Die Buchvorstellung

Buchvorstellung in der Klasse DES JUNGEN. Alle haben irgendein Buch gelesen und stellen es der Klasse vor. Wie immer sind die Eltern dazu eingeladen.
Die Mutter erinnert sich noch gerne an die Buchvorstellung im vergangenen Jahr. Da konnte der Junge noch gar nicht lesen und auch noch nicht viel sprechen. Damals hatte er gemeinsam mit seiner Schulbegleiterin ein Puppenspiel zum Buch aufgeführt. Er musste eine Puppe spielen und ein paar einfache Sätze sagen. Am Ende war er megastolz.
Heute stellt er sein Erstleser-Buch ganz alleine vor.
Alle Kinder hören aufmerksam zu.
Anschließend gibt es viel Lob. Zum Beispiel wird dafür gelobt, dass er sich sehr bemüht hat, alles deutlich auszusprechen.
Der Junge nickt.
Die Mutter lächelt und freut sich.
Es gibt auch Kritik. Ein Mädchen meldet sich und sagt: „Du kannst ruhig mehr Pausen lassen, wenn du etwas vorliest.“
Der Junge nickt wieder.
Und die Mutter lächelt und freut sich.

Die Geschichte vorgelesen …

4 Kommentare

  1. Fan des Illustrators sagt:

    Ich denke, "normal" meint in diesem Falle "selbstverständlich".

    Auch die Illustration drückt diese Selbstverständlichkeit super gut aus.

  2. Anonym sagt:

    Natürlich kann man – wie im ersten Kommentar – sagen, ein solches Verhalten, dieser schöne Unterricht sollte „normal“ sein und die Geschichte sei „einfach. schön.“ Ich bin den beiden Blog-Autorinnen dankbar, dass hier u.a. auch gelingende, gute Beispiele von inklusivem Unterricht vorgestellt werden.
    Ich höre immer wieder, inklusiver Unterricht sei anspruchsvoll und viele Lehrpersonen seien nicht angemessen auf diese Herausforderung vorbereitet. Diese Geschichte macht deutlich, dass ein zieldifferenter, nicht gleichschrittiger Unterricht – mit angemessener Unterstützung – erfolgreich, möglich und für alle verschiedenen Kinder ein Gewinn ist.
    Die Geschichte ist anerkennend und auch anregend für all jene, die sich Tag für Tag bei der Arbeit mit sehr heterogenen Gruppen von 20 bis 25 Kindern um einen guten Unterricht bemühen. Sie zeigt überdies, dass die anderen Kinder und die Mutter sich an den Fortschritten des Jungen freudig beteiligen und damit zu einem guten gemeinsamen Leben und Lernen einen bedeutenden Beitrag leisten. Schön, wenn guter inklusiver Unterricht „normal“ wird.
    Anmerkung: Was bedeutet „normal“ im Kontext von Inklusion? – Das was die meisten machen, das was allgemein üblich ist? Das was der Norm entspricht? Und was ist die Norm? z.B. das was in der Behindertenrechtskonvention steht? Ist „normal“ das, was nicht auffällt? Oder wie R. von Weizsäcker vor 25 Jahren sagte: Normal ist es, verschieden zu sein?

  3. Anonym sagt:

    einfach.schön.normal.

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