Wichtig

UNSERE 200. GESCHICHTE!

Die Mutter DES MÄDCHENS steht nach einem Meeting noch mit Arbeitskolleginnen zusammen.
Plötzlich merkt sie, dass es schon spät ist.
„Ach je!“, sagt sie, „ich muss los. Meine Tochter kommt gleich von der Arbeit! Und dann muss ich zusehen, dass sie rechtzeitig zum Schwimmverein aufbricht!“
„Nein, was Du Dir aber auch immer antust!“, seufzt eine der Kolleginnen, „der ganze Stress, den Du Dir machst, nur damit Du nicht abgeben musst!“
Die Mutter zuckt mit den Achseln: „Du bist echt witzig! Ich würde gerne ‚abgeben‘. Allerdings müsste ich erst einmal jemanden dafür finden!“
„Aber da gibt es doch Dienste, die sich um Behinderte kümmern… Oder Ehrenamtliche…“, schaltet sich eine andere Kollegin ein.
„Ja, klar – Ehrenamtliche!“ Die Mutter rollt mit den Augen: „Die stehen jeden Mittag bereit und unterstützen meine Tochter darin, ihre Nachmittage so zu verbringen, wie sie es möchte – mit Schwimmen, Jugendgruppe und Chor!“
„Na, dann muss Deine Tochter eben auf ihre Sonderwünsche und all diese Extraangebote verzichten! Du musst entscheiden, was wichtiger ist!“
„Stimmt“, sagt die Mutter beim Rausgehen, „man muss eben entscheiden, was wichtig ist!“

Eine kleines Männchen, das die Arme hochreißt - ein großes, das einen Schritt tut - eine Uhr, die 13 Uhr anzeigt.
Die Geschichte vorgelesen …

32 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Welche Lehrerverbände meinen sie denn genau? Und was glauben Sie, warum manche "unbedingt die alten Strukturen erhalten wollen"? Im Umkehrschluss, wie stellen Sie sich denn die Abschaffung sämtlicher Förderschulen vor?
    Nein, es geht nicht nur um bessere Ausstattung usw. Es geht um Kompatibilität der unterschiedlichen Rahmenbedingungen, um die Rechte aller Schüler auf Bildung, denen man gerecht werden muss, um die Unmöglichkeit, gleichzeitig ständig auf mehreren Niveaustufen zu unterrichten.
    Wenn ich einen Sprachkurs besuche, wähle ich doch aus, ob ich Anfänger, fortgeschritten oder auf Literaturniveau bin, niemand würde würde auf die Idee kommen, alle Leute in einen Kurs zu setzen!
    Manches scheint mir einfach nicht richtig durchdacht.

  2. Anonym sagt:

    Nunja es hat schon ein gewisses Geschmäckle, wenn man sich über die mangelnde Ausstattung beklagt, aber gleichzeitig total übergeht, das die Lehrerverbände unbedingt die alten Strukturen erhalten wollen.
    Das die inklusive Ausstattung mangelhaft ist, ist klar. Man sollte aber auch genau hinschauen, wer die Weiterentwicklung behindert. Und da sehe ich die Lehrerverbände in der Verantwortung, die eine Mitschuld tragen. Wenn ich also von Erhalt von Machtstrukturen spreche, dann meine Ich genau das.
    Würden Lehrerverbände die inklusive Schule unterstützen, sähe es vermutlich an deutschen Schulen schon anders aus. Stattdessen möchte man zweigleisig fahren, um die Förderschulen auf jeden Fall zu erhalten. Und wenn die Förderschulen was brauchen, dann wird das nicht ständig hinterfragt, bei der Inklusion schon.

  3. Anonym sagt:

    Ich verweigere mich Schule als einzigen Ort von Bildung zu betrachten. Auch ein "ungebildeter" Mensch mit Behinderung kann erkennen, wenn er oder sie benachteiligt wird. Weil ich Ihre Meinung nicht teile, habe ich die Intentionen des Blogs nicht "kapiert". Ich finde Ihre Ausdrucksweise wenig wertschätzend. Diskriminierung hat verschiedene Facetten. Das so genannte Antidiskriminierungsgesetz tut übrigens nichts anderes: es ist egal, ob ich aufgrund meiner Herkunft, meines Geschlechts oder meiner Behinderung ausgegrenzt und benachteiligt werde. Es ist und bleibt Diskriminierung. Mein Beispiel soll vor allem illustrieren, dass Gesellschaften sich sehr langsam verändern.

  4. Anonym sagt:

    Unsere Lösungsvorschläge für den autistischen Schüler: Schulbegleitung, phasenweise 2 Lehrkräfte und zwei aneinander grenzende Unterrichtsräume, damit der Schüler die Möglichkeit hat den Raum zu verlassen, wenn es ihm zu viel wird oder . Was haben wir bekommen? Eine weitere Fortbildung zum Thema Autismus bei einer höchst fragwürdigen Dozentin…
    Denn das Geld wird nicht bereitgestellt und die entsprechenden Räumlichkeiten fehlen natürlich auch.
    Wo stelle ich mich als Opfer dar? Ich habe Probleme geschildert und nach Lösungsvorschlägen gefragt. Stattdessen werden weitere Vorwürfe formuliert.

  5. Anonym sagt:

    Inklusion ist nicht gleich Inklusion. Sie ist bei jedem Kind anders. Insofern denke ich manchmal, man kann gar nicht von "der Inklusion" reden.
    Jeder denkt dabei an was ganz anderes, wenn er es sagt, die meisten gehen von ihrem Kind aus. Daher kommen auch viele Missverständnisse.
    Wer mit behinderten Menschen arbeitet, kann so eng nicht denken, er muss alle Menschen seiner Gruppe/ Klasse unter einen Hut bringen. ALLE haben Rechte, und selbst mit mehr Ressourcen oder einem anderen "System" könnte man die Wunschvorstellungen mancher Eltern nicht bedienen.
    Ich verstehe einfach nicht, dass man ohne eigene praktische Erfahrungen an inklusivem Unterricht anderen vorschreiben will, dass Inklusion in jedem Fall "geht". Sonst wäre sie schon immer gelungen. Nein, es liegt nicht immer am Nichtwollen der Lehrerschaft oder womöglich am Erhalt irgendwelcher "Machtstrukturen".
    Machen Sie doch mal bitte Vorschläge für bestimmte Situationen, die einfach widersprüchlich sind. Ja, das gibt es auch! Es sind eben auch noch andere Kinder da!
    Ein hörbehindertes Kind braucht eine gute Raumakustik, der Raum wird schalldämpfend mit Teppichboden ausgestattet. Es sitzt aber auch ein Kind mit Stauballergie in der Klasse, ein Teppichboden ist kontraproduktiv…
    Ein Kind braucht aus verschiedenen Gründen ein Setting mit höchstens 8 Kindern. In der Klasse sind aber viel mehr Kinder….
    …..

  6. Anonym sagt:

    Warum schreiben hier eigentlich so viele Kommentare zu Schule/Lehrer/Pflege? Ich dacht eigentlich, man kommentiert die konkrete Geschichte. Darin kommt das alles doch gar nicht vor. Vielleicht sollten sich die Rund-um-Schlag-Kommentatoren hier einen eigenen Blog zulegen!

  7. Anonym sagt:

    Gewiss sind Lehrer nicht am Pflegemangel Schuld. Aber auch hier wieder typisch kaum wird man kritisiert, tut man so, als wäre man ein armes kleines Opfer, das den Sündenbock für alles spielen soll.
    Opfer sind aber die Kinder, die um die inklusive Bildung gebracht werden, um ihr Recht auf Teilhabe.
    Und ganz klar Lehrerverbände halten am alten Sonderschulsystem fest. Und das tuen sie, weil sie unbedingt ihren alten Machtstrukturen erhalten wollen.
    Wenn ich von Flexibilität spreche, meine ich damit vor allen die Bereitschaft sich auch auf Neues einzulassen. also z.B. mal auf Fortbildungen zu gehen. Wenn man Flexibilität gleichsetzt mit ich stelle mich immer wieder auf Anordnungen meines Dienstherren ein. Nun ja ich weiß, was ich davon halte und möchte das nicht mehr weiter ausführen.
    Wie viele Eltern erzählen davon, das ihre Kinder samt Schulbegleitung in der „Besenkammer“ abgestellt werden. Unzählig die Berichte davon, das der Autismus der Kinder seitens der Lehrer geleugnet wird (das Kind hat ja nichts, ist einfach nur ungezogen).
    Ich habe übrigens auch viele gute Lehrer kennengelernt. Die übernehmen Verantwortung für das, was tun. Und komischerweise stellen die sich auch nicht ständig als die armen gebeutelten Opfer dar.
    Es ist einfach ein Unterschied, ob man Inklusion wirklich befürwortet und die unterfinanzierte Umsetzung anprangert oder ob man die unterfinanzierte Umsetzung zum Vorwand nimmt, dass Inklusion nicht geht. Und das die Inklusion nicht voran geht, daran tragen die Lehrerverbände ganz klar eine Mitschuld.

  8. Anonym sagt:

    Der Kommentar 08.07.2020;08:36 zeigt sehr treffend, wie komplex Inklusion in Wirklichkeit aussieht. Die Liste ließe sich beliebig verlängern.

  9. Anonym sagt:

    Ein Kind, dem Bildung vorenthalten wird, kann sich nicht wehren und Forderungen stellen. Eltern, denen keine Chance gelassen wird, dem Kind diese Bildung zu ermöglichen, haben oftmals nicht die Kraft -oder auch nicht das Geld- dagegen vorzugehen. Hier diese Kinder, so schutzbedürftig wie Kinder eben generell sowieso sind- und diese Eltern, die es sowieso oftmals schwerer haben als andere, mit der Gleichberechtigung an sich zu vergleichen und gar in solcher Art zu schreiben, ist für mich schwer nachvollziehbar. Schwer nachvollziehbar in dem Sinne, das der Schreiber/die Schreiberin wohl nicht kapiert hat, worum es in diesem Blog geht. Schade. Ich hoffe das ändert jetzt.

  10. Anonym sagt:

    Ich habe hier schon öfter vorgeschlagen, dass die Kritiker*innen doch den Weg in die Schule wählen sollen. Es herrscht Lehrermangel in fast allen Bundesländern. Der Weg ist also mehr als leicht. Komischerweise reagiert dann immer niemand. Jetzt sind sogar die Pädagogen schuld an der Pflegemisere. Die Schulen sind selber schuld, dass sie baulich in schlechtem Zustand sind. Solche Macht sollen ein paar Pädagogen haben, dass sie die Politik in einem Land von 82 Millionen Menschen bestimmen können? Das glaube ich nicht. Behinderung und Inklusion wird doch erst zum Thema, wenn es einen selbst betrifft (eigene Behinderung oder ein Kind mit Behinderung). Es betrifft also eine Minderheit. Wenn ich so betrachte, dass die Hälfte der Bevölkerung (Frauen) massiv benachteiligt wird, obwohl seit 1949 im Grundgesetz steht, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind, haben wir in der Inklusion fast schon einen Quantensprung erreicht und sind von Gleichberechtigung immer noch Lichtjahre entfernt…

  11. Anonym sagt:

    An den Kommentar vom 04.07.20 07:00h
    Leider haben Sie meinen Kommentar so gar nicht verstanden. Lösungsansätze dürfen kein Geld kosten. Das sind meine Erfahrungen mit Inklusion. Lehrer und Erzieher dürfen sich gerne aufopfern. Welche Lösungsansätze haben Sie für folgende Probleme: Bei einem autistischen Schüler mit ADHS wurde der Schulbegleiter abgelehnt. Der Durchschnittsschüler der Klasse ist ohnehin "schwierig". Ein blinder Schüler kommt in die Klasse, ob er die entsprechende Technik bekommt, die er braucht ist unklar, denn der Schüler ist Asylbewerber. Auf jeden Fall ist er da und will/muss beschult werden. Ein schwerhöriger Schüler hat kein Hörgerät, denn die Eltern sind der Meinung, dass er das nicht braucht, zuhause geht es ja auch. Sie verweigern also komplett die Behinderung ihres Kindes anzuerkennen. Das Kind bekommt in der Schule nichts mit, ist frustriert und stört permanent den Unterricht. Ein sehbehinderter Jugendlicher findet seine Sehbehinderung peinlich und lehnt jegliche Unterstützung ab. Ehemalige Frühchen und Menschen mit fetalem Alkoholsyndrom können deutliche Lernprobleme haben, bekommen in der Regel keine Förderung, weil das Problem nicht erkannt wird. Alles kein Problem in einer Schulklasse mit 30 höchst unterschiedlichen Kindern.
    Es gibt nicht nur gut geförderte Kinder mit Down Syndrom, die bemühte Bildungsbürgereltern haben und alles für ihre Kinder tun. Ich bin jetzt seit fast 20 Jahren im Schulsystem tätig und kann Ihnen versichern, dass im Arbeitsleben der Schule immer wieder Flexibilität und die Bereitschaft Neues zu lernen ÜBERLEBENSNOTWENDIG ist!!!

  12. Anonym sagt:

    Sie haben recht, viele LehrerInnen, ErzieherInnen usw arbeiten bereits inklusiv. Sie wissen aber auch, dass viele Schüler, die inklusiv unterrichtet werden und einen Förderschwerpunkt haben, gar nicht von den Förderschulen kommen? Dass die allermeisten behinderten Schüler gar nicht bei der Inklusion dabei sind?
    Sie können sich vielleicht denken, dass es viele inklusiv Arbeitende in Schulen und Kitas gibt, die deshalb sagen, "Inklusion habe ich nichts dagegen, aber…."? Die wie ich schrieb, Inklusion partiell kritisch gegenüber stehen, weil sie wissen, dass bisher schon Inklusion schwer umsetzbar ist, da man allen Schülern verpflichtet ist?
    Sie wissen auch, dass Lehrer sich sehr flexibel immer wieder auf neue Vorgaben, Richtlinien, Reformen einstellen müssen, und kaum haben sie diese implementiert, kommen schon die nächsten?

  13. Anonym sagt:

    Zwei Jobs kann jeder….Trainer der Fussball-Nationalmannschaft und Lehrer. Da könnte jeder alles besser machen. Beweisen muss und mag das niemand.

  14. Anonym sagt:

    An den Anonym05.07.2020, 13:33:00
    Sie schreiben
    "Die meisten, die Inklusion partiell kritisch gegenüber stehen, argumentieren mit Erfahrungen in ihren Berufen."
    Es gibt viele Mitarbeiter in Kindergärten, Schulen, die der Inklusion positiv gegenüber stehen und Tag für Tag inklusiv arbeiten.
    Diese Menschen machen positive Erfahrung mit Inklusion. Es gibt auch Sonderschullehrer, die sagen, sie wollen nur noch in der Inklusion arbeiten und nicht mehr an einer Sonderschule.
    Ihr Ausdruck "partiell kritisch gegenüber stehen" ist für mich nur eine Variante von "ich habe ja nichts gegen Inklusion, ABER …"
    Meine Meinung dazu, habe ich weiter oben schon geschrieben.
    Ich kann Ihren Beitrag nicht entnehmen, ob Sie tatsächlich bereits inklusive Erfahrung gesammelt haben oder nicht.
    Falls Sie noch keine Erfahrung gesammelt haben, empfehle ich die Webside https://inklusionsfakten.de/
    Falls Sie bereits jedoch auch Erfahrung haben, sollten Sie sich fragen, was man verbessern kann und Ursachenforschung betreiben.
    Sie können sich dazu mit Kollegen austauschen und/oder auf Fortbildungen gehen.
    Das kann ganz unterschiedliche Gründe haben, manche Lehrer haben z.B. ein Problem damit, wenn plötzlich ein Schulbegleiter mit in der Klasse sitzt und fühlen sich beobachtet usw..
    Manche haben einfach nur Berührungsängste, weil sie noch nie wirklich mit Kindern mit Behinderung gearbeitet haben usw..
    Manche sind vielleicht schon vorher durch Ihren Beruf überfordert und fühlen sich nun noch mehr überfordert…
    Andere wiederum erklären, "das habe ich nicht studiert".
    Ich arbeite in der freien Wirtschaft und kann Ihnen versichern, das im Arbeitsleben immer wieder Flexibilität und die Bereitschaft Neues dazu zu lernen gefordert wird.

  15. Anonym sagt:

    Meine Beobachtung hier ist eine andere. Die meisten, die Inklusion partiell kritisch gegenüber stehen, argumentieren mit Erfahrungen in ihren Berufen. Es werden verschiedene Bereiche genannt, in denen diese Kommentatoren mit Menschen mit Einschränkungen/ Behinderungen arbeiten. Ich kann nicht erkennen, dass sie keine Lösungen suchen, eher, dass Lösungen, die hier von anderen Kommentatoren als einfach machbar gedacht werden, in der Praxis wesentlich schwerer umsetzbar wenn nicht untauglich sind. Das sind dann keine Bedenken, sondern Erfahrungen. Die richten sich auch nicht gegen die Behinderten, sondern gegen die Ansicht, eine Klasse/ Kindergruppe zu leiten, zu betreuen, unterrichten, fördern usw. sei so leicht zu bewältigen,dass man da noch ohne große Probleme Inklusion hinzufügen kann.Dabei übersieht man, wie viel Zuwendung jedes einzelne Kind überhaupt schon braucht und wie viel Kinder mit großer Unterschiedlichkeit überhaupt schon in den Schulen sitzen.

  16. Anonym sagt:

    Hallo, ich bin diejenige, die den Beitrag zum „deutsches Bedenkenträgertum“ geschrieben hat. Ich möchte bevor die Woche um ist, noch an den anonym vom 02.07.2020, 09:42:00 eine Antwort schreiben.
    Sicherlich gibt es Bedenken, die man bedenken muß, also im Sinne von „was muß man tun, damit es klappt“. Doch weitaus häufiger, sind die Bedenken nur ein Vorwand, um Inklusion zu verhindern. Dann heißt es „ich bin selbstverständlich nicht gegen Inklusion, ABER ….“. Dann folgt eine lange Liste, warum das hier an der Schule, Kindergarten, Freizeit nicht funktionieren kann. Das Denken geht also in die Richtung, dass man immer nur Gründe findet, warum das hier nicht funktionieren kann. Man denkt nicht darüber nach, was es braucht, damit es klappt. Man denkt also nicht über Lösungen nach.
    Da Sie hier im Forum mitlesen, beschäftigen Sie sich vermutlich auch mit dem Thema. Sie sollten überlegen, was auf Sie zutrifft.

  17. Anonym sagt:

    Wow, zweihundert Geschichten! Vielen Dank für alle(s)!

  18. Anonym sagt:

    Naja, als Eltern eines behinderten Kindes schweigt man ja jetzt eher in der Krise, weil das Kind evt. zur Risikogruppe gehört. Man ist ja geradezu froh, es zuhause zu haben, im Gegensatz zu manchen Eltern nichtbehinderter Kinder, die beide voll berufstätig sind und vielleicht ihren Lebensentwurf etwas auf Kante genäht haben und Betreuung unflexibel eingeplant haben. Wir Eltern behinderter Kinder können uns oft so eine "Lebensverwirklichung" gar nicht leisten.
    Sie haben Recht, man muss sich schon Gedanken machen, was ist, wenn ich mein Kind nicht mehr versorgen kann. Gern schiebt man das vor sich her, wenn es irgendwie geht. Das Wissen im Hinterkopf, dass es irgendwann von heute auf morgen ganz kritisch werden kann, wird einem jetzt in der Krise vergegenwärtigt.
    Wann der richtige Zeitpunkt ist? Er wird sicher in jedem Fall anders sein, je nach individueller Situation, auf jeden Fall aber nicht,wenn Außenstehende, die einen kaum kennen, das meinen.

  19. Anonym sagt:

    Bedenkenträgertum hat damit nichts zu tun, wenn man eine andere Meinung hat. Es geht hier um Menschen, und wenn was schief läuft in der Inklusion, müssen es wohl eher die Behinderten ausbaden als die Befürworter. Das ist das Problem bei allen Reformen, zum Beispiel in den Schulen,oder überall, wo es nicht um Sachwerte, sondern um Menschen geht.
    Ja, manchmal sind mir Bedenkenträger lieber als vorschnelle und oberflächliche Entscheidungen.

  20. Anonym sagt:

    Lieber Anonym 9:42,haben die Sonderschulen die Lernvorausetzungen für behinderte Kinder? Die meisten nicht!
    Wollen die Regelschulen überhaupt Inklusion in ihren Einrichtungen haben? Die meisten nicht!
    Behinderte Kinder sind so oder so benachteiligt!
    Dass viele Schulen keine barrierefreie Türen, Toiletten, Raumgestaltung, Rampen, Fahrstühle u.s,w nicht haben sind selber Schuld! Viele Schulen sind leider marode!
    Wer in der Vergangenheit immer wieder plädiert hatte Inklusion aufs Eis zu legen, kann nicht erwarten dass dies auch finanziert wird! Dass die Pflegepolitik ein Desaster ist, verdanken wir auch diesen Politiker und vielen Anhänget(darunter Pädagogen) die in der Vergangenheit plädiert hatten Inklusion aufs Eis zu legen.

  21. Anonym sagt:

    Eltern von "nichtbehinderten Kindern" werden aber gerne gefragt, warum sie denn Kinder bekommen hätten, wenn sie sie nicht 24 Stunden 7 Tage die Woche betreuen wollen… Bei behinderten Kindern trauen sich das viele nicht, weil das schnell nach Euthanasie riecht und oberflächlich will man ja die Form wahren.
    Letztendlich können Eltern es doch nur falsch machen. Wird das Kind lange zuhause betreut, klammert man. Gibt man das Kind in eine Einrichtung, gehört man zu den Rabeneltern, die für ihre eigene Bequemlichkeit den Staat belasten. Eltern sind aber auch nicht unsterblich, das heißt, dass Kind muss irgendwann außer Haus, aber wann ist der richtige Zeitpunkt?

  22. Anonym sagt:

    Ein kritischer Kommentar bedeutet aber nicht, dass die Kommentierenden die Sondersysteme per se gutheißen und Inklusion als Menschenrecht infrage stellen. Ich verwehre mich aber dagegen, dass Inklusion zum Geldsparen missbraucht wird oder nicht durchdacht wird, weil "es wird ja schon irgendwie gehen" und "wo ein Wille ist, ist auch ein Weg". Die Betroffenen sollen sich halt alle anstrengen. Nicht in einem der reichsten Länder der Welt. An meiner Schule wird jetzt vielbejubelt ein Fahrstuhl eingebaut. Auf den ersten Blick eine tolle Sache, aber an barrierefreie Türen, Toiletten, Raumgestaltung etc. hat keiner gedacht. Wie soll das funktionieren?!

  23. Anonym sagt:

    Nun, manchmal wird man unversehens für die Mühe, die man sich macht, belohnt.
    Gerade in den ersten Wochen von Corona, als wir erfuhren, dass in einem Heim für Behinderte, das wir kennen, viele Menschen infiziert sind, schauten mein Mann und ich uns nur an. Jeder dachte dasselbe, ein großes Glück, dass wir unser Kind zuhause haben.
    Dieses Besuchsverbot, diese Sorgen um seine Gesundheit und sein Leben, ohne selbst beistehen zu können, haben wir uns gerne erspart.
    Und wir haben es gerne nach außen kommuniziert, vielleicht haben ja manche Leute nachgedacht.

  24. Anonym sagt:

    Vielen Dank für Eure tollen Geschichten.
    Leider liest man sowas in der Presse nicht. Die kritische Auseinandersetzung mit unserem bestehenden Sondersystem oder auch generell unser Umgang mit Behinderung, wird hier mit scheinbar einfachen Geschichten aus dem Alltag dar gebracht. Spannend sind auch immer wieder die Kommentare, die man hier liest. Das ist wie ein Mikrokosmos. Was der Begriff „deutsches Bedenkenträgertum“ bedeutet, habe ich erst so richtig verstanden, seitdem ich die Kommentare aus Euren Blog lese.

  25. Anonym sagt:

    Das hat sie, aber die Mutter geht über ihre Kräfte hinaus, weil der "Staat" zu wenig Unterstützung bietet und sich bequem zurücklehnen kann, denn die Mütter werden es schon richten (siehe Corona Krise) und verzichten auf Karriere und damit auf Rentenbeiträge und eigene Selbstverwirklichung.
    Das Gespräch hätte vielleicht eine andere Richtung genommen, wenn die Mutter die Kolleginnen gezielt gefragt hätte, ob sie nicht ehrenamtlich tätig sein wollen und sie unterstützen… Aber das ist auch so einfach gesagt. Die Tochter soll ja nicht "wegorganisiert" werden, sondern will/soll/muss die betreuende Person auch sympathisch finden.

  26. Anonym sagt:

    Herzlichen Glückwunsch zu euren 200 Geschichten und lieben Dank dafür. Ich liebe die Geschichten weil sie vor allem ehrliche Geschichten der Menschen sind. Danke für die rührenden und wunderbaren Geschichten rund um Inklusion und Nixklusion.
    Es sind Geschichten, die bewegen.
    Es sind Geschichten, die berühren.
    Es sind schonungslos offene und ehrliche Geschichten, die nicht immer gerne in den Medien geschrieben werden.
    Danke, dass es euch gibt! Danke für euren Mut und eure Geduld!

  27. Anonym sagt:

    Ich habe in Laufe der Jahre immer wieder erlebt dass mir Mitmenschen geraten haben mein Kind im Heim abzugeben.
    Wenn man klagt dass man an Schlafmangel leidet, dann kommt immer die gleiche Antwort: Du musst lernen abzugeben! . Manchmal wird einem unterstellt zu sehr an das Kind zu klammern. Es sind meistens Standardsätze die gefühllos , rücksichtslos über die Lippen gebracht werden. Viele verstehen nicht dass man eine emotionale Bindung zum Kind hat. Auch wenn mein Kind erwachsen ist, ist er mental auf dem Niveau eines zweijährigen Kind. Welche Mutter gibt ihr zweijähriges Kind einfach so ab.
    Durch Corona erlebt man in den Medien sehr oft Berichte über überforderte Eltern und Kinder. Dadurch dass viele Familien Zuhause viel Zeit verbringen soll auch die Gewalt in den Familie gestiegen sein.
    Habe es noch nie erlebt dass man den Eltern geraten hätte ihre Kinder abzugeben.
    Bei Eltern behinderter Kinder wird oft gleich geraten das, Kind abzugeben.

  28. Fan des Illustrators sagt:

    Eine super authentische 200. Geschichte!

    Herzlichen Glückwunsch zu Eurer Erzähl- und Illustrationskunst mit so viel Durchhaltevermögen!

    Ich liebe Euren Blog, weil er befreit!
    Eure Geschichten sind auch meine Geschichten, denn irgendwie habe ich die meisten auch schon erlebt.
    In vielen Euren Erzählungen werden meine persönlichen Erlebnisse als gesellschaftliche Probleme entlarvt, während die Illustrationen auf geniale Weise helfen, den „Gordischen Knoten“ zu lösen!

    Das befreit!

  29. Anonym sagt:

    Erstmal,auch von mir herzliche Glückwunsch zur 200. Ausgabe! Hammer, wie ihr das durchhaltet! Auch der Zeichner!! Ich freue mich immer montags eure Geschichten lesen zu dürfen!

    Ja, viele denken immer es gibt genug Hilfe, aber erstens reichen die FED Stunden plus Verhinderungspflege höchstens für einmal die Woche Begleitung und zweitens muss man erstmal wen finden, der das macht. Selbst mit Bezahlung gar nicht so einfach!

  30. Anonym sagt:

    Danke für die vielen tollen Geschichten zur Inklusion und Nixklusion !

  31. Anonym sagt:

    Glückwunsch zu 200 Beiträgen, liebe Autorinnen und lieber Illustrator! Und macht bitte weiter, denn egal, ob die Geschichten zum Freuen oder zum Haareraufen sind – sie schärfen die Wahrnehmung für das, was wichtig ist, wenn wir die Welt im Großen und Kleinen inklusiver machen wollen. Ein herzliches Dankeschön an Euch!

  32. Anonym sagt:

    Das Mädchen hat eine tolle Mama!

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