Hausaufgaben

DER JUNGE geht auf eine besondere Schule.
Sein Zwillingsbruder geht auf eine normale Grundschule.
Der Junge lernt auf der besonderen Schule besondere Sachen: Einen Tag geht die Klasse zum Reiten.
Einen ganzen Vormittag wird Sport gemacht. Und es wird viel gekocht. Wenn er Blätter mit nach Hause bringt, dann sind es Ausmalblätter.
In der Klasse seines Bruders wird nicht gekocht. Es wird geschrieben, gerechnet und gelesen.
Und der Bruder hat immer viele Hausaufgaben auf.
Der Junge schaut ihm dann über die Schulter. „Ich auch!“, sagt er jeden Tag zu seiner Mutter. Er möchte auch solche Aufgaben machen. Manchmal nimmt er deshalb seinem Bruder die Hefte weg. Dann gibt es Streit zu Hause.
Die Mutter schildert in der Schule des Jungen das Problem. Sie ist verzweifelt.
„Ich verstehe Sie gut“, sagt die Lehrerin, „da müssen wir wirklich etwas ändern! Mein Vorschlag ist: Gehen Sie doch mit dem Jungen während dieser Zeit auf den Spielplatz oder wenigstens in ein anderes Zimmer!“

Die Geschichte vorgelesen …

10 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Dass die Mutter oben in der Geschichte frustriert ist ,dass ihr Kind nicht zur Bildung kommen darf kann ich als Mutter eines behinderten Kindes nachvollziehen.
    Wo bleibt die Chancengleichheit?
    In einer Regelschule haben wir doch nicht nur Einserschüler. Jedes Kind hat die gleiche Chance zur Bildung zu kommen.Es werden Einserschüler von Dreierschüler oder Viererschuler nicht getrennt unterrichtet in getrennten Schulen Jeder kriegt die gleiche CHANCE zur Bildung zu kommen und das unabhängig von seinem Potenzial.Jedes Kind kriegt Schulbücher und Arbeitshefte .Diese Chance haben behinderten Kinder in Sonderschulen von vornherein nicht.
    Jeder Beruf ist in einer gut funktionierenden Gesellschaft wichtig. Ein Arzt kann in einem Krankenhaus seinen Beruf nicht nachgehen wenn es kein Elektriker gibt
    Es gibt eine Menge Lehrer die zu ihrer Schulzeit auch keine Einserschüler waren( soll keine Beleidigung sein) Trotzdem haben sie die gleiche Chance gekriegt zur Bildung zu kommen und wurden nicht ausgegrenzt.

  2. Anonym sagt:

    Fakt ist,dass behinderte Kinder in Sonderschulen um ihre Bildung gebracht werden. Ich bin Mutter eines behinderten Kindes und vertrete die Meinung dass Eltern eines behinderten Kindes kein Recht haben sollen ihr Kind auf eine Sonderschule zu schicken weil er schwerstbehindert ist es vielleicht Aufgrund dessen nie ein Abschluss schaffen wird. Wer hat das Recht über jmd zu entscheiden wie viel Bildung es kriegen darf,ihn um die CHANCE zu bringen zur zuBildung? kommenzu Die meisten Eltern,die sich für eine Sonderschule entscheiden tun dies weil ihre Kinder in Regelschulen nicht erwünscht sind.

  3. Anonym sagt:

    Lieber Fan des Illustrators m,man müsse die Fragen auch anders formulieren und zwar aus Elternsicht. Dann hat man auch die Antwort darauf.
    Warum schicken Eltern ,ihreso Kinderwie dieM Mutter in der Geschichte, in solchen Sonderschulen? (Was ich in meiner damaligen Naivität auch tat als mein Kind noch schulpflichtig war)
    Tun sie dies weil:
    – sie es nicht anders gelernt und erlebt haben?
    -weil ihnen eingeredet worden ist,dass Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf die Regelschule nicht weiterbringt?
    -oder weil sie ihrem eigenem Kind nicht zutrauen?

  4. Fan des Illustrators sagt:

    Eine Illustration voller Empathie! Zwei Brüder streiten sich um die Hefte desjenigen, der lernen darf.

    Die Mutter empfindet es als ungerecht, dass ihr einer Sohn lernen darf, der andere nicht.

    Die Lehrerin nimmt die Sache ganz anders wahr. Sie zieht gar nicht in Erwägung, dass der Junge etwas lernen möchte. Aber warum?
    • Aus Gewohnheit, weil sie es so erlebt und gelernt hat?
    • Aus Überzeugung, weil sie die Erfahrung gemacht hat, dass im Allgemeinen ein solches Lernangebot Schüler mit sonderpädagogischem Förderanspruch nicht weiterbringt?
    • Oder weil sie es genau diesem Jungen nicht zutraut?

  5. Anonym sagt:

    An Anonym24.04.2019, 13:43:00

    Nuja, die jetzigen Bildungspläne für geistige Entwicklung führen dazu, daß an vielen Schulen nur Beschäftigung gemacht wird, so wie das im obigen Beispiel beschrieben ist.
    Es gibt aber sicher auch Förderschulen, an denen das anders läuft! Das hängt dann eben aber wieder sehr von der Schule ab.
    Insofern fände ich es gut, wenn die Formulierungen verbindlicher wären.
    Zum Beispiel fände ich es auch gut, wenn ein Kind, das zum Beispiel Unterstützte Kommunikation benötigt, dies auch zwingend erhält.
    Momentan hängt dies doch immer noch sehr stark vom persönlichen Engagement der Pädagogen ab.
    Inwiefern das Kinder diskriminieren sollte, die nicht lesen und schreiben lernen können, erschließt sich mir nicht.
    Diese Kinder könnten dann zum Beispiel lernen, mittels Unterstützter Kommunikation besser zu kommunizieren usw..
    Auch diese Kinder würden auf ihren Niveau von Literacy profitieren.

  6. Anonym sagt:

    "Es ist also für die Förderschulen "geistige Entwicklung" nicht zwingend vorgeschrieben, Kulturtechniken zu lehren."

    Wie sollen sie es denn ALLEN beibringen, wenn es "zwingend vorgeschrieben" wäre? Ich finde die weit gesteckten Formulierungen gut, denn sie diskriminieren die Schüler nicht, die weder lesen noch schreiben lernen können.

  7. Kirsteneins sagt:

    Noch einmal eine dringende Bitte an alle KommentatorInnen: Kommentieren Sie bitte unsere Geschichte! Nehmen Sie Bezug auf sie und verzichten Sie auf allgemeine Ausführungen über das deutsche Bildungssystem, so berechtigt Ihre Ausführungen auch sein mögen. Nutzen Sie dafür Foren oder allgemeine Bildungs-Blogs. Danke.

  8. Anonym sagt:

    Die Wurzel des Übels liegt hier meiner Meinung nach tiefer bzw. eine Hierarchie höher.
    Man muß sich nur die Bildungspläne ansehen, die vom jeweiligen Bundesland vorgegeben werden.
    Schaut man mal zum Beispiel in den Bildungsplan von Ba-Wü, dann kann man nachlesen,
    daß beim Bildungsweg "geistige Entwicklung" die Motorik, Sprache, Kognition, Wahrnehmung und selbstständige Lebensführung im Mittelpunkt stehen.
    Liest man sich dann mal etwas tiefer hinein, lernt man nur, daß vieles was gelernt werden soll, so wischiwaschi beschrieben ist, daß man da viel reininterpretieren kann.
    Es ist also für die Förderschulen "geistige Entwicklung" nicht zwingend vorgeschrieben, Kulturtechniken zu lehren.
    Motorik kann man fördern, indem man einfach mal zum Spielplatz geht.
    Lebenspraktisch ist dann, wenn man mal kocht.
    Feinmotorik übt man, indem man etwas ausmalt.
    usw..
    Die einzelnen Eltern stehen dem leider machtlos gegenüber …
    Ich denke das hängt auch viel damit zusammen, was wir diesen Kindern zutrauen, oder was die Gesellschaft ihnen zutraut oder diejenigen, die mal diesen Bildungsplan geschrieben haben.

  9. Anonym sagt:

    Diese Geschichte erinnert mich an meine. Ich habe zwei Kinder,ein Jahr Altersunterschied.Ähnlich lief es bei uns Zuhause auch. Die Sonderschule meines Kindes weigerte sich sogar transparent zu sein.Musste lange Verhandeln um überhaupt zu erfahren was mein Kind in der Sonderschule so macht.Sogar der Schulleiter der Schule stellte sich quer.Die Sonderpädagogin meines Kindes weigerte sich mir Informationen über den Tages oder Wochenverlauf meines Kindes im Mitteilungsheft zu schreiben.Da mein Kind eine Sprachstörung hatte, konnten wir ihn nicht verstehen, wenn er versuchte uns was zu erzählen, was er in der Schule so tat.Den Ordner mit Arbeitsblätter(Zeichnungen)bekamen die Eltern nur Ende des Schuljahres. Wenn jmd überhaupt ein Einblick haben wollte, dann musste es jedes Mal zur Schule antanzen und wurde ihm noch vorgeworfen, dass es kein vertrauen hatte. Die Eltern waren dann plötzlich die Bösen ,die kein Vertrauen zeigten.Und so läuft es leider immer noch in vielen Sonderschulen in Deutschland. Eltern haben kaum ein Einblick in die pädagogische Arbeit der Sonderpädagogen, geschweige denn ein Mitspracherecht!

  10. Daelli sagt:

    Das kann doch nicht wahr sein!
    Sollte man meinen, aber tatsächlich lehnen die Förderschulen Hausausgaben aus kaum nachvollziehbaren Gründen ab. Während das Kind zuhause nicht weiß, wohin mit der überschüssigen Energie, geben Lehrer vor, aus Rücksicht auf die von den hohen Ansprüchen des Schulbesuchs erschöpften Schüler auf den Lernerfolg von Hausaufgaben verzichten zu müssen. Ein Schalk wer Böses dabei denkt. Es ist einfach ein unsäglicher Quatsch. Wir haben derweil zuhause unser eigenes Lernprogramm und wir sind nicht die einzigen Eltern, die ihren Kindern im Heimarbeit lesen, schreiben und rechnen beibringen – im Gegensatz zu den Lehrern natürlich ohne Entgelt.

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