Die Konferenz

Die Eltern werden eingeladen.
Zu einer „Berufswegekonferenz“.
DER JUNGE ist in der 8. Klasse einer allgemeinen Schule.
Die Eltern fragen nach, was denn das genau für eine Konferenz sei.
„Da sitzen wir alle an einem Tisch und überlegen, wie es für Ihren Sohn nach der Schule weitergehen kann“, klärt die Sonderpädagogin auf. „An der Sonderschule haben wir damit sehr gute Erfahrungen gemacht!“
„Wer sind denn „wir“?“ fragt die Mutter.
Das seien die Schule, das Schulamt, das Arbeitsamt und die Eingliederungshilfe, wird den Eltern gesagt.
„Warum denn die Eingliederungshilfe?“, fragt der Vater.
„Na, die zahlt doch auch später die Werkstatt für Menschen mit Behinderte“, antwortet die Lehrerin.
„Aber da will mein Sohn ja gar nicht hin“, erwidert die Mutter, „und außerdem bleibt er doch noch zwei Schuljahre hier an der Schule! In dieser Zeit macht er weitere Praktika, um herauszufinden, was ihn interessiert und was er beruflich machen möchte. Ist denn so eine Konferenz jetzt schon vorgeschrieben?“
„Nein“, sagt die Sonderpädagogin, „vorgeschrieben ist sie nicht. Aber wir haben das schon immer so gemacht!“
„Aber wir nicht“, sagt der Vater.

Fünf Männchen mit Sprechblasen am Tisch. Ein weiteres steht nebendran und guckt nicht glücklich.

Die Geschichte vorgelesen …

24 Kommentare

  1. sofie sagt:

    Die Berufswegekonferenz bedeutet aber doch nicht eine endgültige getroffene Entscheidung, richtig?
    Es geht darum, darüber zur sprechen welche Optionen es gibt, nächste Schritte festzulegen, weitere Termine abzusprechen.

    Ich stimme mit Ihnen überein, ob der Chancen zur Berufserfahrung.
    Es ist praktisch Standard mit einer Mittleren Reife o.ä. sich in der 8.Klasse Gedanken um seine Zukunft zu machen. Erste Praktika auswählen und über Berufswünsche sprechen.
    Die 9.Klasse wird für weitere Praktika genutzt. Diese Chancen sollten allen offenstehen.

    Gerade größere Betriebe haben oft Bewerbungsfristen von ca 1 Jahr d.h. man muss sich spätestens zum Ende der Sommerferien 9 Klasse bewerben um dort einen Ausbildungsplatz am Ende der 10.Klasse zu bekommen.

    Eine Vorlaufzeit von 1-2.5 Jahren ist durchaus sinnvoll. Hierbei sollte die Gelegenheit gegeben werden in alle Richtungen zu planen.

    Wenn jetzt speziell DER JUNGE eine Berufswegekonferenz erst später oder nie benötgt ist das in Ordnung. Wenn andere Kinder durch eine (frühzeitige) Berufswegekonferenz unterstützt werden können ist das auch in Ordnung.

  2. Anonym sagt:

    Einen Förderplan zu schreiben braucht Zeit, aber nicht derart viel Zeit, dass es dem Kind fehlen würde an Zeit. Es muss für alle einfach nachvollziehbar sein, was über das Jahr hindurch geplant und gemacht wird. Es bedeutet kein Scheitern, wenn nicht alles nach diesem „Plan“ verläuft. Dafür ergaben sich vielleicht neue Aspekte, die Entwicklung verlief auf anderer Ebene. Und genau das kann dann in den neuen Förderplan aufgenommen werden. Denn durch den alten vielleicht zeitintensiveren Förderplan hat man ja eine gute Grundlage geschaffen für die weitere gemeinsame Zeit.

  3. Anonym sagt:

    Sie beschreiben die Realität sehr treffend, genau so ist es!

  4. Anonym sagt:

    An meiner Schule werden sehr umfangreiche Förderpläne geschrieben. Den Namen und den Ort werde ich aus Datenschutzgründen natürlich nicht nennen. Sämtliche Eltern, die sich über "3 kleine Förderziele" beklagen, wären hier sehr glücklich. Tatsache ist aber, die Zeit, die für das Schreiben dieser umfangreichen Schriftstücke benötigt wird, fehlt dann natürlich den Schülern. Ich sehe den Sinn eher nicht so. Papier ist letztendlich geduldig. Ein Mensch wird nicht mehr lernen, weil es eine bestimmte Anzahl von Förderzielen gibt. Und was, wenn eins dieser so sorgfältig bestimmten Förderziele nicht erreicht wurde? Wer ist dann "schuld"? Die Schule? Die Eltern, weil sie ja komischerweise nicht 24h Zeit am Tag haben das Kind zu fördern? Das Kind selber, weil es sich nicht angemessen bemüht hat? Mir bereitet die Forderung nach seitenlangen Förderplänen oft Unbehagen, weil alle Seiten schreien, nein, "Behinderte", ihr seid nicht gut so wie ihr seid, ihr müsst gefördert werden, ob ihr das wollt oder nicht (das wird hier nämlich immer stillschweigend vorausgesetzt, dass sich alle Menschen (behindert oder nicht) nach Bildung im konservativen Sinne verzehren.

  5. Anonym sagt:

    (…gekürzt)…Es wird erwartet dass die behinderten Menschen,ähnlich wie in der Geschichte oben ,sich mit dem System zufrieden geben das ihnen aufgezwungen wird.
    Wenn ein nicht behinderter Jugendliche seine Ausbildung oder Studium nicht schafft ist es egal. Er darf immer wieder neu anfangen. Deutschland glaubt an ihn. Nicht aber an die behinderten Menschen. Der Weg in einer Behinderteneinrichtung wird schon mit dem Betreten einer Sonderschule geebnet…ob sie es wollen oder nicht!

  6. Anonym sagt:

    Antwort an Anonym 20:10
    Ich bin Mutter eines autistischen Kindes und habe bei meinem Kind in seiner Schulzeit erleben dürfen dass Inklusion auch wirklich funktionieren kann wenn die Sonderpädagogen es wollen oder wenn die Schulleitung auch wirklich dahinter steht.
    Die Probleme die bei der Integration autistischer Kinder zum Beispiel entstehen sind damit verbunden weil viele Sonderpädagogen und Fachlehrer keine Fortbildungen besuchen zum Thema Autismus.
    Da kann man zig Konferenzen einberufen und mit 50 Leute an einem Tisch sitzen, es bringt nichts!Die Kinder werden immer wieder missverstanden!Dieses Problem.hat man nicht nur in Schulen sondern in Behindertenwerkstätten, Tagesförderstätten auch!

  7. Anonym sagt:

    Übrigens, in fast allen Bundesländern bekommen die Grundschullehrer NICHT die gleiche Besoldung wie die Gymnasiallehrer!

  8. Anonym sagt:

    Eben. Sie müssen sich an die Lehrpläne halten. Gerade das tun sie ja auch. Und dann wird es ihnen ständig angekreidet, wenn das eine oder andere Kind nicht das lernt, was wir Eltern uns so gerne gewünscht hätten.

  9. Anonym sagt:

    2017 wies das Gericht in Deutschland ein Förderplan zurück weil es zu unkonkret geschrieben wurde.Seitdem gibt es neue Richtlinien. In meinem Bekanntenkreis kenne ich eine einzige Mutter die 2019 einen umfangreichen Förderplän für ihren autistischen Sohn erhalten hat. Die Jahre danach wurde nach dem alten Muster die Förderpläne geschrieben.Es werden drei kleine Ziele den Kindern gesetzt und das war's. Die Förderpläne,die Ziele müssen in jedem einzelnen Fach( Regelschule zumindest) ausführlich beschrieben. Was leider in vielen Schulen nicht stattfindet. Fachlehrer und Sonderschullehrer, Eltern und Schüler müssten an diese Förderpläne zusammen arbeiten.
    Sehr oft erlebe ich Eltern die kaum transparenz haben.
    Würden Sie mir bitte ,bitte Schulen benennen die sich als Ziel gesetzt haben umfangreiche Förderpläne zu schreiben.
    Lieben herzlichen Dank !

  10. Anonym sagt:

    Aber es geht doch genau um diese Menschen, die Schüler sollten im Mittelpunkt stehen und deren Eltern. Solange es Vorgaben gibt, wie sich Menschen mit besonderen Bedürfnissen gemäss den vorgegebenen Plätzen und Ansinnen zu verhalten haben, solange wird es schwierig sein, auch den Schülern und deren Eltern Gehör zu verleihen. Es braucht sich hier kein Sonderpädagoge angegriffen fühlen, der seine anvertrauten Schülerinnen und Schüler in den Mittelpunkt stellt. Man sollte aber einfach auch neue Wege beschreiten, welche ja immer wieder aufgegleist werden. Die Eingliederungshilfe liest sich super auf der Homepage. Daher sollten hier auch keine Steine in den Weg gelegt werden. Wenn es "Runde Tische" gibt, in der die Eltern in der Minderheit vertreten sind, warum gesteht man den Eltern und damit deren Kindern nicht mehr Vertretungsrechte zu? Lädt auch Behörden ein, die sich für die Inklusion und Integration einsetzten? Es gäbe sicherlich diese Möglichkeit, wenn diese auch gewünscht ist. Vielleicht müsste es hierfür neue Stellen geben, dafür könnten aber "alte" Stellen zugunsten dieser abgebaut werden. Irgendwie glaube ich, dass so mancher Sonderpädagoge so viel vorhat und dann aber vom "System" eingenommen wird. Eben so – weil es schon immer so gemacht wird. Oder so – weil "wir" so gute Erfahrungen damit machen. Solange Kinder mit kognitiven Schwächen ohne Schulmaterial zur Schule gehen und deren Eltern kaum sehen, was genau gelernt wird, solange wird es auch Kritik hierüber geben. Zum Leidwesen all derer Sonderpädagogen und anderen Berater, die sich so sehr dafür einsetzen, dass sie zu Gunsten der bestmöglichen Förderung und Entwicklung so richtig schön ihre Arbeit leisten dürfen. Denn dafür haben sie viele Jahre genau dieses Fach studiert.

  11. Anonym sagt:

    Keiner sagt dass die Lehrer nach den Vorstellungen der Eltern und Schüler arbeiten sollen. Sie müssen sich an die Lehrpläne halten. Sie sind trotzdem Eltern und Schülern Rechenschaft schuldig. Sie sind verpflichtet transparent zu sein!

  12. Anonym sagt:

    Vielen Dank für den Einblick. Ich bin in einem Beruf, in dem auch Förderpläne geschrieben werden (müssen) und Konferenzen stattfinden. Es ist wichtig, sich dabei auch vor Augen zu halten, was das mit Betroffenen (und Angehörigen) macht.

    In meinem Arbeitsalltag stoße ich mit einer Inklusion bejahenden Haltung häufig auf Barrieren, die ich direkt nicht beeinflussen kann. Bildungs- und Arbeitssysteme sind eng mit Leistung und Sanktionen verknüpft. Um faktisch inklusiv zu sein, so glaube ich, müssen die Systeme sich davon lösen.

    Ich nehme mit, mich und meine Kolleginnen immer wieder hinsichtlich unserer Achtsamkeit in Bezug auf die Menschen, mit und für die wir arbeiten zu überprüfen. Und jedes "das haben wir immer schon so gemacht" kritisch zu hinterfragen.

  13. Anonym sagt:

    Die meisten Lehrer sind Beamte, d.h. ihr jeweiliges Bundesland ist ihr Dienstherr, und sie haben sich in erster Linie nach dessen Vorgaben zu richten. Sie müssen es nicht den Eltern und Schülern nach deren Vorstellungen recht machen.

  14. Anonym sagt:

    So ergeht es den meisten Eltern.Fie Anzahl der alleinerziehenden Eltern ist bei behinderten Kindern sogar größer. Meistens sind es die Mütter die mit den Kindern alleine sind und alles wippen müssen.
    Ein schreckliches Gefühl für diese Mütter alleine in solche Gespräche zu sein. Wehe man beschwert sich über eine Kleinigkeit. Sie werden gleich mundtod gemacht! 10 gegen eins!
    Diese Erfahrung musste ich selber erleben. Mit den Jahren werden die Eltern erfahrener. Diejenige ,die noch Kraft haben kämpfen und diejenigen die ausgelaugt sind schweigen und nehmen solch ein verlogenes Sonderschulsystem einfach hin.

  15. Anonym sagt:

    Antwort an Anonym 19:46
    Warum sollten Sonderpädagogen auf die Straße gehen um für die Rechte behinderter Kinder "kämpfen"?
    Sie sollten dafür kämpfen dass die Kinder auch Mal ein Schulbuch erhalten sollen. Bildung bedeutet unabhängig sein,ein Stimmrecht zu haben,Selbstbestimmung!
    Als mein Kind eine Sonderschule besuchte,da versammelten sich auf den Schulhof Heilpädagogen mit Plakate,sie kämpften für eine bessere Besoldung.
    Dass behinderte Menschen immer noch auf finanzielle Unterstützung vom Staat trotz Arbeit in einer Behindertenwerkstatt sind,das juckt es keinen…nicht Mal die Politiker.
    Letztes Jahr hatten Grundschullehrer in vielen Bundesländer es geschafft die gleiche Besoldung durchzusetzen wie die Gymnasiallehrer, Wenn es um die eigenen Rechte geht ,dann wissen viele Lehrer ganz genau was das Wort" Gleichberechtigung" " Gleichstellung" bedeutet. Wenn es aber darum geht dass behinderte Menschen auch gleiche Chancen haben sollen zur Bildung zu kommen ,dann stellen sich viele quer und finden nach Ausreden damit sie in Regelschulen nicht aufgenommen werden.

  16. Anonym sagt:

    Die Förderung der Kinder mit erhöhtem Förderbedarf in Sonderschulen und Regelschulen ist immer in Zusammenarbeit mit den Eltern abzusprechen. Das sind die Vorschriften der Schulbehörden in ganz Deutschland! Die Förderpläne der Kinder müssen immer in Absprache mit den Eltern erstellt werden ,da die Eltern die Kinder am besten kennen! Diese Vorschriften werden den Studenten im Sonderlehramtstudium verdeutlicht. Das sind die Voraussetzungen.
    Im Lehramtsstudium wird den Studenten beigebracht dass die Schüler ihr Klientel sind. Schulen sind ähnlich wie Dienstleistungseinrichtungen! Die Lehrer sind Eltern und Schüler Rechenschaft schuldig! Die
    Lehrer müssen auch leistungsorientiert wie jeder andere in seinem Beruf arbeiten!
    Ich finde sogar dass die Eltern behinderter Kinder durch die fehlenden Schulbücher und Arbeitsblätter sogar weniger transparenz haben als die Eltern nicht behinderter Kinder in Regelschulen.
    In der Regelschule meiner Tochter hatten die Eltern sich Woche für Woche organisiert und intensiv Gespräche zu den Lehrer gesucht. In der Sonderschule meines Sohnes hatten die Eltern die Gespräche gemieden. Wehe man hat die Wörter Förderung,Förderpläne ,Sonderpädagogisches Gutachten in den Mund genommen. Da wurden alle samt Schulleitung unruhig!

  17. Anonym sagt:

    Genau und weil wir nicht in einer Diktatur leben, darf auch ich meine Meinung sachlich äußern. Und weil die Autorinnen der Seite das zum Glück auch so sehen, haben sie meinen Beitrag auch veröffentlicht. Wo steht denn, dass Sonderpädagogen nicht kritisiert werden dürfen?
    Warum sollte ein Sonderpädagoge auf die Straße gehen und für die Rechte behinderter Kinder "kämpfen"? Verstehe ich auch nicht.
    Ich versuche Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt in Lohn und Brot zu bringen. Das ist oft ein Kampf. Den hier so oft als Inklusionsgegner beschriebenen Sonderpädagogen treffe ich nicht, nur auf ganz normale Arbeitgeber, die nicht einmal für Zusatzzahlungen (Eingliederungshilfe) bereit sind, einen Menschen mit geringen Einschränkungen eine Chance zu geben.

  18. Anonym sagt:

    Ich frage mich immer, wenn ich so eine Geschichte lese,ob die entsprechenden Eltern sich in ihren Berufen solche "Vorschriften" gefallen lassen würden.Mit Sicherheit nicht. Man maßt sich an, über einen Beruf Bescheid zu wissen, den man gar nicht wirklich kennt und selbst nie ausgeübt hat. Niemals würden sich andere Berufstätige soviel Einmischung gefallen lassen!
    Nein, ich bin auch keine Sonderschullehrerin. Aber ich habe in einem ähnlichen Beruf gearbeitet, daher weiß ich, dass der Beruf des Sonderschullehrers oft vollkommen falsch eingeschätzt wird.

  19. Fan des Illustrators sagt:

    Ich finde die Einberufung einer Berufswegekonferenz in der 8. Klasse übergriffig.
    In der 8. und 9. Klasse ist es für Schüler vorgesehen, Praktika zu machen, um Berufserfahrungen zu sammeln und eigene Stärken und Vorlieben zu entdecken.
    Diese Chance sollten alle Schüler erhalten.
    Es ist für mich nicht nachvollziehbar, warum ein Schüler mit Behinderung vor dieser wichtigen Berufsfindungsphase vom Arbeitsamt und der Eingliederungshilfe beraten werden sollte.

    Super, wie der Illustrator die Berufswegekonferenz dargestellt hat!

  20. Anonym sagt:

    Mir geht es bei solchen Besprechungen um die Art und Weise, wie sie laufen. Wir kennen große Runden von 10 Leuten, die sich alle wegen einem einzigen Kind treffen. Manchmal werden wir Eltern dabei sehr überfahren und fühlen uns wie hilflose Bittsteller.

  21. Anonym sagt:

    Antwort an Anonym 8:54
    Ich bin Mutter eines behinderten Kindes und bin überglücklich dass es diesen Blog gibt. Diese Geschichten zeigen mir dass ich nicht die einzige Mutter bin die unter ein Sonderschulsystem leidet.
    Hätten wir in der Vergangenheit Pädagogen gehabt ,die sich FÜR INKLUSION, FÜR die Rechte behinderter Menschen eingesetzt hätten ,dann hätte man diesen Blog nicht gebraucht.
    2017 gingen Pädagogen auf die Strassen ( Niedersachsen,Schleswig Holstein,NRW) und plädierten immer wieder Inklusion aufs Eis zu legen. Manche Spitzenpolitiker unterstützten sogar dies und hatten sogar bei den Landtagswahlen Stimmen durch diese Panikmache gewonnen.
    Dadurch dass man in der Vergangenheit plädiert hatte Inklusion aufs Eis zu legen hatte man auch plädiert die UN Behindertenrechtskonvention aufs Eis zu legen …was man auch tat.
    Was viele nicht wussten ist ,dass Inklusion die UN Behindertenrechtskonvention nicht nur Thema Schule umfasst sondern auch Themen Pflege und Renten. Dass jetzt Pfleger in Deutschland fehlen brauchen wir uns nicht wundern.

  22. Anonym sagt:

    Lieber Anonym 8:54 ,wussten Sie dass Angehörige behinderter Kinder keine Anlaufstellen haben ,wo sie sich auch Mal ausheulen können wenn was nicht funktioniert.
    In der Regelschule meiner Tochter gab es eine Schulpsychologin,wo Eltern und Schüler Kontakt aufnehmen könnten. In der Sonderschule meines Sohnes gab es nie ein Ansprechpartner.So läuft es auch in vielen anderen Sonderschule, Behindertenwerkstätten auch!
    Warum denken Sie ,warum es in Hamburg zum Beispiel eine Ombudsstelle Inklusion gibt? Würde die Förderung so gut klappen dann bräuchte man so was nicht!

  23. Anonym sagt:

    An Anonym 8:54
    Verstehe leider nicht warum Sie ein Problem damit haben dass Sonderpädagogen auf gut Recht hier kritisiert werden.Wir leben schliesslich nicht in einer Diktatur!
    Jeder muss in seinen Beruf mit Kritik umgehen,und das egal ob man Arbeitgeber oder Arbeitnehmer ist.
    Wo sind diese Sonderpädagogen die eigentlich mit Plakate auf die Strassen gehen sollten und für die Rechte behinderten Kinder kämpfen sollten. Die meisten behinderten Kindern in Sonderschulen erhalten Anfang des Schuljahres nicht Mal ein Schulbuch!
    Vor zwei Jahren gingen in Berlin behinderte Menschen auf die Strassen unter dem Motto" Warum spart man nur an uns?!". Dies wurde in den Medien nicht Mal erwähnt.
    Der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen wird Jahr für Jahr in den Medien so gut wie nicht erwähnt. Man behandelt sie als ob sie in Deutschland nicht Mal existieren.
    Wo sind die Sondetpädagogen ,die sich für eine bessere Bildung der Kinder einsetzen sollten? Die Förderpläne sind miserabel geschrieben obwohl es neue Regelungen gibt! Ich habe eine Umfrage in Foren zu diesem Thema durchgeführt. Es kam nichts positives dabei!
    Ich kann nur Eltern behinderter Kinder ermutigen zu KRITISIEREN.
    Mein behindertes Kind besuchte eine Regelschule,die sich für Inklusion eingesetzt hatte. Dort freuten sich die Lehrer für Kritik. Es wurden Jahr für Jahr Umfragen zur Qualitätsentwicklung gemacht.Nur wer mit Kritik umgehen kann ,kann auch was im positiven verändern….in jedem Beruf!

  24. Anonym sagt:

    Liebe Autorinnen, googeln Sie doch mal Eingliederungshilfe und Sie werden schnell feststellen, dass diese mitnichten ausschließlich den Werkstattbesuch finanziert. Auch von Seiten der Arbeitsagentur gibt es verschiedene Möglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigung ("Training on the Job" wäre da eine).
    Ich bin in der Beruflichen Rehabilitation tätig. Wir werden übrigens an unserer Erfolgsquote gemessen/finanziert und Werkstatt ist keine Option für unsere Klient*innen. Aus meiner Sicht/Erfahrung sind jetzt nicht die von Ihnen aufgeführten Beteiligten das Problem, sondern eher die Betriebe, die keine Menschen mit Behinderung aufnehmen können oder wollen. Aber auch das muss man sehr differenziert betrachten. Fakt ist, dass "einfache Arbeitsplätze" durch Digitalisierung und Mechanisierung mehr und mehr wegbrechen und wir eine Gesellschaft sind, der die Arbeit ausgeht. Wobei wohl kaum jemand sein Kind mit Lernschwierigkeiten am Fließband sehen will. Genauso wenig ist niemand verpflichtet in eine Werkstatt zu gehen. Ich verstehe gerade die Problematik der Geschichte nicht, außer vielleicht, dass das klare Feindbild dieses Blogs der Sonderpädagoge ist. Ich bin übrigens keine, falls die Nachfrage kommen sollte. Meine Kolleginnen und Kollegen sind alle komplett ohne "Sonder".

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