Bedingungen
Der Vater DES JUNGEN sitzt verzweifelt im Büro des Kindergarten-Trägers.
„Warum wird mein Sohn nicht aufgenommen?“, fragt er. „Er braucht doch nur einen Rollstuhl. Und hier gibt es noch nicht einmal Treppen. Sie schreiben im Internet: Wir sind eine inklusive Einrichtung. Jedes Kind ist willkommen. Und jetzt lese ich hier: „Fehlende Rahmenbedingungen!“
Er zieht das Schreiben des Trägers aus der Tasche.
Der Verwaltungsleiter nickt verständnisvoll.
„Ich hatte eben schon versucht, es Ihnen zu erklären: Die Stadt verlangt, dass wir auch behinderte Kinder nehmen. Dann wird die Gruppe zwar verkleinert. Aber natürlich wollen wir so viel Hilfe, wie wir bekommen können. Darum: Gehen Sie noch einmal zum Sozialamt. Sie dürfen da gerne ein bisschen übertreiben. Jammern Sie ruhig, wie wenig Ihr Sohn kann! Sagen Sie, 3 x 2 Stunden, wie jetzt schon bewilligt, sind zu wenig. Sie brauchen jemanden, der ihren Sohn durchgehend unterstützt.“
Dann steht der Verwaltungsleiter auf und schüttelt dem Vater zum Abschied die Hand:
„Und wenn Sie die Bewilligung der 1:1-Betreuung haben, dann kommen Sie wieder. Dann nehmen wir Ihren Sohn sehr gerne!“
Der Illustrator verdeutlicht das Ergebnis: Exklusion in der Inklusion.
Oder Nixklusion!
Man könnte den Jungen sofort aufnehmen und nachträglich mehr Unterstützung beantragen. Dann könnte das der Träger der Einrichtung sicher mit kompetenten Argumenten unterstützen, das hätte sicher Gewicht bei den Behörden. Aber wo kein Wille ist….Schade, schade…
Da fehlen einem einfach die Worte 🙁