Die Klassenreise

Die Klassenreise steht bevor.
Alle Kinder freuen sich, auch DAS MÄDCHEN.
„Hast du gar keine Angst in einer Seilbahn?“, fragt die Lehrerin und legt die Stirn in Sorgenfalten.
„Hm…“, sagt das Mädchen.
Im Urlaub in den Bergen ist es immer die erste, die in die Gondel springt.
„Und die wilden Karussells im Vergnügungspark. Sind die was für dich?“, fragt die Lehrerin weiter und legt die Hand auf die Schulter des Mädchens.
„Hm…“, sagt das Mädchen.
Es mag die Karussells in der Tat nicht, aber alles Drumherum: Eis essen, das Gekreische der anderen und die bunten Lichter.
„Vier Tage weg von der Mama. Das ist sicherlich nicht einfach für dich“, sagt die Lehrerin.
„Hm…“, sagt das Mädchen.
Es war gerade zwei Wochen alleine in einer Kinderfreizeit.
Zu Hause geht es zu seiner Mutter und sagt: „Ich möchte nicht mit auf die Klassenreise fahren.“
„Tja“, sagt die Lehrerin, „wenn sie das sagt, dann muss man das auch akzeptieren!“

Die Geschichte vorgelesen …

5 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Ich habe dazu jetzt mal hier
    https://autismuskeepcalmandcaryon.wordpress.com/2017/08/24/autismus-und-klassenfahrten-geht-das/
    etwas genauer beschrieben, wie ich das sehe und wie unsere Erfahrungen dazu sind.

    Es ist, wie so vieles, viel Arbeit.

    Am wichtigsten ist mir aber, dass einem behinderten Kind nicht unterschwellig mitgeteilt wird, dass es ja gar nicht will, sondern dass man schaut wie es gehen kann.

    LG Anita

  2. Anonym sagt:

    Dieser Dialog ist wie hier erzählt gelaufen? Das Kind hat es berichtet und die Eltern haben die berichtete Entscheidung ihres Kindes interpretiert?…OT, ich würde gern nicht so "destruktriv" anonym sein, aber das Profil-Auswahl-Menü gibt nicht viele herkömmliche Möglichkeiten vor. Passt aber gut, um Meinungen als "anonym" und "nicht wirklich wichtig" abzukanzeln.

  3. Anonym sagt:

    Und genau das passiert eben nicht . Die Pädagogen wissen zu wenig über die Stärken und Schwächen unserer autistischen Kinder, und nehmen somit auch kaum Rücksicht darauf . Was würde ich darum geben ein Kind zu haben das einfach easy mitfährt und eine nette Zeit verbringen kann . Die Kinder wissen oft selbst nicht was für sie gut ist oder eben nicht , dann noch die Unwissenheit der Lehrer , das kann ja nur in die Hose gehen. Meine autistischen Kinder sind auch hier und da schon mitgefahren , haben es dann aber selbst so gewollt und haben dort Strategien gefunden um klar zu kommen . Es ist halt auch immer wieder das Problem ( bei mir zumindest ) das die Pädagogen mit uns Eltern nicht ausreichend und intensiv genug sprechen. Die Lehrer entscheiden wie es zu laufen hat und entweder das Kind passt sich an oder aber eben nicht .

  4. Anonym sagt:

    Meine vier Kinder sind AutistInnen.

    Für sie sind Klassenreisen auch anstrengend.

    Allerdings finde ich solche sugestiven Fragen, von Lehrkräften und/oder Schulbegleitern mehr als übergriffig.
    Inklusion heißt, dass man die Voraussetzungen schafft, dass eine Teilnahme möglich ist und nicht dem Kind suggeriert wird, was es alles nicht kann.

    Wenn meine Kinder es probieren wollen, dann dürfen und sollen sie teilnehmen können.
    Es ist eine Gradwanderung dem Kind mögliche Probleme darzustellen und gleichzeitig darauf vorzubereiten, wie man Probleme lösen kann.

    Das dies möglich ist, haben mir alle meine vier Kinder bereits bewiesen.

    Liebe Grüße von Anita
    ( https://twitter.com/AnitaWorks9698
    https://autismuskeepcalmandcaryon.wordpress.com/?s=autismus )

  5. Anonym sagt:

    Ich kann die Geschichte ganz gut bei meinem Kind nachvollziehen!
    Mein Kind leidet an frühkindl. Autismus und muss bei Klassenreisen nicht mitmachen, wenn es nicht möchte. Mein Kind hat extreme Wahrnehmungsprobleme im audtiven Bereich.Ein Rummelplatz ist die Hölle für ihn!
    Inklusion bedeutet, dass die Schulen sich auf die Bedürfnisse eines Kindes zu richten haben und nicht andersrum.Ich finde dass die Pädagogin richtig reagiert hat zumal wenn das MÄDCHEN klar und deutlich sagen kann:"Ich mag die Karussells nicht!", und" "Ich möchte nicht mit auf die Klassenreise fahren!".

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