Auf dem Weihnachtsmarkt


Ausflug in Klasse 9 der Hauptschule. Die Klasse DES JUNGEN hat sich für einen gemeinsamen Kinobesuch plus Weihnachtsmarkt entschieden. Die Schüler sollen Geld für den Eintritt und einen kleinen Imbiss auf dem Weihnachtsmarkt mitbringen.

Der Junge kann nur wenig rechnen. Deshalb ist der Umgang mit Geld für ihn schwer. Die Mutter bespricht mit ihm immer schon zu Hause, was er kaufen will und wieviel Geld er dafür braucht.

So vorbereitet klappt es seit langem gut, dass er alleine einkaufen geht. Auch bei allen Schulausflügen hat er so sein eigenes Geld verwaltet. Der Junge freut sich sehr auf den Ausflug.

Nachmittags kommt er dann aber mit sehr schlechter Laune nach Hause. Die Mutter versteht nur nach und nach, was er sagt: „Der neue Lehrer hat mir mein Geld gestohlen!“

Die Mutter schüttelt ratlos den Kopf. Das kann doch nicht sein!

Sie schickt dem Sonderpädagogen, der erst seit wenigen Wochen in der Klasse unterrichtet, eine Mail.

Der antwortet sofort und schreibt:

„Wie Sie wissen, kann Ihr Sohn weder Wechselgeld nachzählen, noch Preise vergleichen oder gar ein Preis-Leistungs- Verhältnis realistisch abschätzen. Daher betrachte ich es als Teil meiner Aufsichtspflicht, das Geld an mich zu nehmen und dafür zu sorgen, dass es bestimmungsgemäß ausgegeben wird. Selbstverständlich erhalten Sie Quittungen und Restgeld bei unserem bereits vereinbarten Termin zur Förderplanung nächste Woche.“

Die Geschichte vorgelesen …

16 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Sehr passend der Begriff, den Sie hier einführen. Der Lehrer ist der perfekte. Erfüllungsgehilfe Erfüllungsgehilfe für ein übergriffiges,die Selbstbestimmung verachtendes und die individuelle Entwicklung verhinderndes Sondersystem.
    Und außerdem eine Schande für alle engagiert arbeitende Sonderpädagogen.
    Sein Verhalten ist leider keine Illusion sondern hunderttausendfach gelebte Realität für Menschen mit kognitiven Einschränkungen.

  2. Anonym sagt:

    Illusion ist, wenn man in einem Lehrer immer den Erfüllungsgehilfen sieht.

    Inklusion ist, wenn manche Dinge eben so laufen, wie sie im Leben nun mal laufen, nämlich nicht immer perfekt. Auch das gehört zum Lernen, für JEDEN Schüler.

  3. Anonym sagt:

    Professionalität ist, wenn man vorher spricht.

  4. Anonym sagt:

    Viele tendieren hier dazu, schwarzzumalen.

  5. Anonym sagt:

    Naja, Sonderpädagogen scheinen tatsächlich ein Problem mit Selbstbestimmung, Erziehung zur Selbständigkeit und der Kenntnis der UNBRK zu haben. Pädagogisch ist das Verhalten sowieso fragwürdig! Rechtlich ohne Frage ohne Absprache sowieso Unterschlagung, da von ihm keine Kontaktaufnahme erfolgt ist! In seiner Haltung hat der Sonderpädagoge wohl auch nicht sonderlich viel HABEN aufzuweisen. Schade, besonders für seine Schulkinder.

  6. Anonym sagt:

    Möglicherweise traut er dem Jungen es nicht zu mit Geld umzugehen, möglicherweise handelt er übergriffig, aber er hat das Geld nicht gestohlen.
    Der Lehrer wird aber durch diese einmalige unglückliche Aktion nicht verhindern, dass der Junge lernt mit Geld umzugehen oder nicht. Eine derartige Macht und Möglichkeit hat eine Lehrkraft (leider oder zum Glück) nicht.

  7. Anonym sagt:

    So ähnlich sehe ich das auch. Es kann auch sein, dass er einfach noch keine Praxiserfahrung hat und es halt "richtig" machen will. Hand aufs Herz, wer macht alles auf Anhieb "gut"? Gespräch suchen ist in den allermeisten Fällen das beste.

  8. Fan des Illustrators sagt:

    Der Lehrer hat dem Jungen nicht nur sein Geld gestohlen, sondern auch eine Chance, den Umgang damit zu erlernen.
    Leider ist es kein seltenes Phänomen, dass Sonderpädagogen ihren Schülern nicht viel zutrauen und sie in ihrem Versorgungseifer bevormunden und übergriffig agieren.

    Der Zeichner illustriert sehr pfiffig, wie es stattdessen sein könnte: Ein Junge jongliert vergnügt mit Geld.

  9. Anonym sagt:

    Das ist alles andere als optimal gelaufen, keine Frage. Für mich klingt es aber als wäre der Lehrer einfach nur ein "Angsthase", der sich ein bisschen zu viel kümmert. In einer mir bekannten Einrichtung gab es nach dem Besuch einer Messe großen Ärger, weil die Klient*innen Verträge unterschrieben haben und dann die großen Weinlieferungen kamen. Vielleicht steckt so etwas dahinter? Es wird nur helfen immer wieder das Gespräch zu suchen.

  10. Mama Mammut sagt:

    Ich stimme den bisherigen Kommentaren zu. Immerhin besteht noch die Chance, dass der Lehrer aus dieser Erfahrung lernen kann, wenn er erst wenige Wochen in der Klasse ist. Bei Eurem Förderplangespräch kannst Du vielleicht Kommentar 1 zitieren ��.

  11. Anonym sagt:

    Kostenkalkulation sind Alltagskompetenzen! Ist es nicht Aufgabe der Sonderpädagogen den Schülern mit erhöhtem Förderbedarf Alltagskompetenzen beizubringen!? Damit brüsten sich doch die Sonderpädagogen und Sonderschulen! Wie oft müssen sich Eltern Texte anhören wie: Nur die Sonderpädagogen,aber NUR DIE SONDERPÄDAGOGEN haben die nötige Qualifikation, um mit Schülern mit erhöhtem Förderbedarf zu arbeiten. Denn nur die Sonderpädagogen haben die nötige Qualifikation um diesen Kindern Alltagskompetenzen beizubringen.
    In diesen Beispiel hat der Sonderpädagoge es sich leicht gemacht!

  12. Anonym sagt:

    Man fragt sich ob die Hauptschule sich als Ziel gesetzt hatte ,dass der Sonderpädagogen sein Erfolgserlebnis auf dem Ausflug hatte.
    Der Sonderpädagoge muss bestimmt nach diesem Ausflug überglücklich gewesen sein. Der Gute!
    Nirgendwo ist Pädagogik so bunt wie in Deutschland. Für alles gibt es eine Erklärung. Hauptsache man wirft mit pädagogischen Begriffe und lange Texte um sich her!

  13. Anonym sagt:

    Herrlich! Besser kann man es nicht beschreiben!

  14. Sabine sagt:

    Sebstvertrauen und Selbstbestimmung Ade … faszinierend, was sich alles Sonderpädagoge nennen darf. Nein. Zum K…en.

  15. Anonym sagt:

    Übergriffig.

  16. Anonym sagt:

    Ich dachte immer, das Wesen eines Weihnachtsmarktes ist es, dass man zu überhöhten Preisen Dinge kauft, die man nicht braucht und die am nächsten Stand billiger wären und das so lange wiederholt, bis das Geld alle ist. "Preise vergleichen" und "Preis-Leistungsverhältnis" widerspricht dem Konzept des Weihnachtsmarktbesuches. Und dabei ist es völlig egal, ob man irgendwie eingeschränkt ist oder nicht. Der Lehrer tut mir leid, wenn er das nicht verstanden hat.

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