So hübsch

Die Mutter hat sich heute kurz mit der Sonderpädagogin verabredet. Es geht um DAS MÄDCHEN, das inzwischen in der 8. Klasse ist.
In diesem Schuljahr sollte besonders das Rechnen im Hunderterraum und das Lesen kurzer Texte geübt werden. So war es vereinbart. Doch egal ob Wochenplan oder Hausaufgaben – die Mutter findet diese Übungsthemen nur sehr selten. Stattdessen gibt es immer wieder Aktivitäten, für die die Kinder mit Behinderung aus der Klasse herausgenommen werden: Für gemeinsames Kochen, Lerngänge in Zoo oder Kindermuseum oder die Proben für ein Veeh-Harfen-Musikprojekt gemeinsam mit der Sonderschule. Wenn die Mutter zuhause mit dem Mädchen üben will, schimpft es, es hätte doch schon den ganzen Tag Schule gehabt.
Das spricht die Mutter jetzt an: „Meine Tochter ist 14 Jahre alt, so viel Zeit bleibt ihr nicht mehr in der Schule, um Lesen, Schreiben und Rechnen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu lernen!“
Die Lehrerin beschwichtigt. Die Zusatzangebote hätten sich in der Tat in der letzten Zeit ein wenig gehäuft. Aber man müsse den Schülern mit Behinderung eben auch immer mal wieder eine Auszeit ohne Leistungsanforderungen gönnen.
Und sie klingt enttäuscht, als sie sagt: „Und ich dachte, Sie wollten mich heute sprechen, um sich zu bedanken! Ich hatte eine so aufwendige Batik-Arbeit zum Muttertag gestaltet. Wir haben so viele Stunden daran gearbeitet. Und Ihre Tochter hat Ihnen so ein hübsches Geschenk gemacht!“

Die Geschichte vorgelesen …

25 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Es liegt sehr wohl daran, dass man an die behinderten Kindern in Sonderschulen sparrt!!!! Würde man diese Kinder in Regelschulen aufnehmen, so bräuchte JEDES dieser Kinder einen qualifizierten Schulbegleiter! Diesen Kindern würde man auch Arbeitshefte, Bücher und qualifizierte Pädagogen zur Verfügung stellen müssen! Sie bräuchten sogar Therapeuten und Therapieräume!In Sonderschulen Schwerpunkt geistige Entwicklung werden bis zu 15 behinderte, schwerbehinderte und schwerstbehinderte Kinder in einer Klasse unterrichtet und das von einer EINZIGEN Sonderpädagogin! Hier erhalten maximal 3 Kinder in der Klasse einen Schulbegleiter!

  2. Anonym sagt:

    In der Sonderschule wo mein Sohn die Schule besuchte, erhielten die Kinder nicht mal Arbeitsblätter! Und so geht es in den Sonderschulen vor wo die behinderten Kindern aus meinem Freundeskreis zur Schule gehen. Mit vielen wird nicht mal die Stifthaltung geübt!

  3. Anonym sagt:

    Schulbücher sind sogar sehr wichtig! Durch die Schulbücher zeigen Schulen ihre Transparenz. So können Eltern sich ein Bild davon machen welche Themen während des Schuljahres bei ihren Kindern vorgenommen werden.Dies konnte ich bei meiner nichtbehinderten Tochter immer nachforschen ohne das ich zig Mal zu jedem Fachlehrer Kontakt aufnehmen musste .

  4. Anonym sagt:

    Mein behinderter Sohn hatte wie viele andere Kinder in der Sonderschule nichts im Schulranzen ausser sein Frühstücksbrot.Ohne Bücher und Arbeitshefte war mir nicht möglich nachzuforschen, welche Themen mein Kind durchgeht! Jedes mal wenn ich im Mitteilungsheft Fragen über den Schulalltag stellte,weil mein Sohn aufgrund seiner Behinderung Schwierigkeiten hatte sich zu artikulieren, kam als Antwort, ich solle ins Gespräch zur Schule kommen. Anfangs tat ich das und wurde von den Sonderpädagogen noch mit Nasenrumpfen empfangen. Aber, wie oft sollen Eltern zur Schule während der Woche antanzen? Stelle mal sich vor eine Regelschule mit 800 Schüler, wo die Eltern wöchentlich mit JEDEM Fachlehrer Kontakt aufnehmen.Da würden die Pädagogen durchdrehen!

  5. Anonym sagt:

    Mein behinderter Sohn hatte wie viele andere Kinder in der Sonderschule nichts im Schulranzen ausser sein Frühstücksbrot.Ohne Bücher und Arbeitshefte war mir nicht möglich nachzuforschen, welche Themen mein Kind durchgeht! Jedes mal wenn ich im Mitteilungsheft Fragen über den Schulalltag stellte,weil mein Sohn aufgrund seiner Behinderung Schwierigkeiten hatte sich zu artikulieren, kam als Antwort, ich solle ins Gespräch zur Schule kommen. Anfangs tat ich das und wurde von den Sonderpädagogen noch mit Nasenrümpfen empfangen. Aber, wie oft sollen Eltern zur Schule während der Woche antanzen? Stelle mal sich vor eine Regelschule mit 800 Schüler, wo die Eltern wöchentlich mit JEDEM Fachlehrer Kontakt aufnehmen.Da würden die Pädagogen durchdrehen!

  6. Anonym sagt:

    (Antwort auf Kommentar Anonym 9:32 )Behinderte Kinder müssen die Schulbücher nicht ständig mit sich herum tragen! Die meisten werden mit den Bussen bis vor dem Schuleingang gefahren.

  7. Anonym sagt:

    In der Sonderschule meines Kindes wurden die Montage immer mit Ausflüge vorgesehen. Die Diensttage wurden immer als Freiarbeit angesehen, wo die Kinder im Klassenraum spielen durften. Die Mittwoche waren die Kinder im Schwimmunterricht! Die Freitage waren für Proben für Schulaufführungen vorgesehen! Am Donnerstag fand immer der Kochunterricht statt! Am Donnerstag gingen sie alle gemeinsam einkaufen! Im Kochunterricht durften die Kinder nur das Gemüse schneiden oder die Zutaten vermischen!
    Ach so! Und wann wurde diesen Kindern das Lesen und Schreiben beigebracht? Na nie!Und bei der Aufnahme unseres Sohnes auf der Sonderschule wurde uns gleich gesagt, dass die Kinder auf seiner Schule keinen Schulranzen brauchen!

  8. Anonym sagt:

    Ich kenne einige junge Leute, die auf einer Sonderschule für Geistig Behinderte Lesen, Schreiben und Rechnen im Rahmen ihrer Möglichkeiten gelernt haben. Dazu hatten sie auch keine Schulbücher, die sie ständig mit sich herumgetragen haben. Aber sie bekamen nach individuellem Bedarf die Materialien, die sie benötigten. Sie wurden gewiss nicht vernachlässigt.

  9. Inklusine sagt:

    ja, man findet im freien Buchmarkt bessere Sachen als im Behindertensektor, z.B. der Silberlöffel für Kinder (kleiner Tip) – Super!

  10. Inklusine sagt:

    Momentan gibt's in der Regel nur die Wahl zwischen Nichtslernen in der Sonderschule, aber dort keinen Elternstress zu haben und zwischen nichts Lernen an der Regelschule mit Elternstress von Seiten der Schule. Man muss einfach daran denken, wo das Kind später leben und sich zurechtfinden soll – in einer Sonderwelt oder in der Realwelt. Schlimm, daß das Recht auf hochwertige inklusive Bildung nicht eingehalten wird und Eltern behinderter Kinder scheinbar die einzige treibende Kraft in der Hinsicht sind.

  11. Anonym sagt:

    Sparen wohl nicht, denn allein das Vorhandensein von Förderschulen ist ein enormer Kostenfaktor.
    An Waldorfschulen wird übrigens gerade in den ersten beiden Klassen praktisch ohne Bücher gearbeitet. In meiner gesamten Berufsschulzeit wurde im Unterricht kein Buch verwendet. Bildung ist also auch ohne Bücher möglich, trotzdem stimme ich Ihnen zu, dass es eine Schande ist, dass es kaum Bücher für blinde Kinder oder Erwachsene mit Lernschwierigkeiten gibt.

  12. Anonym sagt:

    Selbstverständlich kann eine Schule für KEINEN Schüler garantieren, dass er die gewünschten Ziele erreicht! Aber, es ist Aufgabe einer Schule auch behinderte Kinder an diese Ziele heran zu führen. Was jedes Kind mitnimmt, bleibt ihm überlassen. Hängt davon ab wie motiviert es war und von seiner kognitiven Fähigkeiten. Wenn aber, behinderte Kinder kaum zur Bildung kommen dürfen und man sie aus dem Unterricht rausholt und sie meistens nur an Projekte wie Basteln und „gemeinsames Kochen, Lerngänge in Zoo oder Kindermuseum oder die Proben für ein Veeh-Harfen-Musikprojekt“ heranführt und sie kaum ans Ziele herangeführt werden wie Lesen, Schreiben und Rechnen, wie sollen diese Kinder irgendwann für ihre Rechte kämpfen? Sie werden immer abhängig sein von anderen!Es gibt genug behinderte Kinder, die ein riesen Potenzial haben um auch lesen, schreiben und rechnen zu lernen! Man erwartet nicht dass sie Abitur machen!Jeder soll das tun was es kann!

  13. Anonym sagt:

    Selbstverständlich denkt dieser Blog auch an schwerer behinderte…nämlich auch an uns allen. In der Zukunft wird jeder Zweite in Deutschland pflegebedürftig sein,ein Pflegegrad haben und so gesehen auch ein Behindertenausweis mit sich tragen!Manche werden weniger und manche mehr von einer Behinderung betroffen! Wer sich gegen Inklusion, die UN Behindertenrechtskonvention stellt, stellt sich gegen seine eigene Rechte und die seiner Nachkommen! Stellt man sich gegen Inklusion,so werden die Politiker nie eine Notwendigkeit sehen auch in der Pflegepolitik zu investieren, nämlich die Milliarden Euro zur Verfügung stellen! Wundert es uns nicht, dass wir zur Zeit in Deutschland nicht genug Personal in Pflegeheime oder in der häuslichen Pflege in Deutschland haben? Das ist das Resultat davon wenn Politiker in die Welt schreien" Inklusion ist gescheitert!" anstatt für ein Menschenrecht zu kämpfen.Die Geschichten in diesem Blog sind meistens Beispiele für gelungenen und misslungenen Inklusion in Schulen! Es sind Geschichten die behinderte Kinder und deren Angehörige wiederfahren sind! Es sind Geschichten die zum Nachdenken anregen!

  14. Anonym sagt:

    Liegt es vielleicht daran, weil man an die behinderten Menschen in Deutschland sparen möchte? Wie soll man ihnen Bildung vermitteln, wenn behinderte Kinder auf Sonderschulen Anfang des Schuljahres keine Schulbücher erhalten(nicht mal ein Bilderbuch oder ein Malbuch!)
    Einerseits unterstellt man behinderten Kindern in Regelschulen das Leistungsniveau der anderen Schüler runter zu ziehen und andererseits führt man diese Kinder kaum zur Bildung heran!Es ist nicht nachzuvollziehen.

  15. Anonym sagt:

    Lieber Fan des Illustrators!
    Mit Differenzieren allein ist es nicht getan!
    Da kann man sicher bei manchen Schülern mit Förderbedarf zwar einiges voranbringen, aber ganz gewiss nicht bei anderen. Das ist einseitig gedacht! Die vielen Schüler mit hohem Förderbedarf brauchen gute Fachkräfte mit entsprechendem Studiengang, da kann man noch so sehr alles mit "Sonder" etc. in Frage stellen. Nein, für solche oberflächlichen Abwertungen habe ich als Mutter und Lehrerin nichts übrig.
    Und in der Geschichte oben kann man letztendlich auch nicht mit Sicherheit von außen erkennen, wie lange das MÄDCHEN bei kognitiven Aufgaben konzentriert arbeiten kann.

  16. Fan des Illustrators sagt:

    Ein guter Pädagoge kann differenzieren!

  17. Anonym sagt:

    Ich sehe nicht, dass die Lehrerin "gepöbelt" hat. Der Unmut zielt doch eher gegen die Politik: Inklusion darf nichts kosten und wird als Sparprogramm genutzt. Letztendlich kann aber Schule für KEINEN Schüler garantieren, dass er die gewünschten Ziele erreicht. Egal, ob es sich um eine Förderschule oder einen Schüler mit Normalsyndrom handelt. Das vergessen wir in unserer hocheffektiven Leistungswelt gerne mal, dass junge Menschen keine Maschinen sind. Es gibt hier wieder jede Menge Schelte, aber muss wirklich immer jemand "schuld" sein, wenn das Kind nicht so funktioniert, wie andere?

  18. Anonym sagt:

    Habe letztes Jahr ein Artikel über Inklusion gelesen. Da stellten sich wie so oft Pädagogen gegen die Aufnahme behinderter Kinder in Regelschulen!In den Kommentaren pöbelten viele Pädagogen gegen Inklusion. Eins dieser Kommentare blieb mir in Erinnerung. Eine Pädagogin pöbelte mit, mit den Worten:“Was denken denn die Politiker,die sich für Inklusion einsetzen, wie die behinderten Kinder sind? Glauben sie alle, dass die behinderten Kinder Genies wie Rain Man sind? Ich hätte gerne nur Rain Man`s in meiner Klasse, aber dem ist es nicht so!“.Am liebsten hätte ich diese Pädagogin persönlich gefragt“ Wie sollen wir bitteschön herausfinden, ob wir auch Kinder wie Rain Man unter den behinderten Kindern haben, wenn diese Kinder kaum zur Bildung herangeführt werden? Und warum wird von den behinderten Kindern erwartet dass sie Genies sein sollen? Sind nicht behinderte Kinder auf Regelschulen alle Genies?“

  19. Anonym sagt:

    Ich finde, dass gerade Eltern von schwerbehinderten oder mehrfachbehinderten Kindern vor besonderen Anforderungen stehen und erhebliches leisten müssen. Ich habe mal den Spruch gehört: "Andere Eltern haben auch autistische Kinder". Dieses Relativieren fand ich ganz schlimm, weil Menschen mit Belastungen höchst unterschiedlich umgehen.

  20. Anonym sagt:

    Mein schwerstbehindertes Kind wechselte von einer Sonderschule auf eine Regelschule! In der Sonderschule wurde uns von den Sonderpädagogen immer wieder gesagt, dass unser Kind aufgrund seiner Behinderung nie rechnen,lesen und schreiben lernen wird. Und er hat es in der Regelschule tatsächlich gelernt! Er muss noch eine Menge nachholen, was er durch die Sonderschule verpasst hat! Selbst wenn er es nicht gelernt hätte, wäre er glücklich darüber auch die Chance zu haben seine Schulzeit nicht nur unter behinderten Kindern zu verbringen! Bedeutet es, dass behinderte Menschen nur weil sie behindert auf die Welt gekommen sind, nur unter behinderte Menschen ihr Leben verbringen dürfen?Wie soll man den erfahren welches Potenzial ein behindertes Kind hat, wenn es kaum zur Bildung kommen DARF!!

  21. Anonym sagt:

    Basteln eigentlich irgendwelche "normale" 14-jährige irgendetwas zum Muttertag? Meine Kinder haben damit, wenn ich richtig erinnere, irgendwann in der Grundschule aufgehört.
    Gab es nicht mal das "Normalitätsprinzip"?

  22. Anonym sagt:

    Und die vielen schwerbehinderten Schüler oder mehrfachbehinderten? Da hoffe ich aber als Mutter schon, dass da jemand Fachkenntniss hat, und zwar erheblich. Ob man das dann Sonderpädagogen oder Inklusionspädagogen (oder braucht man diesen Studiengang dann logischerweise auch nicht?) nennt, ist zweitrangig. Allerdings scheint in diesem Blog selten an schwerer Behinderte gedacht zu werden, das ist schon manchmal schwer auszuhalten!

  23. Fan des Illustrators sagt:

    Manchmal denke ich, solange es "SONDER"-Pädagogen gibt, wird es auch immer eine "SONDER"-Behandlung der Schützlinge geben.

    Ein guter Pädagoge ist ein guter Pädagoge!
    Da braucht man doch gar kein "SONDER"!

    Oder bin ich eine "SONDER"-Mutter, weil ich ein Kind mit Behinderung habe?

    Die Geschichte ist hübsch illustriert.

  24. Anonym sagt:

    Behindert ist man nicht behindert wird man ! Hier passt es wieder . Kochen , auch immer ein großes Thema in Förderschulen . Leider können meine es bis heute nicht . Kennen keinen Unterschied zwischen z.b Liter und Mililiter oder Gramm und Kilogramm . Kochen nach bebilderten Rezepten findet man nicht einmal auf Fertigbackmischungen . Auch hier muss Text erlesen werden .

  25. Anonym sagt:

    Wir so oft stehen nicht die Kulturtechniken im Vordergrund, sondern Beschäftigungsmaßnahmen für die behinderten Kinder. Als wolle man ihnen das Lesen, Rechnen und Schreiben vorenthalten. Ständig die Diskussionen um Bildung und das Ausweichen der Sonderpädagogen. Haben Sie es nicht gelernt wie man diese Kinder unterrichtet? Wollen Sie es nicht? Wo liegt das Problem? Vor allem, wenn es die Eltern für Ihr Kind möchten? Es ist ein bewusstes, systematisches Ausgrenzen von Allgemeinbildung bei behinderten Kindern

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