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Musikunterricht in der Grundschule. Alle sitzen im Kreis. Auch DAS MÄDCHEN.
Dicht neben ihr sitzt die Schulbegleiterin.
Alle klatschen. Das Mädchen klatscht nicht mit.
Da nimmt die Schulbegleiterin ihre Hände und klatscht sie immer wieder zusammen.
Alle nehmen die Klanghölzer und schlagen sie im Takt.
Das Mädchen hat die Hölzer auf dem Schoß liegen.
Die Schulbegleiterin klappert mit ihren Hölzern direkt vor ihr und schaut sie dabei aufmunternd an.
Das Mädchen hält sich die Ohren zu.
Alle singen. Das Mädchen singt nicht mit.
Die Schulbegleiterin neben ihr singt besonders laut und deutlich.
Das Mädchen weint.
Nun kommt die Lehrerin auf sie zu.
„Lassen Sie nur“, stoppt die Schulbegleiterin sie, „das Kind braucht eine Auszeit.“
Sie nimmt das Mädchen an die Hand und geht mit ihr nach draußen.
In der nächsten Musikstunde ist die Schulbegleiterin krank.
Das Mädchen sitzt im Kreis.
Es klatscht nicht, es klopft nicht, es singt nicht.
Es hört einfach nur zu.
Die Lehrerin lächelt manchmal, wenn sie zu ihr hinschaut.
Ganz am Ende der Stunde geht das Mädchen zur Musikinstrumentenkiste und holt sich eine Triangel.

Die Geschichte vorgelesen …

2 Kommentare

  1. Anonym sagt:

    Ein Lob für die Lehrerin.
    Sie hat offenbar mehr Gespür für das Kind, als die Schulbegleitung.

    Warum diese so handelte, wie sie es tat und das Kind dadurch erst zum weinen gebracht hat, ist mir schleierhaft.
    Sie scheint kaum Gespür für das Kind zu besitzen.

    lg Anita

  2. Anonym sagt:

    Wow!
    Toll, dass das Mädchen auch ohne Schulbegleitung zum Unterricht kommen darf. Die Geschichte zeigt, welche Chance das für das Mädchen ist.
    Den meisten Schülern mit Handicap wird das verwehrt.
    Die Illustration ist sehr gelungen. Bravo!

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