Der Schulranzen

DER JUNGE ist seit kurzem in einer neuen Schule.
Mittwochs ist dort AG-Tag. Dazu müssen die Kinder in ein anderes Gebäude laufen.
Davor hat der Junge große Angst. Denn er kann nur einen Arm benutzen. Und er geht etwas schleppend. Manchmal stolpert er.
„Was ist, wenn ich hinfalle?“, denkt er, „oder wenn ich mich verlaufe?“ Und dann ist da auch noch der schwere Schulranzen…
Doch nach dem ersten AG-Tag sind alle seine Ängste verflogen.
„So“, hatte eines der Mädchen aus seiner Klasse energisch gesagt, „immer einer von uns trägt deinen Ranzen. Und wir bleiben immer schön zusammen, ok?“. Alle waren einverstanden.
Lehrer waren an dieser Regelung nicht beteiligt.
Der Junge erzählt all das sofort zu Hause. „Mama“, sagt er immer noch ganz beeindruckt, „dass sie das für mich getan hat…!“

Die Geschichte vorgelesen …

6 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Na ja, es hat sich kaum was geändert in Deutschland . Deutschland ist ein Land des Separatismus…. immer noch!Seit Jahren ist Deutschland beschäftigt die UN Behindertenkonvention an die Gesellschaft anzupassen und nicht andersrum.Mit Inklusion tun es die Politiker ebenso!Wir hatten inDeutschland,Exklusion,Separatismus,Integration und jetzt Inklusion. Man fragt sich was nach Inklusion noch kommt! Deutschland braucht eben so die Schubladen wo man alles ganz genau bezeichnet und Buch führt…Anleitungen zu Mensch sein. Dabei geben Schulen an, die wichtigsten Tugenden(Humanität,Toleranz,Akzeptanz,Freundlichkeit,Nächstenliebe usw) durch ihre Erziehung den Schülern auf dem Weg zu geben. Leider trifft man Lehrer ,die behinderte Kinder in Schulen nicht haben wollen!Immer nur Augenwischerei!Es ist so oft eine Fassade.

  2. Anonym sagt:

    Antwort an Anonym 22:48
    Man liest so oft in den Medien,dass Inklusion eine Beziehungsarbeit ist!Es heißt"Damit Inklusion an Schulen gelingen kann, muss die gesamte Gesellschaft erfasst und erreicht werden!". Ich denke, damit Inklusion funktionieren kann muss zuerst Inklusion von Politikern verstanden werden. Wie heißt es so schön? Ein Fisch fängt immer von Kopf an zu stinken. Solange wir Reden von Politiker in den Medien hören oder lesen, die sich gegen Inklusion stellen,und Panik in die Bevölkerung ausbreiten, geht die Erziehung in Schulen schwer voran.Politiker sind Pädagogen Vorbilder. Solange Politiker dem Volk plädieren Inklusion aufs Eis zu legen(was wir in den letzen Jahren erleben mussten)oder Inklusion ignorieren, werden kaum Schulen ein Finger rühren. Eltern behinderter Kinder werden immer Ausreden sich anhören müssen, warum die Schulen ihre behinderte Kinder nicht betreuen.Inklusion nach Deutschlands Politiker heißt" Es wird in Regelschulen eingeführt(und nur dann) wenn die Schulen die Voraussetzungen erfüllen können. Und wie wir schon aus vielen anderen Geschichte von Inklusion Nixklusion kennen oder aus unseren Erfahrungen oder der unseren Freunden, erfüllen viele Schulen diese Voraussetzungen nicht!(bzw sie sie suchen nach Ausreden um es nicht durchzuführen)

  3. Anonym sagt:

    Lehrer sind Kindern Vorbilder! Ich habe es in der Regelschule meines Kindes erleben dürfen! Wenn Lehrer behinderte Kinder in Schulen akzeptieren und hilfsbereit sind, dann tun es die Schüler auch.
    Als ich vor drei Wochen von Wilhelmshaven nach Hamburg fuhr, begegnete ich im Zug eine Schülergruppe.Eine Lehrerin war auch dabei! Die Kinder unterhielten sich über ein behindertes Mädchen aus deren Klasse. Sie fanden das Mädchen ganz toll. Sie schwärmten von ihr. Eins der Mädchen fand es traurig,dass das behinderte Mädchen durch ihre Behinderung benachteiligt war und dadurch beim Sportunterricht nicht mitmachen konnte!Sie hätten so gerne das Mädchen dabei. Die Lehrerin guckte genervt an und antwortete,dass das Mädchen am, besten in einer Sonderschule unter ihresgleichen gehen sollte. Sie wäre Lehrer eine Last! Die Kinder guckten sich gegenseitig erschrocken an!
    Akzeptanz und Toleranz lernt man in Kindesalter durch die Erziehung…durch Vorbilder. Aber,wie sollen sie das lernen, wenn wir in Deutschland zig Pädagogen haben, die behinderte Kinder in Regelschulen nicht haben wollen!

  4. Anonym sagt:

    Bei meinem Kind in der Regelschule lief es genauso zu wie oben in der Geschichte.Die Kinder waren mit meinem Sohn immer hilfsbereit. Wenn er Mal fehlte, dann gab es richtig Aufruhr. Sie fragten die Lehrer immer wo er bleibt.Sie machten sich Sorgen!Mein Sohn hatte in der Schule einen Schulbegleiter. Wenn der Schulbegleiter nicht in Sichtweite der Kinder war, dann organisierten sich die Kinder im Nu . Sie gaben sich gegenseitig Anweisungen, wie sie die Situation bewältigen können. Es war eine unglaubliche Zusammenarbeit.Es waren nicht nur die Kinder aus der Klasse meines Sohnes,sondern alle Kinder aus der Schule. Sie nahmen immer Rücksicht aufeinander. Sie wurden so von den Lehrern erzogen!Wir hatten nie ein böses Wort seitens der Pädagogen oder Schüler hören müssen!

  5. Anonym sagt:

    Wirklich eine sehr schöne und erfreuliche Geschichte.

    "Lehrer waren an dieser Regelung nicht beteiligt" aber vielleicht bildeten sie einen entsprechenden Background?Beziehungsarbeit? Vorbild? Es muß ja nicht immer direktes Eingreifen sein. Beziehungsarbeit kostet viel mehr Zeit, Kraft und Geduld…

  6. dergl sagt:

    Na bitte, es geht doch 😉 Als ich Kind war gab es die viereckigen Schulranzen von z.B. Scout und viele Kinder haben sie nur über einer Schulter getragen. Für mich (ICP) war das schwierig. Mir hat niemand den Ranzen getragen, aber ich erinnere mich an eine Situation, da ging es in den Schulgarten und alle sollten ihre Ranzen mitnehmen, weil danach Schluschluss war. Bloß ich nicht, Grund: "Ist doch viel zu schwer für die und außerdem kann die den nicht tragen!" Da hat mir ein Mitschüler geholfen beide Träger anzuziehen und ich konnte genau wie alle anderen mit und genau wie alle anderen hinterher nach Hause gehen. Die Lehrerin wollte mich mit ins Klassenzimmer nehmen und anrufen, ich müsste abgeholt werden, obwohl sie genau wusste, dass ich immer alleine ging (beide Träger vom Ranzen an, also richtig auf dem Rücken, kein Problem). Ich wünschte, ich könnte sagen, damals in den 80ern war man noch so, aber das kann ich nicht, denn es ist ja heute leider oft nicht anders.

    Ich kannte damals auch andere behinderte Kinder, die ihre Ranzen NIE nach Hause nehmen durften, wir können das ja nicht…

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