Acht Wochen

Acht Wochen läuft das neue Schuljahr nun schon.
Einen Förderplan gibt es noch nicht.
„Ich kenne DAS MÄDCHEN ja noch gar nicht “, sagt der neue Sonderpädagoge in der ersten Woche.
Er kommt einmal in der Woche für vier Schulstunden.
In der zweiten Woche ist er allerdings krank.
In der dritten Woche kann er auch nicht kommen. Da hat er Verpflichtungen an der Hochschule.
Er bildet nämlich angehende Sonderpädagogen aus.
In der vierten Woche sagt er zur Mutter, die langsam ungeduldig wird: „Ich kenne ihre Tochter noch immer nicht gut genug!“
In der fünften Woche sind Projekttage an der Schule. Da findet kein normaler Unterricht statt.
In der sechsten Woche muss er Prüfungen an der Hochschule abnehmen.
In der siebten Woche sagt er zur Mutter: „So ein leistungsfähiges Kind wie Ihre Tochter hatte ich bei meinen behinderten Schülern noch nie. Das muss ich erst einmal noch verarbeiten.“
In der achten Woche ruft er die Mutter an und sagt ihr, dass er ab sofort in Elternzeit geht.

Die Geschichte vorgelesen …

19 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Mit anderen Worten: ein paar Kommentare weiter oben lese ich: Lest folgenden Bericht zum Thema Förderplan!!!…Da geht es um die gerichtliche Einforderung eines differenziert verfassten Förderplans. Und auch sonst weiß ich, dass in Bezug auf Inklusion schon manches gerichtlich erstritten wurde. Ich bin der Ansicht, dass damit Vertrauen zwischen Eltern und Lehrkräften, oder noch schlimmer, zwischen Kind und Lehrkräften, zerstört wird. Lesen Sie bitte auch die vielen Kommentare bei"news4teachers". Da wird ausführlich auch von Lehrerseite aus das Dilemma der Inklusion beschrieben. Inklusion ist, vor allem im schulischen Bereich, hochkomplex. Zumindest, wenn die Inklusion so radikal durchgeführt werden soll, wie in der UN Konvention gefordert. Dann müssen nämlich auch sämtliche schwerstbehinderten Kinder inkludiert werden, denn sonst sind sie ja diskriminiert. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich finde vieles gut , was bessere Teilnahme behinderter Menschen betrifft im gesellschaftlichen Leben. Da ist noch viel Luft nach oben.Aber gerade weil richtige Inklusion sehr schwierig ist, muss sie sehr mit Bedacht und Augenmaß durchgeführt werden.Wenn man den UN -Bericht genau durchliest, sieht man, dass auch dort in einem Abschnitt auf die sukzessive Einführung der Inklusion verwiesen wird.Da ich selbst eine schwer behinderte Tochter habe und auch schon erlebt habe( in der Regel von sehr unerfahrenen Lehrkräften), was alles falsch gemacht werden kann und wie sehr es meinem Kind schadet, wenn zu rasch Bewährtes verändert wird, bin ich eben gegen eine zu rasche, unüberlegte Einführung von schulischer Inklusion. Es muss gut überlegt werden, was wir jedem einzelnen behinderten Kind zumuten können. Ist wirklich für jedes Kind die Regelschule das beste? Und was die Lehrer betrifft: Hier in den Kommentaren lese ich sehr viele falsche und negative Einschätzungen, die ich hier im einzelnen nicht alle widerlegen kann. Deshalb mein bissiger Kommentar.

  2. Anonym sagt:

    Sollen wir uns als Eltern dafür schämen, weil wir für die Rechte unserer Kinder kämpfen? Ist es Ihnen Bewusst wofür wir als Eltern kämpfen? Wir kämpfen für etwas was eigentlich selbstverständlich sein muss. Die meisten Kinder in Sonderschulen mit Schwerpunkt geistige Behinderung erhalten Anfang des Schuljahres nicht Mal Schulbücher, nicht mal ein Malbuch , Bilderbuch, eine Musik CD.In der Sonderschule meines Sohnes sammelten Lehrer von den Eltern Geld damit sie Material zur Förderung der Motorik kaufen können!Behinderte Kinder haben auch ein riesen Potenzial!!!Sie haben ebenfalls wie nicht behinderte Kinder das Recht auf Bildung!Deutschlands Politiker haben diese Kinder schon längst im Stich gelassen! Seit Jahrzehnten werden die Rechte behinderter Menschen in Deutschland ignoriert!
    Aber ich dachte immer, dass Pädagogen die hohe Ansprüche in der Pädagogik haben sich über Kritik freuen, damit sie im Laufe der Jahre ihre Arbeit verbessern können(evaluieren können).Ist das nicht so?

  3. Anonym sagt:

    Antwort auf "Nur schade, dass sich immer mehr Lehrer durch die ständig sich steigernden Forderungen überfordert fühlen."
    Ich bestreite es als Mutter eines behinderten Kindes nicht dass Pädagogen in Schulen eine Menge leisten! Ist es aber nicht Aufgabe der Pädagogen für Inklusion zu kämpfen? Nur so schafft man es die Politiker in die Knie zu zwingen für die Behindertenpolitik was zu tun. Traurig noch wenn viele Pädagogen sich gegen Inklusion stellen!Von Inklusion profitiert jeder davon.Wenn nicht jetzt sonst in der Zukunft! Jeder Zweite wird in der Zukunft in Deutschland pflegebedürftig sein!So gesehen die Pädagogen auch!Und so gesehen kämpfen sie für ihre Rechte auch!

  4. Anonym sagt:

    Eltern behinderter Kinder müssen alles einfordern ! Förderpläne juristisch einfordern ? Währe ja schön wenn wenigstens das möglich währe. Wir Eltern behinderter Kinder sind eh mehr Anwälte ohne Jura Studium als alles andere für unsere Kinder . Nicht weil wir es wollen sondern weil wir es müssen . Wohlgemerkt : Förderplan ! Hier sollte sich jeder einmal überlegen was wir da einfordern. Da ist die nötige Transparenz , Schulbücher noch nicht mal mit dabei . Was würden wir darum geben wenn es besser liefe ? Wenn das die Einstellung der Sonderpädagogen ist dann gute Nacht .

  5. Anonym sagt:

    Na, alles kein Problem. In Zukunft kann man ja die Förderpläne juristisch einfordern. Nur schade, dass sich immer mehr Lehrer durch die ständig sich steigernden Forderungen überfordert fühlen. Da trifft es sich gut, dass hier so viele potentielle Quereinsteiger, die wir so dringend suchen, den Lehrern das Unterrichten erklären.

  6. Fan des Illustrators sagt:

    Pfiffige Darstellung!

    Die Geschichte aber ist traurig und sehr realitätsnah.
    Sie erinnert mich an ein Schüler-Abi-Abschiedsgedicht:

    Für die Lehrer

    Die Geige spielt nicht von alleine!
    Auch die Schüler sind dann keine,
    Nimmt sich ihrer niemand an,
    Der sie noch belehren kann.

    Kann ein Meister trefflich geigen,
    wird ein jeder hör'n und schweigen,
    von dem Klaren Klang gebannt.-
    Schlechte Schüler sind 'ne Schand!

  7. Anonym sagt:

    Schulen wo Pädagogen hohe Ansprüche in der Pädagogik haben machen bei den Eltern jährlich Umfragen. Es heißt "das Schulkonzept wird evaluiert"! Diese Schulen gehen mit der Zeit! Den Eltern werden Fragen gestellt, ob sie zufrieden mit den Pädagogen sind., mit deren Benotung, mit deren Umgang mit den Schülern, mit der Qualität des Unterricht, ob die Nachmittagsbetreuung klappt.u.s.w Sie erwarten auch Verbesserungsvorschläge von den Eltern!
    Viele Sonderschulen tun das nicht in Deutschland. Und die, die es tun dann sehr kurz gefasst .
    Viele Sonderschulen haben seit Jahren nicht evaluiert, zeitgemäß gearbeitet!Hätten sie dies getan, dann hätten diese Schüler auch Ansprüche auf Schulbücher ,auf ein qualitativen Unterricht!

  8. Anonym sagt:

    Das Problem ist, dass manche Sonderpädagogen sich das leisten können, Kinder mit Förderbedarf ähnlich wie in dieser Geschichte ,deren Bildung zu ignorieren, bzw zu ruinieren.
    Wie heisst es so schön?" Ein Fisch fängt immer von Kopf an zu stinken". Politiker der CDU kämpfen Inklusion aufs Eis zu legen. Daher machen sich die Pädagogen auch keine Mühe. Sie haben den Rücken gedeckt durch Politiker der CDU, die alles getan haben und weiterhin tun um Inklusion zum scheitern zu bringen.Die Eltern und deren Kindern drehen sich wie in ein Hamsterrad!Sie stoßen immer wieder auf Granit!

  9. Anonym sagt:

    Dadurch ,dass behinderte Menschen durch die Sonderschulen nie zur Bildung gebracht wurden und weiterhin werden, können sie auch nie für ihre Rechte kämpfen. Sie haben auch kein Wahlrecht.Und so toben sich die Mächtigen auf deren Rücken aus.Die CDU und die AFD machen Panik in der Bevölkerung und sammeln auf deren Rücken Stimmen von der Bevölkerung(hauptsächlich Pädagogen)indem sie diese unschuldige Menschen als ein unlösbares Problem der Gesellschaft hinstellen.
    Diese Politiker sollen sich schämen!

  10. Anonym sagt:

    Antwort auf"Eigentlich ist doch alles in Ordnung, Sonderpädagogen stören sowieso nur. Je weniger sie tun, umso besser".
    Mein Sohn hatte ein Sozialpädagoge der zum Unterricht mit den Händen in den Taschen(kein Arbeitsmaterial) erschien. Wenn ich ihn gefragt hatte welche Ziele er sich in der Förderung bei meinem Kind gesetzt hatte, dann kam nicht mal ein Satz raus!
    Wiederum regte er sich aber tierisch darüber auf wenn mal die Mathematiklehrerin seines Sohnes(Gymnasialschüler) krank war. Sein Ärmster Sohn würde sonst viel an Förderung verpassen.
    Kinder mit Förderbedarf in Schulen treffen leider auf manche Pädagogen die keine Arbeitsmoral haben. Das Wort Leistungsorientiert ,das bei vielen in anderen Berufe an erster Stelle stehen muss,steht hier an letzter Stelle. In jedem Betrieb würde jmd sein Job verlieren wenn er nicht leistungsorientiert arbeiten würde. Diese Pädagogen müssen es anscheinend nicht.Man macht sich nicht mal die Mühe ein Förderplan zu erstellen. Die Pippi Langstrumpf Einstellung herrscht" Ich mach mir die Welt wie sie mir gefällt"!

  11. Anonym sagt:

    Es gibt doch nicht 'die' Menschen mit einer Behinderung. – Alle sind verschieden.
    Es gibt nicht 'die' Jungen, 'die' Mädchen usw. – Alle sind verschieden.
    Und genauso:
    Es gibt nicht 'die' Sonderpädagog*innen, 'die' Ausländer*innen, 'die' Heime, 'die' Schule, 'die' Schulleiter*innen, 'die' Lehrer*innen. Trump ist ein Amerikaner, und es gibt es nicht 'die' Amerikaner. Und es gibt auch nicht 'die' Deutschen oder 'die' Politiker! – Alle Menschen sind verschieden und … sie haben die gleichen Rechte!
    Und es ist gut und nötig, immer wieder darauf aufmerksam zu machen.

    Ich kenne nicht wenige Sonderpädagog*innen, die ihre Arbeit Tag für Tag mit Engagement und in guter Beziehung mit den Beteiligten leisten. Sie fühlen sich vielleicht nicht gut und werden zynisch, wenn ihre Arbeit pauschal abqualifiziert wird.
    Alle haben das Recht, anerkannt zu werden. Das bedeutet keineswegs, dass man sie nicht auf Fehlleistungen und Mängel aufmerksam machen darf.

  12. Anonym sagt:

    Eigentlich ist doch alles in Ordnung, Sonderpädagogen stören sowieso nur. Je weniger sie tun, umso besser.

  13. Wir4 sagt:

    Und genau wegen solcher Sachen die passieren , kommt man als Eltern von Kindern mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf noch nicht einmal dazu sich über die grundlegenden Dinge : Mathe / Deutsch zu unterhalten , da man sich immer und ständig nur um etwas kümmern muss was eigentlich selbstverständlich sein sollte. Das Ergebnis ist das viele Eltern nachdem sie jahrelang gekämpft haben , einfach aufgeben . Leidtragende sind mal wieder die Kinder !

  14. kirstenzwei sagt:

    Liebe Leserinnen, liebe Leser,
    wir freuen uns wirklich sehr, wenn möglichst viele von Euch die Geschichten hier fleißig kommentieren und eigene Erfahrungen berichten! Bitte denkt aber auch an die vielen, die den Blog im Handy lesen und fasst Euch kurz. Danke!

  15. Anonym sagt:

    In dieser Geschichte steckt so viel Wahrheit drin. Ich sehe Parallelen zu der Schulsituation meines Kindes. Denn so ähnlich läuft es bei meinem Kind auch. Es sind Pädagogen, die keine Ansprüche, Motivation in der Pädagogik haben in der Arbeit mit Schüler mit Förderbedarf. Ist auch kein Wunder! Solange es keine Solidarität in der Politik gibt, kann Inklusion nicht funktionieren Viele Pädagogen hoffen anscheinend, dass sich Inklusion noch umgehen kann und halten Inklusion anscheinend für eine Modeerscheinung, die kommt und geht. […gekürzt]

  16. Anonym sagt:

    Lest folgenden Bericht zum Thema Förderplan !!!!!!!
    Schulbehörden unter Druck! Gericht weist Regelschul-Förderplan für behinderten Schüler zurück-zu unkonkret(www.news4teachers.de)

  17. Wir4 sagt:

    Sonderpädagogen ! Die von denen man denkt es sind Fachkräfte . Ich habe bis heute bei keinem meiner 3 Kinder ein Statement dazu wo sie im Vergleich zum Regelschüler xy stehen … es wird immer nur mit anderen Förderschülern verglichen gegen die meine dann ganz gut sind . Da meine älteste 2019 mit der Schule fertig ist , habe ich wohl auch nichts mehr zu erwarten . Man zieht die Zeit ins unermessliche bis sie eines Tages 18 sind und funktionieren sollen ! Aber woher soll es denn kommen ? Ich komme aus meiner Frustrations Soße gar nicht mehr raus ! Echt zum heulen

  18. Anonym sagt:

    Leider ist auch so etwas kein Einzelfall.

    Und es regt mich jedesmal wieder auf. Denn die nächste Kraft wird ähnliche Terminschwierigkeiten haben.

    Das ein Förderplan durchaus auch von Lehrkräften ohne SoPäd(vor)Bildung erstellt werden kann, habe ich hier

    https://autismuskeepcalmandcaryon.wordpress.com/2017/05/01/inklusion-recht-auf-foerderung-und-foerderschwerpunkte/

    schon einmal erwähnt und auch die Grundlage dafür verlinkt.

    LG Anita
    (https://twitter.com/AnitaWorks9698)

  19. Michaela sagt:

    Na immerhin waren Förderstunden und Förderplan angedacht…. Mein Sohn erhält gar keine Förderstunden und ein Förderplan gibt es seit drei Jahren nicht mehr… trotz Förderplangespräch. Das Nachfragen bin ich mittlerweile leid.

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