Hallo,
mich würde interessieren in welchem Bundesland sie leben? Ich bin Erzieherin an einer Förderschule für Schüler mit geistiger Behinderung und wundere mich sehr, wie schlecht diese Schulen hier abschneiden. Verstehen sie mich nicht falsch, ich bin absolut für die Inklusion. Leider wird das bei uns noch einige Zeit dauern. Lehrer in Regelschulen werden überhaupt nicht für die Förderung eines Kindes mit Behinderung ausgebildet. Selbst in der Erzieherausbildung (Kindergarten) kommt dieses vollständig zu kurz. Zurück zum Thema: An unserer Schule werden sehr wohl die Kulturtechniken vermittelt. Für jedes Kind in seinem Tempo. Der Unterricht (egal ob Mathe, Deutsch, Religion oder Sport) wird immer differenziert durchgeführt. Manche Schüler arbeiten in Arbeitsheften oder mit Arbeitsblättern, andere benutzen Legematerial oder zählen Gegenstände welche für sie besondere Bedeutung haben. Wir arbeiten mit dem Integrationsfachdienst zusammen (ja ich weiß, keine Inklusion aber im Moment gibt es keine besseren Möglichkeiten) der die Schüler, wenn möglich, in den 1. Arbeitsmarkt bringt. Ich behaupte im Moment haben wir als Förderschule noch absolut unsere Berechtigung und (hier kann ich nur für meine Einrichtung sprechen) wir machen tolle Arbeit.
Auch ich versuche immer, das ganze von verschiedenen Seiten zu sehen. Ich freue mich über jede Situation, in der Inklusion gelingt, ich kenne auch viele positive Situationen, und bin auch der Meinung, dass man darüber sehr wohl viel berichten kann, auch wenn manche hier meinen, darüber gäbe es nichts zu erzählen. Vereinzelt werden hier ja auch wunderbar gelungene Situationen geschildert. Ich habe als Lehrerin ebenso manche arrogante Eltern erlebt wie ich umgekehrt als Mutter einzelne arrogante LehrerInnen erlebte. Ich hatte aber auch oft, in beiden Situationen, sehr viele positive Gesprächspartner.Ich habe nicht erlebt, dass meine behinderte Tochter von Hand spülen lernen musste, allerdings lernte sie auf der Sonderschule auch mal so nebenher die Spülmaschine aus und einräumen, wenn sie dem Unterricht nicht mehr folgen konnte.Ja, auch das gibt es, in Sonderschulen, und hier dreht es sich um eine für Geistig Behinderte, sind die Klassen oft noch heterogener als in Regelschulen, und normalerweise sind Sonderschullehrer Meister im differenziert Unterrichten und Inkludieren. Zur Abwechslung wären Berichte über viele andere Inklusionsthemen auch mal interessant, da gibt es Parkhäuser, in denen der Aufzug nicht funktioniert, wenn man mit dem Rollstuhl unterwegs ist, da gibt es keinen Parkausweis für Rollstuhlfahrer,weil der Behinderte vielleicht gerade mal noch drei Schritte selbst laufen kann, und auch bei mancher Müllabfuhr heißt es Nixklusion, wenn die Abfuhr nur vierwöchig erfolgt und man mit fadenscheinigen Argumenten auch die Einführung eines Windelsackes ablehnt……
Deine Empfehlung"wenn euch das alles nicht passt, sucht ein Internat,freie Schule oder besteht auf Hausunterricht"zeigt mir , dass du nicht verstanden hast was Inklusion bedeutet.
Inklusion bedeutet, dass die Gesellschaft, bzw Schulen sich an die behinderten Menschen anzupassen haben und nicht andersrum!
Ich möchte dich nicht beleidigen, entschuldige falls es so rüber kommen sollte. Tausendmal Entschuldigung!Aber deine Empfehlung wem es nicht passt, die Kinder auf ein Internat zu schicken, zeigt dass du im deutschen Schulsystem so erzogen worden bist. Hast keine Schuld daran!Es ist ein langer Prozess für viele um zu verstehen was Inklusion bedeutet.
Das deutsche Schulsystem ist in den meisten Bundesländern so aufgebaut, wenn ein Kind der Anforderung einer Schule nicht gewachsen ist, wird es auf einer andere Schulform abgeschoben( Beispiel: wenn ein Kind auf Gymnasium den Anforderungen nicht nachkommt wird es dann auf einer Gesamtschule oder Realschule, Hauptschule abgeschoben). Pädagogen haben nie gelernt sich einem Problem zu stellen und diesen Kindern in Regelschulen zu helfen.Das Eltern von behinderten Kindern und behinderte Menschen immer wieder auf intolerante Menschen trifft, ist kein Wunder. Sie wurden im deutschen Schulsystem so erzogen!Sie wurden erzogen:Wenn euch was nicht passt, schiebt es von euch ab!!!!Es ist wie ein Teufelskreis aus dem man nicht rauskommt! Deswegen hat man diese Form in Hamburg abgeschafft. Eltern waren verpflichtet für die Förderung ihrer Kinder privat nachzukommen. Das heißt, dass Eltern die über ein besseres Einkommen verfügen, dann auch ihren Kindern Nachhilfeunterricht finanzieren können, damit ihre Kinder den Anforderungen der Schule nachkommen können.
Warum sollte man bei einem behinderten Kind auf ein Gymnasium keinerlei Rücksicht auf sein emotionale Förderbereich genommen werden? Was spricht dagegen?
Bevor du andere Mütter, die eine Menge leisten kritisierst und empfiehlst ihre Kinder auf Internate abzuschieben, denke ein bisschen darüber nach. Wir sitzen alle im selben Boot. Wir kämpfen alle für die Rechte unserer Kinder!Und das bedeutet auch für deren Bildung! Wir leben als Eltern nicht ewig!Wie sollen diese Kinder für ihre Rechte kämpfen wenn vielen nicht mal das Lesen und Schreiben beigebracht wird! Viele haben ein riesen Potenzial und deine Tochter bestimmt auch!Tausende von behinderten Kinder wurden und werden in Deutschland weiterhin um ihre Bildung gebracht.
Wie sollen behinderte Menschen später für ihre Rechte kämpfen, wenn ihnen nicht Mal das Lesen und Schreiben beigebracht wird.Tausende von behinderte Kinder wurden in der Vergangenheit und weiterhin um ihre Bildung gebracht. Wie sollen wir in Deutschland von Bildung in der Behindertenpolitik reden, wenn die meisten Kinder auf Sonderschulen mit Schwerpunkt geistige Behinderung nicht Mal Schulbücher haben!!!! Die Lernbedingungen sind für diese Kinder nicht mal gegeben. Die meisten dieser Kinder werden in diesen Sonderschulen mit vier Jahrgänge in einer Klasse unterrichtet, wobei die meisten Kinder in jeder dieser Klasse eine unterschiedliche Behinderung haben. Selbst wenn welche die gleiche Behinderung haben, haben sie meistens einen unterschiedlichen Grad der Behinderung. Solche Klassen werden von einer einzigen Sonderpädagogin und einer Heilpädagogin unterrichtet. Es ist nicht möglich diese Kinder auf Regelschul Niveau zu unterrichten. Die Lehrpläne für diese Kinder sind seit Jahren an die Lehrpläne einer Sonderschule und nicht an die einer Regelschule angelehnt. Mein Kind hat erst die Stifthaltung erlernt seitdem er von einer Sonderschule auf einer Regelschule gewechselt hatte. In der Sonderschule wurde meinem Kind nicht Mal die Stifthaltung mit ihm geübt.Er hat erst gelernt was Lernen bedeutet, als er auf einer Regelschule ankam ( 6 Schuljahr). Erst als er die anderen Kindern sah was sie in der Schule tun, hat er den Sinn des Lernens verstanden.
Behinderte Kinder haben auch ein Recht auf Bildung!!!Behinderte Kinder haben auch ein Recht auf Teilhabe in der Gesellschaft!!!Kein Kind darf ausgegrenzt werden.
Wie soll den Inklusion den funktionieren, wie sollen den behinderte Kinder zur Bildung kommen wenn wir in Deutschland was die Behindertenpolitik betrifft keine Solidarität in der Politik erleben und wir Politiker haben die Inklusion aufs Eis legen wollen?
Wer für Inklusion kämpft, kämpft für seine eigene Rechte!!!Inklusion umfasst nicht nur Thema Schule!!! Inklusion ist viel mehr. Jeder zweite Bürger wird in der Zukunft pflegebedürftig sein. So gesehen wird jeder Zweite auf Hilfe angewiesen sein,ein Behindertenausweis mit sich tragen.Was Toleranz, Gleichberechtigung und Akzeptanz betrifft lernt man in der Wiege, im Kindergarten und in der Schule.Leider werden behinderte Kinder zumal in Regelschulen mit Ablehnung konfrontiert. Wie sollen den diese Kinder zur Bildung kommen?
Jedes Kind auf eine Regelschule hat das Recht zur Bildung zu kommen! Was jedes Kind später in seinem Leben damit macht, bleibt ihm überlassen.Manche werden Handwerker,Ärzte oder Anwälte usw. Diese Chance wird behinderten Kindern in vielen Sonderschulen in Deutschland nicht gegeben!
Mein Kind war auch fünf Jahre auf einer Sonderschule mit Schwerpunkt geistige Behinderung und hat da nicht mal die Stifthaltung geübt.Seitdem er auf eine Regelschule gewechselt hatte, konnte man richtig sein Potenzial erkennen. Erst da hat er lernen können was Lernen bedeutet.Jedes Kind hat das Recht auf Bildung!Was mein Sohn mit dem macht was er in der Schule gelernt hat, bleibt ihm überlassen. Selbst wenn er irgendwann kein Beruf erlernen wird, hat er wenigstens Lesen, Rechnen und Schreiben gelernt. Er kann wenigstens ein Buch, bzw Kinderbuch lesen.Ich bin ganz stolz darauf. Ist die Alternative besser, wenn ein Kind nicht mal lernt ein Hobby zu haben? Nämlich seine Zeit so zu verbringen indem es von einer Wand zur anderen immer und immer wieder hin und her wie in ein Hamsterrad läuft?Oder Putzen, Waschen. Sind diese Kinder nur aufgrund dessen weil sie behindert auf die Welt kamen nur zu dem bestimmt?
Ich finde es grad sehr hart wie du sprichst.Ich kenne es aus der Klasse meiner Tochter nicht anders.Hier geht es aber häufig um Mangelförderung seitens des Elternhauses.Und auch beim abspülen hat man mengenerfassung folglich mathematische Aspekte dabei.Wenn euch das alles nicht passt,sucht ein Internat,freie Schule oder besteht auf Hausunterrucht.Uch habe auch eine tochter,di eine Förderschule besucht und wir sind sehr zufrieden.Mein Sohn besucht das Gymnasium und hier wird keinerlei Rücksicht auf seinen emotional sozialen förderbereich genommen.Entweder er funktioniert oder nicht….das ist Alltag und nicht nur das hineinpressen eurer Kinder in den Alltag.
Die Schule für ALLE ist logisch und konsequent. Aber leider für die allermeisten Eltern und Kinder bei uns eben noch keine erreichbare Alternative bei der realen Schulwahl! Die nächste Gelegenheit was gemeinsam dafür zu tun http://www.mittendrin-koeln.de/projekte/kongress/
Allen Engagierten viel Erfolg, damit möglichst bald möglichst viele Eltern ihre Kinder auf eine echte Schule für ALLE schicken können!
Genau so läuft es . Und nicht nur zufällig oder mal außer der Reihe , sondern ständig und kontinuierlich die gesamte Schulzeit hindurch . Über pädagogische Inhalte zu sprechen habe ich nie erlebt . Ständig muss man sich als Eltern mit Themen umherschlagen , die eigentlich selbstverständlich sein sollten. Und weil das alles noch nicht reicht , werden die armen eh schon behinderten Kinder als Lügner , und ich als Mutter als selber geistig behindert dargestellt. Anstatt sich über konstruktive Kritik an die Lehrer , sowie emotionalem Verhalten der Eltern zu freuen , damit man seine Arbeit evaluieren kann , wird einfach nur frech und überheblich geantwortet. Die Pädagogen haben eine viel zu große Macht und anscheinend gerade in der sonderpädagogik nicht genügend emotionale Intelligenz ! Das ist wirklich bitter !
…und was bitte hat die Klassenstufe damit zu tun, ob ein Lehrer Kinder in Abspülen statt in Mathe unterrichtet?
Aber auch rein gar nichts! Genauso wenig wie das Niveau auf dem die Kinder mit ihren mathematischen Fähigkeiten stehen!
Auch wenn Kinder sich im Zahlenraum bis 10 bewegen, haben sie doch das Recht auf diesem Niveau in ihren mathematischen Kompetenzen gefördert zu werden.
Wer die individuellen Kompetenzen seiner Schüler weder wertschätzt noch fördert, sondern stattdessen seine Aufgabe darin sieht, seine Schüler auf ein Leben als pflegeleichter Heimbewohner vorzubereiten, wie mein Vorredner hier interpretiert ….. der ist tatsächlich ein bitterböser Pädagoge!
Von welcher Klassenstufe des Kindes reden wir hier? Klasse 8, Differentialrechnung, das KIND kommt nicht mehr mit und das Runterbrechen des Niveaus funktioniert auch nicht mehr? Oder sind wir hier bei Klasse 4-Niveau, das differente Rechnen klappt nicht mal im 20-er Bereich? Vielleicht sogar Klasse 6, da gibts den Spielraum bis 100, und der böse Sonderpädagöge schätzt die Lage etwas realistischer ein als die hoffnungsvollen Eltern?
Der Klassiker 🙂
Ich glaube ja auch, dass sich Abspülen zur Not schneller nachlernen lässt als Mathematik.
Das Kind mit Normalsyndrom geht auf das Gymnasium. Schade, dass eine Schule für ALLE wohl noch sehr lange (m)ein Wunschtraum sein wird. Oder sind vielleicht meine Vorstellungen von Inklusion einfach zu radikal?
Das kommt mir das bekannt vor! Mein Sohn ist ein Meistergeschirrspület 😉
Völlig vergeblich, den Lehrern beizubringen, dass Schule vorrangig für die Kulturtechniken zuständig sein sollte, weil unsere Kids auch diese benötigen um ihren Alltag zu bewältigen. Wenn der Stundenplan voller werkstattrelevanter Fächer festgezurrt wurde, ist es vorbei mit Lesen, Rechnen und Sachkunde. Von MINT, Politik und Religion träumt man dann besser nicht mehr… dafür gehen wir am WE ins Museum ..