Mundschutz

DER JUNGE ist schon ziemlich selbständig. Vor allem geht er gerne alleine einkaufen.
Jetzt eben mit Mund-Nasen-Schutz.
Es war gar nicht so einfach, ihn dazu zu bewegen, den zu tragen.
Die Mutter übt das Einkaufen jetzt mit ihm so, dass sie sich einfach in die Schlange etwas weiter hinten an der Kasse anstellt, um zu beobachten, wie ihr Sohn alles hinbekommt.
Jetzt ist er dran.
Umständlich und langsam wie immer kramt er sein Geld aus dem Portemonnaie.
Bislang waren immer alle anderen verständnisvoll. Denn sie kannten den Jungen oder erkannten, dass er etwas anders ist als andere.
„Geht das nicht ein bisschen schneller?“, schimpft nun eine Dame hinter ihm.
Und auch die Kassiererin sieht schon ungeduldig aus.
Der Junge dreht sich um und redet wild auf die Dame ein.
Die schüttelt den Kopf und zuckt mit den Achseln.
Sie hat den Jungen nicht verstanden.
Die Mutter, seit Jahren geübt darin, ihren Sohn zu verstehen, hat all die Schimpfwörter sehr wohl gehört.
„Naja“, denkt sie, „da hat der Mundschutz doch nicht nur Nachteile!“

schwarzes Nixklusionsmännchen mit Mundschutz 

Die Geschichte vorgelesen …

Ein Kommentar

  1. Anonym sagt:

    Wenn man bedenkt dass in 40 bis 50 Jahren jeder zweite in Deutschland pflegebedürftig sein wird ( Deutschland altert)und ein Behindertenausweis mit sich tragen wird,da werden viele Bürger lernen müssen was Geduld bedeutet.

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